Rundum-Schutz
Einen Mundschutz kennt man normalerweise nur bei bestimmten Berufsgruppen wie medizinischem Personal oder Pflegekräften. In Zeiten der Corona-Krise hat sich dies geändert. Der Mundschutz bestimmt oftmals das öffentliche Bild. In Deutschland wurde nun eine bundesweite Mundschutzpflicht beschlossen. Diese gilt ab dem 27. April 2020.
Vielerorts gibt es aber bereits entsprechende Regelungen zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Hier eine aktuelle Übersicht, welche Regelungen in welchem Bundesland gelten (Stand: 23.04.2020):
Hinweis: Als Schutz sind sogenannte Alltags- oder Behelfsmasken erlaubt, d.h. auch selbstgenähte Masken, ein Tuch oder ein Schal dürfen getragen werden. Medizinische Masken sind ausdrücklich dem medizinischen Fachpersonal in Klinken, Krankenhäusern oder in der Pflege vorbehalten.
Verhindert ein Mundschutz eine Ansteckung mit dem Coronavirus? Und wie genau schützt er eigentlich? Zu diesen Fragen findest du im Folgenden die wichtigsten Informationen. Außerdem geben wir eine kurze Anleitung, wie du einen Mundschutz selber nähen kannst.
Mundschutz als Schutz vor Ansteckung
Die öffentliche Strategie zur Bekämpfung des Coronavirus besteht derzeit hauptsächlich darin, die Ausbreitung zu verlangsamen, bis ein Impfstoff entwickelt wurde. Dabei betonen Virologen vor allem, dass es wichtig ist, Risikogruppen wie Ältere oder chronisch Kranke vor einer Infektion zu schützen – und ein Mundschutz ist ein wesentlicher Beitrag dazu.
Inzwischen ist klar, dass ein Hauptübertragungsweg von Covid-19 im Sprechen, Niesen und Husten besteht – dabei entstehen kleine Tröpfchen, die auf das Gegenüber übergehen können, weswegen man von einer Tröpfcheninfektion spricht. Durch das Tragen eines Mundschutzes werden diese Tröpfchen abgehalten. Dein Gegenüber kann vor einer Ansteckung mit dem Virus geschützt werden, sofern du den Mundschutz richtig trägst.
Dich selbst kannst du durch das Tragen eines Mundschutzes nicht zu 100 % vor einer Ansteckung mit Corona schützen. Jedoch ist der Solidaritätsgedanken inzwischen wichtiger denn je. Aus Rücksichtnahme und zum Schutz anderer wird also nun eine bundesweite Maskenpflicht in Deutschland eingeführt.
Mundschutz-Artikel sind inzwischen sehr gefragt und vielerorts zur Mangelware geworden. Einen Mundschutz selbst nähen liegt also nahe. Dieser entspricht zwar nicht den strengen medizinischen Kriterien, ist jedoch ein besserer Schutz als gar keiner und ist zum Tragen als Mundschutz erlaubt.
Mundschutz selbst herstellen: So geht's
Folgendes benötigst du für einen selbst gemachten Mundschutz:
Und so funktioniert's:
1. Nimm dir ein Stück Stoff zur Hand und zeichne die Maße 17 cm x 34 cm an. Schneide den Stoff nun zurecht. Dieser Teil wird der eigentliche Atemschutz sein.
2. Als nächstes schneidest du dir zwei Streifen zurecht, die als Befestigungsbänder zur Befestigung des Mundschutzes am Kopf dienen werden. Nimm dir dazu ein weiteres Stück Stoff zur Hand und schneide zwei dünne und lange Stoffbahnen mit den Maßen 90 cm x 2 cm aus.
3. Um den Mundschutz später richtigen Halt zu geben, braucht es Verstärkungen an den oberen und unteren Kanten des Mundschutzes. Hierfür schneidest du ebenfalls zwei dünne, lange Stoffbahnen mit den Maßen 17 cm x 2 cm zurecht.
4. Als Nächstes geht es ans Bügeln: Falte dazu das große Stofftuch (17 cm x 34 cm) zur Hälfte und bügle gleichmäßige Falten von etwa 1,3 cm Tiefe hinein. Dein Mundschutz hat nun eine fächerartige Form.
5. Die zwei Befestigungsbänder (90 cm x 2 cm) und die zwei Kantenverstärkungen (17 cm x 2 cm) müssen ebenfalls gebügelt werden. Hierzu nimmst du alle vier Stoffbänder und faltest sie zur Hälfte der Länge nach. Auf jeder Seite ist nun 1 cm. Bügle anschließend die Stoffbänder und sie werden eine Falte in der Mitte bekommen.
6. Im nächsten Schritt nimmst du das große Stofftuch mit den eingebügelten Falten sowie die zwei Kantenverstärkungen (17 cm x 2 cm) zur Hand. Die Kantenverstärkungen werden nun parallel der Stofftuchfalten an die obere und untere Längsseite eingelegt.
7. Am oberen Teil des Stofftuches, wo später der Nasenbereich sein wird, wird nun auch der Draht eingelegt. Anschließend werden die Kantenverstärkungen oben und unten eingeklappt und vernäht.
8. Was noch fehlt, sind die Befestigungsbänder: Diese werden ─ ähnlich wie bei den Kantenverstärkungen ─ an die rechte und linke Seite des Mundschutzes eingelegt, festgesteckt und vernäht.
9. Der Mundschutz ist nun fertig!
Die Stadt Essen hat eine weitere Anleitung ins Netz gestellt, wie ein Mundschutz selbst hergestellt werden kann.
Wichtig ist, dass dieser Atemschutz nicht als Mundschutz deklariert wird, wenn du ihn spendest oder verkaufst. Andernfalls kann dies juristische Konsequenzen haben. Alternativ können Begriffe wie Behelfsmasken oder Mund-Nasen-Masken verwendet werden. Zudem solltest du darauf hinweisen, dass diese Masken nicht vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen.
Pflege einer selbstgemachten Maske
Bei der Verwendung dieser Masken solltest du strenge Hygiene-Regeln beachten:
Inzwischen gilt die Devise, dass professionelle Mundschutz-Artikel dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben sollten. Es entspricht deswegen dem Partnerschaftsgedanken, wenn du deine eigene Behelfsmaske herstellst, falls dies möglich ist. Vielleicht möchtest du auch einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten und Behelfsmasken spenden? Die Caritas und ähnliche Organisationen haben hier einen dringenden Bedarf.
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