Weltgesundheitstag: THSN startet die Kampagne #bewegen2025

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Gesund bleiben
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Die Generali-Stiftung The Human Safety Net unterstützt Eltern dabei, die gesunde Entwicklung ihrer Kinder bestmöglich zu fördern und startet die Kampagne #bewegen2025. Das Bewegungsverhalten von kleinen Kindern in den ersten Lebensjahren prägt das Bewegungsvermögen und die Gesundheit für den Rest des Lebens. Bewegungsförderung bei Kindern und Jugendlichen ist die beste Investition in die Zukunft unserer Kinder und damit der ganzen Gesellschaft.

Wichtige Informationen in Kürze:

  • Die WHO empfiehlt drei Stunden Bewegung pro Tag für kleine Kinder.
  • In Deutschland erreichen nur knapp 1/3 der Kinder diese Empfehlung.
  • 59 % der 4- bis 6-Jährigen nutzen regelmäßig Medien länger als empfohlen.
  • 15,4 % der Kinder sind übergewichtig, 5,9 % adipös.
  • Die wichtigste Instanz für kindliche Bewegungs-, Lern- und Bildungschancen sind die (sozialen) Eltern. Diese schätzen die gesunde Entwicklung ihrer Kinder leider häufig besser ein als sie ist. Die jeweilige soziale Herkunft hat dabei wesentlichen Einfluss – auch im Kontext von Bewegung.

Gemeinsam mit unseren Partnern in ganz Deutschland nutzen wir 2025, um die Bewegung von kleinen Kindern zu fördern. Besonders steht hierbei das Wissen der Eltern um die motorische Entwicklung ihrer Kinder im Fokus. Vergleicht man das Bewegungsverhalten deutscher Kinder mit anderen Industrienationen, fällt auf, dass sich deutsche Kinder auf ähnlich schlechtem Niveau wie England oder die USA bewegen.

Inter­view mit Bewe­gungs-Part­nern vor Ort

Hervorzuheben ist, dass Deutschland aber mit einer guten Sport-Infrastruktur in den Vereinen auftrumpfen kann. Darüber hinaus gibt es vielseitige Angebote, die The Human Safety Net auch schon seit einigen Jahren fördert. So zum Beispiel die Bewegungsprogramme für Kinder beim THSN-Partner SOS Kinderdorf in Berlin-Moabit. Wir haben Ram und Mira für Euch interviewt.

Ramkumar Koubenec

Trainer Kampfsportarten im SOS-Kinderdorf



Mira Patalano

Sozialarbeiterin im Familienzentrum/ Mehrgenerationenhaus im SOS-Kinderdorf in Berlin

THSN: Welche Aufgabe übernehmt ihr bei SOS-Kinderdorf in Berlin?

Ramkumar Koubenec: Ich unterrichte Kampfsportarten im SOS-Kinderdorf – Karate ist meine Basis. Mein Ziel ist es, Kindern alle Formen der Kampfkunst beizubringen: Selbstverteidigung, Straßenkampf, Takedown und Bodenkampf.

Mira Patalano: Ich arbeite als Sozialarbeiterin im Familienzentrum/ Mehrgenerationenhaus im SOS-Kinderdorf in Berlin. Ich gehöre zum Team der offenen Angebote – gemeinsam gestalten wir ganz unterschiedliche Angebote für Familien mit Kindern bis 12 Jahren und Senior*innen: vom offenen Familiencafé über Seniorensport bis zu generationenverbindenden Aktionen wie zum Beispiel einem Theaterprojekt. Dabei stehen für uns Bildung und Begegnung im Fokus. Ich bin auch für die Planung und Koordination der Kurse zuständig.

THSN: Welche Ausbildung habt Ihr?

RK: Ich habe den vierten schwarzen Gürtel in Karate und bin zusätzlich in Kickboxen und MMA ausgebildet. Außerdem habe ich einen Bachelor in Chemieingenieurwesen und mache jetzt meinen Master in Business Management in Berlin.

MP: Ich habe im Bachelor Soziale Arbeit studiert und einen Master in Theaterpädagogik.

THSN: Welche Kinder kommen zu Euch in die Angebote?

MP: Moabit ist ein sehr vielfältiger Stadtteil, der sich im Wandel befindet. Die Gentrifizierung verändert die Bevölkerungsstruktur. Im Moment leben ganz unterschiedliche Menschen hier und das bildet sich auch hier bei uns im Familienzentrum/ Mehrgenerationenhaus ab: Manche Familien sind gerade geflüchtet, andere Urberliner*innen oder zugezogen, Arbeiter*innen-Familien bis zu akademischem Milieu; die Eltern haben ganz unterschiedliche Bildungsbiografien und Prioritäten in der Gestaltung des Familienlebens, manche tragen ein ganzes Bündel an Problemlagen mit sich herum, andere begegnen weniger Hürden im Leben. In unseren Angeboten begegnen sich also Kinder mit ganz unterschiedlichen Backgrounds. Für den Karate-Unterricht gibt es drei nach Alter gestaffelte Gruppen für Kinder von 4 – 12 Jahren, immer Mittwochs ist das Haus voll mit Karatekindern.

RK: 80-90 Prozent dieser Kinder sind voll konzentriert und haben großes Interesse an der Ausübung der Kampfkünste. 1-3 Kinder (in einer Gruppe) kommen nur wegen der Eltern zum Training.

THSN: Welche Übungen macht Ihr mit den Kindern?

RK: Ich mache Kampfsporttraining, dazu gehört auch: Gruppenarbeit, Konzentrationstraining, Disziplin, Respekt, persönliche Entwicklung, emotionales Wohlbefinden, soziale Interaktion, Dinge auszuprobieren und bei Herausforderungen nicht gleich aufzugeben, mentale Stärke, mentale und körperliche Koordination, Führung und  Reden vor einer Gruppe.

Ich habe gesehen, wie Kinder sowohl geistig als auch körperlich stark wurden, Selbstvertrauen hatten, eine gute geistige und körperliche Koordination hatten und ihre Einstellung niemals aufgaben.

Ramkumar Koubenec

Trainer Kampfsportarten im SOS-Kinderdorf Berlin

THSN: Welche Auswirkungen bei den Kindern bemerkt Ihr durch die Angebote?

RK: Ich habe gesehen, wie Kinder sowohl geistig als auch körperlich stark wurden, Selbstvertrauen hatten, eine gute geistige und körperliche Koordination hatten und ihre Einstellung niemals aufgaben.

MP: Es ist sehr wertvoll, dass Ram als Karate-Lehrer bei uns tätig ist. Nicht nur wegen der fachlich guten Anleitung im Karate-Angebot, sondern auch als Vorbild. Die Werte, für die Ram steht und die er vorlebt haben einen Einfluss auf die Kinder. Viele unserer Honorarkräfte sind aus verschiedenen Ländern nach Deutschland gekommen. Das ist super für die Kinder zu erleben, dass Menschen mit Migrationsgeschichten ganz vielfältige Lebenswege gehen. Das wird ja leider in Medien nicht immer so gezeigt – da fehlt es dann für manche Kinder an Identifikationsfiguren außerhalb der Familie.

THSN: Ihr werdet für die Kinder im Laufe der Zeit zu Vertrauenspersonen. Sprechen die Kinder auch andere Probleme in der Familie oder im Alltag mit Euch an?

RK: Nein, beim Karate-Unterricht ist der Fokus auf Karate: Wir haben nicht genug Zeit zum Reden. Wenn es jemandem körperlich oder seelisch nicht gut geht, mache ich eine Pause und mache Atemübungen. Manchmal fällt mir ungesundes Verhalten auf und ich spreche mit den Kindern darüber, wie schlecht es ist, bestimmte Getränke wie Cola und Fast Food zu konsumieren.

MP: Besonders bei uns ist ja, dass der Karate-Unterricht in das Familienzentrum/ Mehrgenerationenhaus eingebettet ist. Das bedeutet, während die Kinder bei Ram im Karate-Unterricht sind, können die Eltern im Familiencafé Zeit verbringen. Vor oder nach dem Unterricht verbringen viele Familien auch gemeinsam Zeit dort. Da sind dann meine Kolleg*innen und ich vor Ort und kennen dadurch viele Familien. Das ist dann auch der Moment, wo wir mit den Familien über  Herausforderungen sprechen. Manchmal geht es einfach um ein unterstützendes Gespräch. Wenn es weiterführenden Bedarf gibt, vermitteln wir zum Beispiel in die Erziehungs- und Familienberatung hier im Haus, zur Sozialberatung o.ä..

Nehmt eure Kinder ernst, nehmt ernst, was euren Kindern Spaß macht.

Mira Patalano

Sozialarbeiterin im SOS-Kinderdorf Berlin

THSN: Welche Tipps habt Ihr für Eltern von Kindern?

RK: Eltern sollten sich mindestens zweimal pro Woche bewusst Zeit nehmen für die Bindung zu ihrer Familie und ihren Kindern. Einfache Übungen, gemeinsames Spielen oder Spaziergänge können besonders hilfreich sein. Sie sollten die Nutzung von Mobiltelefonen und Laptops zu Hause vor den Augen ihrer Kinder minimieren. Eltern sollten die Probleme des Konsums von Erfrischungsgetränken, Energy-Drinks und ungesunden Lebensmitteln wie Junk Food erklären. Ein gesunder Lebensstil ist sehr wichtig für Kinder. Meine Meinung: Ein gesundes Leben, Disziplin und alle guten Dinge sollten zu Hause beginnen.

MP: Ich kann mich da Ram nur anschließen: Nehmt euch bewusst Zeit für eure Kinder ohne Erledigungen und Ablenkung. Das fällt manchmal schwer im Alltag mit all den Aufgaben und Herausforderungen, aber es ist sehr wertvoll für eure Beziehung zu euren Kindern und deren Entwicklung. Je nach Alter- spielt mit ihnen, sprecht mit ihnen – seid neugierig auf diesen Menschen und seinen Blick auf die Welt!

In Sachen Bewegung: Findet euren eigenen Weg, wie Bewegung Teil eures Familienalltags ist. Für manche Familien sind Sportvereine oder Angebote wie bei uns genau das richtige, andere Toben zusammen auf dem Spielplatz oder machen Ausflüge mit dem Fahrrad oder zum Schwimmen.

Und fragt euch auch: Wo ist in unsere Familie Raum für Pausen, zum Innehalten und für Langsamkeit? In welchen Momenten schafft ihr Raum um spontan mit dem Flow der Kinder zu gehen? Nehmt eure Kinder ernst, nehmt ernst, was euren Kindern Spaß macht – Herausforderungen anzunehmen ist wichtig, gleichzeitig sollte Bewegung im Alltag eures Kindes etwas sein, das in erster Linie mit Freude verknüpft ist.

THSN: Lieben Dank für dieses Interview

Mit #bewegen2025 wollen wir Familien unter die Arme greifen, um gesunde Motorik zu unterstützen und das Bewusstsein für eine gesunde Entwicklung zu stärken.

2025 fördert unsere Generali-Stiftung „The Human Safety Net“ Projekte mit dem Thema #bewegen2025 für kleine Kinder und ihre Eltern. Unsere Partner brauchen Eure Unterstützung!

Kinder brauchen Bewegung! Wenn auch Ihr die wichtige Arbeit von Ram und Mira und den vielen anderen Partner von The Human Safety Net unterstützen wollt, könnt Ihr hier spenden:

Über The Human Safety Net

The Human Safety Net (THSN) ist die globale Stiftung der internationalen Generali Group. Wir glauben daran, dass jeder Mensch die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben verdient. The Human Safety Net unterstützt benachteiligte Menschen dabei, ihre Möglichkeiten selbst zu verbessern und zu einem guten und sicheren Leben in ihren Familien und Gemeinschaften beizutragen.

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Auf internationaler Ebene gliedert The Human Safety Net sein Engagement in zwei Programme: „For Families“ und „For Refugees“. In Deutschland werden beide Programme umgesetzt. Im Rahmen des Corporate Volunteerings lädt Generali seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, Teil einer gemeinsamen Bewegung zu werden und Partner in beiden Programmen tatkräftig zu unterstützen.

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