Digitalisierung und bürgerschaftliches Engagement - Chance und Herausforderungen

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Gene­rali // Open min­ded DIGI­TAL am 12.10.2020

Ein erstes MS Teams Meeting zum Frühstück und vor dem Einschlafen noch die letzte WebEx – unser berufliches und gesellschaftliches Leben hat durch die Corona-Krise hat einen regelrechten Digitalisierungsschub erfahren. Interaktive virtuelle Treffen und Workshops sind die Neue Normalität in Zeiten enger Kontaktbeschränkungen.

Doch was in Wirtschaftsunternehmen selbstverständlich erscheinen mag, eine digitale Infrastruktur und ausreichende Digitalkenntnisse, kann im Non-Profit-Sektor nicht vorausgesetzt werden, so eine wesentliche Erkenntnis der Diskussion bei Generali // Open minded DIGITAL am 12. Oktober 2020. Unter dem Titel „Digitalisierung und bürgerschaftliches Engagement – Chancen und Herausforderungen“ diskutierten unter der Moderation von Dr. Andrea Timmesfeld, Leiterin des Hauptstadtbüros der Generali Deutschland AG, diesmal Dr. Anna Christmann, Sprecherin für Bürgerschaftliches Engagement der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Ansgar Klein, Geschäftsführer des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement (BBE) und Michael Tetzlaff, Leiter der Abteilung 1 (Demokratie und Engagement) im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Die Digitalisierung der Gesellschaft betrifft nicht nur das Bildungssystem und die Arbeitswelt, sondern stellt auch die Zivilgesellschaft und Demokratie vor große Herausforderungen mit allen Chancen und Risiken“, so Dr. Klein. Mit Blick auf die vergangenen Monate gäbe es jetzt empirische Werte, die auch für die Zukunft im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements genutzt werden können. An die Politik gerichtet betonte er die Notwendigkeit einer wirksamen digitalen Infrastruktur sowie einer nachhaltigen politischen Förderung. In beiden Bereichen gäbe es Nachholbedarf.

Michael Tetzlaff war davon beeindruckt, wie die Zivilgesellschaft in der Krise reagiert hat. Die Digitalisierung des bürgerschaftlichen Engagements sei zwar bereits zuvor  ein Thema gewesen, aber durch die letzten Monate sei dieses Thema stärker in den Fokus gerückt. Nicht ohne Grund habe die jüngst durch BMFSFJ sowie BMI und Landwirtschaftsministerium gegründete Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt als einen Schwerpunkt die Digitalisierung im ländlichen und strukturschwachen Raum. 

Darüber hinaus seien aber weitere gemeinsame Anstrengungen von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft notwendig, um die Chance der Digitalisierung für das Ehrenamt zu nutzen.

Dr. Anna Christmann wünschte sich eine ähnliche Anerkennung und Wertschätzung der Leistungen der Zivilgesellschaft in der Corona-Krise wie in der Flüchtlingskrise 2015“. Auch sie fordert eine stärkere Unterstützung in Form von inhaltlicher Hilfe, technischer Ausstattung und finanziellem sowie politischem Rückenwind. So könnte auch mehr digitales Know-how in das Ehrenamt einfließen.


Fazit

Digitale Formate und Angebote werden analoge nicht ersetzen können, hierin waren sich alle Panelisten einig. Der persönliche Austausch bleibe gerade im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements sehr wichtig. Dennoch befürworteten sie die neuen Impulse durch Digitalisierung: Die Möglichkeiten müssten aber immer an die individuellen Voraussetzungen angepasst werden, um nicht als Hindernis, sondern als Unterstützung wahrgenommen zu werden. Das würde über 17 Millionen Ehrenamtlichen in Deutschland und den NPOs, die 10% der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Deutschland einen Arbeitsplatz sichern, völlig neue Chancen bieten.

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