Rundum-Schutz
„Sie sind Vertreterinnen einer Minderheit“, so eröffnete Dr. Andrea Timmesfeld, Head of Public & EU Affairs und Leiterin des Hauptstadtbüros der Generali Deutschland AG, die Generali // Open minded Veranstaltung zum Thema „Frauen in der Politik“ anlässlich des 10. Deutschen Diversity-Tags am 31. Mai 2022.
v.l.n.r. Annegret Kramp-Karrenbauer (ehemalige Bundesverteidigungsministerin, ehemalige CDU-Vorsitzende und ehemalige Ministerpräsidentin des Saarlandes), Dr. Andrea Timmesfeld (Head of Public & EU Affairs und Leiterin des Hauptstadtbüros der Generali Deutschland AG), Annet Witte (Hauptgeschäftsführerin der Friedrich-Naumann-Stiftung für Freiheit), Katharina Beck (Mitglied des Bundestages und finanzpolitische Sprecherin der Fraktion B90/Die Grünen), Prof. Dr. Gesine Schwan (Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission und Präsidentin der Humboldt-Viadrina Governance Plattform)
Warum beschäftigt sich ein internationaler Versicherungskonzern wie die Generali mit der politischen Partizipation von Frauen? Weil diese, so das Ergebnis einer Vielzahl von Studien entscheidend für gleichberechtigte Teilhabe von Frauen, für Gender-Equality in allen Bereichen der Gesellschaft und eben auch der Wirtschaft ist. Nicht umsonst geht die Anzahl weiblicher Parlamentarier und Regierungsmitglieder als sogenannter KPI in zwei der wichtigsten Diversity-Indices als Kennzahl, den Gender Equality Index der UN (UNDP) und den Global Gender Gap Index (GGGI) des Weltwirtschaftsforums. Leider zeigen beide Indizes, dass Deutschland mehr als 100 Jahre nach Einführung des aktiven und passiven Wahlrechts für Frauen und nach 16 Jahren mit einer Kanzlerin an der Spitze immer noch viel Luft nach oben hat, wenn es um das politische Engagement von Frauen auf allen Ebenen des olitischen Systems geht. Im Bundestag sitzen weniger als 35% Frauen, auf Landes- und Kommunalebene sind es deutlich weniger. Zu den Ursachen und Hürden diskutierten.
Katharina Beck, Mitglied des Bundestages und finanzpolitische Sprecherin der Fraktion B90/Die Grünen, Annegret Kramp-Karrenbauer, ehemalige Bundesverteidigungsministerin, ehemalige CDU-Vorsitzende und ehemalige Ministerpräsidentin des Saarlandes sowie Prof. Dr. Gesine Schwan, Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission und Präsidentin der Humboldt-Viadrina Governance Plattform und Annett Witte, Hauptgeschäftsführerin der Friedrich-Naumann-Stiftung für Freiheit. Dabei kamen Themen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, fehlende Netzwerke, unterschiedliche Behandlung von Frauen und Männern ebenso zur Sprache wie „männliche“ Organisationsstrukturen und Spielregeln, fehlende Vorbilder, Fokussierung auf Äußerlichkeiten und Sexismus in der Politik.
Übereinstimmend waren die Teilnehmerinnen der Meinung, dass die Quote bei der Besetzung von Mandaten erforderlich sei, um eine Trendwende einzuläuten. Die Entwicklung bei Bündnis 90/ Die Grünen hat gezeigt, dass die Quote wirkt.
„In Bezug auf Strukturen nehme ich es so wahr, dass sich die Kultur einer Organisation durch ein gleiches Verhältnis von Repräsentanz von Frauen und Männern positiv verändert“ meint Katharina Beck, Mitglied des Bundestages und finanzpolitische Sprecherin der Fraktion B90/Die Grünen.
„Politisches Handwerk bedeutet nicht, Politik zu machen, wie sie Männer schon immer gemacht haben. Frauen sind dann besonders erfolgreich, wenn sie in einer Art und Weise Politik machen, die für sie selbst steht und mit der sie so, wie sie sind, überzeugen“ erklärt Annegret Kramp-Karrenbauer, ehemalige Bundesverteidigungsministerin, ehemalige CDU-Vorsitzende und ehemalige Ministerpräsidentin des Saarlandes.
Prof. Dr. Gesine Schwan, Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission und Präsidentin der Humboldt-Viadrina Governance Plattform sagt: „Ich war ursprünglich gegen die Quote, inzwischen aber bin ich deutlich dafür. Denn ohne institutionalisierte Rahmenbedingungen fällt es vielen Frauen sehr schwer, sich im politischen Leben zu behaupten“.
„Frauen, die politisch in der vorderen Reihe stehen, müssen auf eine Art und Weise sexualisierte Belästigungen und Gewaltfantasien im Netz über sich ergehen lassen, die nicht hinnehmbar ist. Da braucht es ein deutliches Strafrecht, das von Polizei und Justiz auch durchgesetzt wird“, legt Annett Witte, Hauptgeschäftsführerin der Friedrich-Naumann-Stiftung für Freiheit, dar.
Die Generali Deutschland AG ist Unterzeichnerin der Charta der Vielfalt.
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