Rundum-Schutz
„Überhitzt“: Experten diskutieren bei buon appetito @ generali über die Folgen des Klimawandels für die Gesundheit der Menschen und die Auswirkungen auf die Versicherungswirtschaft.
Deutschland verzeichnete 2023 das bislang wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen – zum zweiten Mal in Folge. Immer häufiger werden in Europa Rekordtemperaturen geknackt, nicht ohne Auswirkungen für Leib und Leben. Damit rückt das Risiko Hitze auch für Lebens- und private Krankenversicherer stärker in den Fokus.
Bei einer digitalen Veranstaltung der Reihe buon appetito @ generali diskutierten Experten auf Einladung des Hauptstadtbüros der Generali Deutschland deshalb über die Folgen von Klimawandel und steigender Hitze für Gesundheit und Gesellschaft.
Prof. Dr. med. Christian Schulz, Geschäftsführer der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), stellte das Thema Hitze im größeren Kontext des neuen Wissenschaftskonzepts Planetary Health (dt. planetare Gesundheit) vor. Dieses befasst sich mit den „Zusammenhängen zwischen der menschlichen Gesundheit und den politischen, ökonomischen und sozialen Systemen, sowie den natürlichen Systemen unseres Planeten“ (aerzteblatt.de).
Hitze wirkt sich direkt auf die Gesundheit der Menschen aus: Neben Hitzschlag und Dehydrierung erhöht sie das Risiko von kardiovaskulären Ereignissen, Atemwegs- und Infektionserkrankungen sowie psychischen Leiden und Unfällen. Indirekt wirkt sich Hitze zudem auf die Verfügbarkeit von Ressourcen, Energie und Nahrungsmittel aus. In der Konsequenz beeinflusst zunehmende Hitze die Risikoeinschätzung der Lebens- und Krankenversicherung. Diese multidisziplinäre Betrachtung ist laut Prof. Schulz „für die Versicherungswirtschaft [ein] wichtiger Anknüpfpunkt“. Er hob hervor, dass es ökonomischer sei, „die Gesundheit der Menschen zu schützen“, statt die ökologischen und gesundheitlichen Folgekosten in Kauf zu nehmen – ganz im Sinne des von Generali verfolgten „Prevention-Ansatzes“.
Versicherer befassen sich seit längerem mit den Auswirkungen des Klimawandels und führen hierfür umfangreiche Analysen und Szenariorechnungen durch. Im Unterschied zur Schaden-Unfallversicherung wird die Lebensversicherung hinsichtlich des Klimawandels noch oft vernachlässigt, wie Gerardo Di Filippo, Head of Group Risk Management Processes and Operations der Generali Group, erläuterte. Dabei sind die Folgen für die Gesundheit laut internen Modellanalysen der Generali Group bereits heute sichtbar: So stieg die Zahl der Hitzetoten pro 100.000 Einwohner von sechs in den letzten Jahren auf elf im Jahr 2022, mit weiter ansteigender Tendenz.
Einen Einblick in die Risikoanalyse zu Hitzewellen und Mortalität gab Marina Kodric, Head of Group ORSA and Regulatory Reporting: sie erläuterte, dass unterschiedliche geografische und soziale Faktoren in die Risikoanalysen einbezogen werden. Den Generali Prognosen zufolge wird sich die Zahl der Todesfälle in Europa aufgrund von extremer Hitze fast verdoppeln, wobei die demografischen Auswirkungen einer alternden Bevölkerung hierbei nicht berücksichtigt seien. Versicherungen haben laut Gerardo Di Filippo eine besondere Verpflichtung: „commitment“ zum Hitzeschutz darf „nicht nur auf dem Papier ein Versprechen [sein]“, „Politik, Privatsektor und Bürgerinnen und Bürger müssen auf allen Ebenen zusammenarbeiten, um eine hitzeresiliente Gesellschaft“ zu sichern.
Auch die Bundestagsabgeordnete Kristine Lütke MdB (FDP), Mitglied im Gesundheitsausschuss, stimmte zu, dass zunehmende Hitzewellen mehr Handeln erfordern. Sie stellte den Hitzeschutzplan der Bundesregierung von 2023 vor und betonte die Notwendigkeit passgenauer Hitzeschutzmaßnahmen, darunter flächendeckender präventiver Maßnahmen, Frühwarnsysteme, und hitzegerechte Infrastruktur. Denn, so Lütke: „Klimaschutz ist immer auch Gesundheitsschutz“.
Kristine Lütke hob hervor, dass nicht nur vulnerable und Gruppen mit höherem Expositionsrisiko, wie Handwerker, Kinder, oder Pflegebedürftige, geschützt werden sollten. Auch Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen müssten durch bauliche Maßnahmen zunehmend an den Klimawandel angepasst werden. „Die Hitzewellen nehmen zu und die[se] erfordern entsprechende Maßnahmen.“ Kristine Lütke kritisierte, dass die Bundesländer bisher zu wenig investieren und ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. „Ich meine, dass wir gerade erst angefangen haben. […] Die Sensibilität ist da, aber im Zusammenspiel der unterschiedlichen Ebenen ist […] noch viel zu tun.“ Das Gesundheitssystem ist noch nicht resilient genug gegen Schocks wie Hitze und Pandemien.
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