Rundum-Schutz
„Hängen Pandemie und Umweltkatastrophe zusammen?“ dieser Frage gingen Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Virusdiagnostik des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg, Prof. Dr. Dieter Gerten, Forschergruppenleiter und Koordinator für Erdmodellierung am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und Marie-Luise Dött, Mitglied des Bundestags und umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am 14. Juli auf den Grund. Bei der ersten digitalen Ausgabe des Generali Formats „Open minded" diskutierte Dr. Andrea Timmesfeld, Leiterin des Generali Hauptstadtbüros, mit ihren Gästen über Pandemie, Politik und Nachhaltigkeit.
„Die Klimakrise und Pandemie ähneln sich in dreifacher Hinsicht: Ihre Ursachen liegen in massiven Eingriffen in die Umwelt; verspätetes Eindämmen machen sie erst zu globalen Krisen und beide Krisen konturieren gesellschaftliche Schieflagen und Ungleichheiten", erklärte der Klimaforscher Dieter Gerten und betonte, dass es aus seiner Sicht keinen direkten Zusammenhang zwischen Klima- und Viruskrise gäbe. Es sei wichtig, jetzt die richtigen Lehren aus der Krise zu ziehen. Für die Politik heiße das: Die Prinzipien der Nachhaltigkeit vollumfassend zu implementieren, bestätigte die Abgeordnete Marie-Luise Dött.
Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit erklärte: „Abstand halten ist und bleibt das Gebot der Stunde! Das gilt nicht nur für unseren gesellschaftlichen Umgang miteinander. Das gilt auch für unseren Umgang mit der Natur. Der Ursprung der aktuellen Corona-Pandemie ist noch nicht abschließend erforscht. Aber so viel scheint sicher: Das Virus ist aller Wahrscheinlichkeit nach von Wildtieren auf Menschen übergesprungen. Überall dort, wo wir in Lebensräume von Wildtieren eindringen, wo wir sie jagen, wo wir ihre natürlichen Lebensgrundlagen zerstören, kann eine solche Übertragung erneut geschehen. Umweltschutz ist also Pandemieschutz!“
Interaktiv, innovativ und informativ – kurz: „Open minded“. Teilnehmer der Diskussion waren Kolleginnen und Kollegen der Generali sowie Journalisten, Vertreter aus Wirtschaft und Politik. Via Votings in Echtzeit konnten das Publikum zum ersten Mal aktiv an der Diskussion und der abschließenden Fragerunde von zuhause aus an der Veranstaltung teilnehmen.