Rundum-Schutz
Seit Anfang des Jahres sind in Aachen, Barnstorf, Berlin, Ehningen, Ingolstadt, Köln, Ludwigshafen, Neubukow, Offenburg, Oldenburg und Rostock Fahrradfahrer gestorben, weil ein LKW- oder Busfahrer sie übersehen hat. Laut Statistischem Bundesamt starben in 2017 insgesamt 76 Radfahrer an den Folgen eines Unfalls mit einem LKW, oft im Rahmen eines Abbiege-Unfalls. Digitale Präventionssysteme – wie LKW-Abbiegeassistenten – hätten jedoch über 60 Prozent dieser Unfälle verhindern oder zumindest abschwächen können.
Im digitalen Zeitalter rückt die Frage der Prävention erneut in den Mittelpunkt der Diskussion: Wie kann man Radfahrer auf smarter Art und Weise schützen? Etwa mit der verpflichtenden Einführung von Abbiegeassistenten? Oder gar mit einem Einfahrtsverbot in Städte für Lkw, die über solche Systeme nicht verfügen?bDiese und andere Fragen standen am 12. März 2019 im Generali Hauptstadtbüro im Mittelpunkt der ersten Veranstaltung der Reihe „buon appetito @ generali“ des Jahres. Zusammen mit Kirsten Lühmann, MdB, und Uwe Cremerius, Head of Motor Claims der Generali Deutschland Schadenmanagement GmbH, wurde im Lindencorso by Generali mit über das Potenzial intelligenter Assistenzsysteme diskutiert.
Nach der Begrüßung der Gäste durch Dr. Andrea Timmesfeld, Head of Public Affairs and Community Engagement der Generali Deutschland AG, erläuterte Uwe Cremerius, warum Assistenzsysteme in modernen Fahrzeugen Leben retten und zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr beitragen können. Smarte Assistenten spielen auch bei der Verfolgung von „Vision Zero“, also dem Ziel, Straßen und Verkehrsmittel so sicher zu gestalten, dass es keine Verkehrstoten und Schwerverletzten mehr gibt, eine entscheidende Rolle. Das Ganze im Sinne einer „smarten Prävention“ durch Digitalisierung – ein Konzept, dem Generali enorme Bedeutung zugeschrieben hat.
Nach Herrn Cremerius übernahm Kirsten Lühmann, MdB, das Wort. Frau Lühmann, seit 2009 Bundestagsabgeordnete und seit 2014 verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, beschrieb die politischen Hürden, die oft die Einführung solcher smarten Lösungen hindern. Die Zunahme des automatisierten und autonomen Fahrens wird jedenfalls ihrer Meinung nach zu sichereren Straßen in Deutschland und Europa führen. Sie betonte auch die wichtige Rolle, die verkehrsrelevante Daten bei der Vorbeugung von Unfällen spielen können.
Im Anschluss gab es eine lebhafte Diskussion zwischen den Referenten und Gästen, unter anderem Vertreter verschiedener Bundesministerien und Abgeordnetenbüros, Journalisten, Verbraucherschützer, Verkehrsexperten und Industrievertreter. Die Diskussion zeigte, dass noch viele Hürden auf politischer und gesellschaftlicher Ebene genommen werden müssen. Der Austausch wurde dann in kleineren Runden während des typischen „buon appetito @ generali“-Mittagessens fortgeführt.