Coronavirus: Routinen zur Krisenbewältigung

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Gesund bleiben
Lesezeit: 3-4 Minuten

Wie sorge ich in Zei­ten von Corona für einen gere­gel­ten All­tag und Rou­ti­nen?

Eine besondere Herausforderung wie die Corona-Pandemie erfordert ein hohes Maß an psychischer Flexibilität. Ungewohnte Einschränkungen in den Alltag und die Freizeit sowie der unsichtbare Gegner, das Coronavirus, belasten mental. Um diese spezielle Krisenzeit möglichst stressfrei zu überstehen, solltest du - soweit möglich - bestehende Routinen pflegen und neue einführen. Warum Routinen helfen und wie du deinen Tag in Quarantäne am besten strukturierst, erfährst du hier.

Für die Mehrzahl von uns sind Ausgangssperren, Kontaktverbote oder Einkauf mit Gesichtsmaske und Einweghandschuhen völlig neu. Es verunsichert, wenn der Arbeitgeber seine Produktion einstellen oder sein Geschäft länger schließen muss. Kinder dürfen weder in den Kindergarten noch in die Schule.

Jeder geht mit diesen Einschränkungen und beängstigenden Faktoren unterschiedlich um. Viele überkommt eine innere Unruhe. Andere werden aggressiv und reagieren bereits panisch, wenn im Supermarkt kein Brot mehr vorrätig ist. Manchen beruhigen nur noch Hamsterkäufe mit Mengen an Lebensmitteln, die Vorratsraum und Gefriertruhe überfordern. Um trotz aller Widrigkeiten einen klaren Kopf behalten zu können, solltest du Routinen und Struktur in deinen Alltag bringen.

Wie wichtig sind Routinen?

Ungewohnte Situationen erfordern gewohnte Abläufe, an denen wir uns orientieren können. Routinen im Alltag geben uns Sicherheit und Kraft für Neues. Eine Routine ist nicht nur eine Gewohnheit, sondern ein unbewusst verankerter Ablauf: Du setzt dich auf die Couch, schaltest den Fernseher ein und greifst instinktiv zur Chipstüte neben dir. Die Frage, ob du Hunger hast, stellt sich dabei nicht. Du hast beim Auslöser TV diese Routine entwickelt.

Solche Gewohnheiten haben sich eingeschlichen und sind zu lieben Begleitern des Alltags geworden. Diesen Automatismus kann man sich aber auch zu Nutze machen: Mit Routinen, die helfen, die Produktivität zu sichern und gesund zu bleiben. Morgendliche Streckübungen nach dem Aufstehen, täglich zur gleichen Uhrzeit aufstehen und ein Glas Wasser trinken sind einfache Beispiele. Es ist nicht nur essentiell neue Routinen aufzubauen, sondern auch bestehende beizubehalten. Wenn du normalerweise nach getaner Arbeit im Fitnessstudio überschüssige Energie rauslässt, solltest du diese Routine nicht einfach fallen lassen. Mach stattdessen ein Home-Workout wie #FitmitAngie und bleib deinem Rhythmus treu.

Routine zu bekommen erfordert Disziplin, nicht nur im Corona-Alltag. Sie verleiht jedoch eine innere Ruhe, das Gefühl die Kontrolle über das eigene Leben zurückzuerlangen und damit ein Gefühl von Sicherheit.

Routinen haben ihre Vorteile

Das Wort Routinen bedeutet aus dem Französischen kommend „Wegerfahrung“ und steht für Handlungen, die durch Wiederholen zur Gewohnheit werden. Routinen sind in unserer gesellschaftlichen Auffassung eher negativ belegt, denn Routinen öffnen die Türen für Langeweile und Demotivation. Tatsächlich haben Routinen einige Vorteile:

  • Routinen geben ein Gefühl von Sicherheit
  • Situationen werden durch Routinen einschätzbar
  • Routinen geben deinem Tag oder deiner Handlung eine Struktur
  • Routinen ersparen dir anstrengende und zeitintensive Entscheidungsprozesse
  • Gute Routinen sorgen für Qualität und helfen, gesund zu bleiben

Corona-Pandemie: Wie plane ich meinen Tag?

Der Alltag lässt sich besser mit einem sinnvollen Tagesablauf bewältigen. Mache dir also Gedanken, wie dein Tag aussehen soll. Hältst du dich daran, wird sich schnell eine gewohnte Routine einstellen. Solltest du nicht allein leben, sollten alle Mitbewohner des Haushalts an der Planung beteiligt sein ─ auch Kinder. Nur so schafft man eine Struktur für alle.

So planst du den idealen Tagesablauf während einer Ausgangssperre, Home-Office oder in der (Selbst-)Quarantäne:

  • Lege dir/euch Stifte, Zettel und Klebeband bereit. Falls du/ihr eine Tafel und Kreide oder Whiteboard mit Stiften besitzt, nutzt diese und haltet alles fest.
  • Erstelle dir/euch einen gemeinsamen Tagesplan: Wann steht Arbeiten und Lernen an der Tagesordnung? Wann ist Zeit fürs Spielen oder für das gemeinsame Kochen des Abendessens? Zu welcher Zeit wird gegessen und wann geht es ins Bett?
  • Erstelle dir/euch konkrete To-do-Listen: Wer, was und wann? Notiere dir/euch alle Aktivitäten, die erledigt werden müssen. Neben den üblichen Pflichten wie Arbeit, Lernen oder Hausaufgaben, sollten auch ungeliebte Tätigkeiten auf dem Tagesplan stehen (z. B. Putzen, Aufräumen, Hausaufgaben, Unkraut jäten, Rasen mähen oder das Fahrrad auf Hochglanz bringen). Auch ungeliebte Tätigkeiten sind Teil einer Routine. Damit es aber keine Streitereien gibt oder Langeweile aufkommt, solltet ihr die Zuständigkeiten regelmäßig wechseln. Vergiss aber nicht dir/euch Auszeiten zu gönnen und plane spaßbringende oder entspannende Aktivitäten mit in den Tag ein.
  • Outdoor-Zeiten: Sofern offiziell erlaubt, gehört viel Zeit an der frischen Luft dazu. Allerdings ohne Kontakt zu anderen Menschen. Besser: Spazierengehen, Rad fahren oder Laufen gehen. Oder Zeit auf dem Balkon, Terrasse oder Garten verbringen. Mit Kindern kann man zum Beispiel im Garten toben, Blumen aussäen oder ein Gartenquiz veranstalten.

Wie schaffe ich mir Freiräume?

Jede Person oder Familie sollte ihren Tagesablauf so gestalten, wie es den Lebensbedingungen am ehesten entspricht. Wichtig ist auch, sich an Regeln zu halten. Spielen der Kinder und Arbeiten der Eltern muss in getrennten Räumen stattfinden. Wenn du in einer Wohngemeinschaft lebst, solltet ihr euch auch absprechen, wer wann das gemeinsame Wohnzimmer nutzen darf und wann die Musik leiser geschaltet wird. Ansonsten kollidieren die Interessen und Stimmungen schnell. Jedes Haushaltsmitglied sollte sich auch Freiräume schaffen können. Das kann die Sitzecke auf Balkon oder Terrasse sein, die Spielecke im Zimmer oder ein anderer Bereich der Wohnung.

Melde eine Pause oder Auszeit an, wenn du das Gefühl hast, es wird dir alles zu eng. In Familien sollten Kinder das gleiche Recht haben. Wer glaubt, als Elternteil seinen Nachwuchs ständig bespaßen zu müssen, überfordert sich und die Familie. Plane mit der Familie deshalb, wie eine Ich-Zeit angemeldet wird und wohin sich jeder zurückziehen kann. Das gilt auch für das Wohnen in einer WG: Jeder sollte Zeit für sich anmelden können und vielleicht auch mal alleine ohne den Mitbewohner in der Küche kochen dürfen.

Mit Struktur und Routinen sorgst du in der Familie oder in deiner WG dafür, dass ihr gemeinsam eine entspannte Zeit zu Hause verbringen könnt und den Alltag trotz Corona-Krise meistert. Bleibt gesund!

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