Rundum-Schutz
Ist Sport nach einer Impfung erlaubt? Diese Frage stellen sich viele Sportler, die nach einer Impfung ihrer normalen Trainingsroutine wieder nachgehen wollen. Doch wie lange sollte man nach einer Impfung auf Sport verzichten, um dem Körper nicht zu schaden?
Wie empfehlenswert ist Sport nach einer Impfung?
Grundsätzlich gilt: Es gibt kein generelles Verbot für Sport nach einer Impfung. Aber: Am Tag einer Impfung selbst solltest du kein Sport treiben, sondern deinen Körper schonen. Denn körperliche Anstrengung kann Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle, verstärken.
In der Regel empfehlen Mediziner auch für die nächsten Tage keinen Sport und körperliche Anstrengung. Zum Beispiel sollten Leistungssportler in den letzten beiden Wochen vor einem Wettkampf nicht mehr geimpft werden. Wenn du dich jedoch gut fühlst und keine Nebenwirkungen spürst, dann kannst du mit leichtem Training fortfahren.
Wirkt sich die Impfung auf die Leistung aus?
Eine Impfung kann die sportliche Leistungsfähigkeit durchaus einschränken. Denn meist laufen im Körper als Folge einer Impfung die ganz normalen Impfreaktionen ab. Diese können als Anzeichen dafür gewertet werden, dass die Impfung wirkt, da sich dein Körper bzw. das Immunsystem mit dem Impfstoff auseinandersetzt. Als Impfreaktionen gelten die Begleiterscheinungen des Impfens wie Schmerzen und Rötungen an der Einstichstelle oder andere Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder leichtes Fieber. Es kann also passieren, dass du dein gewohntes Trainingspensum in den Tagen direkt nach der Impfung nicht erreichst.
Benötigen Sportler spezielle Impfungen?
Sportler benötigen grundsätzlich keine besonderen Impfungen. Generell sollten sich Athleten an die Vorgaben der ständigen Impfkommission (STIKO) halten. Sportler sollten bedenken, dass Erkrankungen zu wochen- oder gar monatelangen Trainingsausfällen führen können. Deshalb ist ein guter Impfschutz besonders wichtig.
Die Kommission empfiehlt Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis), Polio, Hepatitis A + B, Masern sowie Mumps. Dabei muss nicht jede Impfung einzeln verabreicht werden. Die sogenannte MMR Impfung schützt zum Beispiel gegen Masern, Mumps und Röteln. Es gibt Vielfachimpfungen, die kombiniert gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis und Polio impfen.
Wer sich zum Beispiel beim Joggen oder Radfahren häufiger draußen aufhält, sollte über eine FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) Impfung nachdenken. Dies gilt insbesondere, wenn du häufiger in FSME Risikogebieten trainierst oder dort Wettkämpfe bestreitest. Bei FSME handelt es sich um eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die durch Ansteckung mit Viren hervorgerufen und meist über einen Zeckenstich übertragen wird.
Wenn du Wettkämpfe im entfernteren Ausland bestreitest oder auch im Urlaub Sport treiben möchtest, gelten die dortigen Empfehlungen. Abhängig vom Austragungsort können zum Beispiel Impfungen gegen Japanische Enzephalitis, Meningokokken, Tollwut, Cholera, Typhus oder Gelbfieber ratsam sein.
Mitunter sind diese Impfungen (zum Beispiel Gelbfieber) auch Bedingungen für die Einreise in bestimmte Länder. Detaillierte Informationen dazu findest du z.B. beim Auswärtigen Amt. Auch Tropenmedizinische Einrichtungen können dir weiterhelfen. Wichtig: Plane bei einer Reise frühzeitig die notwendigen Impfungen mit ein. Bei manchen Impfungen sind mehrere Termine erforderlich. Das solltest du berücksichtigen.
Beschwerden nach einer Impfung: Wann zum Arzt?
In aller Regel führen Impfungen nicht zu Komplikationen. Wenn du in den ersten ein bis zwei Tagen nach einer Impfung keinen Sport machst, reduzierst du dieses Risiko zusätzlich.
Impfungen werden typischerweise in den Oberarmmuskel injiziert. Hier kann es zu Schwellungen und Rötungen kommen. Diese Symptome treten jedoch nicht aufgrund einer Infektion auf und sind die natürliche Reaktion des Körpers auf den Impfstoff. Bei Impfungen mit einem sogenannten Totimpfstoff treten mögliche Beschwerden meist noch innerhalb desselben Tags auf. Bei Lebendimpfungen kann dies etwas länger dauern.
Lebendimpfstoff und Totimpfstoff: Bei einer Impfung mit einem sogenannten Lebendimpfstoff enthält dieser vermehrungsfähige, aber abgeschwächte Krankheitserreger, die dich nicht mehr krank machen können. Das Immunsystem reagiert auf den injizierten Impfstoff und bildet Antikörper gegen den Erreger. Totimpfstoffe hingegen enthalten entweder ganze, abgetötete bzw. inaktivierte Krankheitserreger. Das nennt man Ganzpartikelimpfstoffe. Sie können auch aus Bruchstücken von Erregern (Spaltimpfstoff) bestehen. In beiden Fällen gilt: Der Impfstoff kann keine Krankheit mehr auslösen. Weitere Infos zu Impfstoffen findest du zum Beispiel auf impfen-info.de oder den Seiten des Robert-Koch-Instituts.
Bei Schmerzen an der Einstichstelle können Kühlung und Entspannung helfen. Falls du sehr starke Schmerzen verspürst – so stark, dass du den Arm kaum noch bewegen kannst – solltest du einen Arzt konsultieren. Dasselbe gilt, wenn die Schmerzen sehr lange anhalten.
Impfreaktion, Impfkomplikation und Impfschaden
Größere Komplikationen sind selten und treten in weniger als 1 von 1000 Fällen auf. Mitunter kann es allerdings auch durch Begleitstoffe im Impfstoff zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Ein Beispiel dafür sind zugesetzte Antibiotika, wie zum Beispiel Neomycin oder Streptomycin. Diese können allergische Reaktionen hervorrufen.
Dem geringen Risiko einer Impfung stehen erhebliche Vorteile gegenüber. Viele furchtbare Krankheiten konnten fast ausgerottet werden. Bevor Impfungen flächendeckend eingeführt wurden, starben zum Beispiel 340mal mehr Kinder an Diphtherie und 156mal mehr Kinder an Keuchhusten (Pertussis) als heute. Auch andere Krankheiten wie Tetanus, Polio, Masern, Hepatitis und Tuberkulose sind durch Impfungen zurückgedrängt worden.
Fazit: Wenn du frisch geimpft wurdest solltest du an diesem Tag ganz auf Sport verzichten. In den nächsten Tagen solltest du auf deinen Körper hören und dein Sportprogramm dementsprechend anpassen. Vor allem als Leistungssportler gilt: In den zwei Wochen davor und danach solltest du keine Höchstleistungen vollbringen, sondern dich auf Grundlagenausdauer und mittlere Belastungen konzentrieren. Sprich bei Unsicherheiten auf jeden Fall mit deinem behandelnden Arzt.
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