Mutter spricht einfühlsam auf ihr Kind ein

Das Coronavirus und Kinder: Wie erkläre ich meinem Kind die momentane Situation?

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Das Coro­na­vi­rus und Kin­der: Wie erkläre ich mei­nem Kind die momen­tane Situa­tion?

Die Schule und der Kindergarten sind geschlossen. Auf einmal kommen die Großeltern nicht mehr jeden Freitagnachmittag zu Besuch. Und der Papa arbeitet am Esszimmertisch, statt sich jeden Morgen ins Auto zu setzen und zur Arbeit zu fahren. Auch Kinder erleben die Auswirkungen des Corona-Virus und reagieren darauf. In dieser Zeit ist es besonders wichtig, die eigenen Antennen zu sensibilisieren und darauf zu achten, wie es unseren Kindern geht. Dabei ist es natürlich, dass Eltern in dieser Ausnahmesituation diverse Fragen haben. Diese versuchen wir, in diesem Beitrag zu beantworten.

Wie erkläre ich das Corona-Virus kindgerecht?

Die Erklärung des Corona-Virus ist immer auf das Alter des Kindes anzupassen. Natürlich versteht ein Sechsjähriger das Corona-Virus ganz anders als ein 13-Jähriger. Aber auch die Kleinen spüren, dass sich der Alltag verändert. Wichtig ist jetzt, das Virus auf jeden Fall zu thematisieren und die Situation nicht zu verschweigen. Dabei hilft es, so wenig abstrakt wie möglich zu sprechen. Erkläre deinem Kind beispielsweise, dass Corona eine neue Krankheit darstellt, die unser Körper noch nicht kennt, die aber ähnlich wie eine Erkältung abläuft. An die letzte Erkältung wird sich jedes Kind erinnern. Diese Erinnerung beruhigt.

Kinder verarbeiten Informationen anders als wir. Oft wiederholen sie zum Beispiel ihre Fragen. Nimm dein Kind immer ernst und bleibe sachlich und vor allem geduldig. Ruhe und Ausgeglichenheit sind gerade besonders wichtig.

Wo finde ich kindgerechtes Material rund um Corona?

Es gibt inzwischen diverse Beiträge im Internet. Die öffentlich-rechtlichen Sender haben beispielsweise über ihr Kindernachrichtenmagazin „logo!“ eine eigene Themenseite rund um das Coronavirus entwickelt. Hier stehen Filme bereit, die extra für Kinder Fragen rund um die Pandemie erklären. Auch mit der Figur der Maus sind Themenbeiträge entstanden, die für Kinder gut geeignet sind.

Wie kann ich Hygienemaßnahmen und Kontaktstopp ohne Ängste integrieren?

Gerade jetzt möchten wir unsere Familie besonders schützen. Die richtigen Hygienemaßnahmen einzuhalten, ist dabei auch mit Kindern nicht schwer. Erkläre, warum es gerade jetzt so wichtig ist, sich die Hände zu waschen und auch, warum es zum Beispiel nicht möglich ist, die Großeltern zu sehen. Auch hier gilt: Sachliche Ehrlichkeit zählt. Emotionale, hochgestochene Erklärungen sind nicht für Kindern geeignet. Sie benötigen aber Gründe, um Verhaltensveränderungen nachzuvollziehen. Dabei könnt ihr als Familie Rituale entwickeln, die spielerisch helfen, die neue Situation gemeinsam zu begreifen. Zeigt beim Händewaschen mit Glitzer, wie das richtige Händewaschen funktioniert. Etabliert alle zwei Tage Videochats mit den Großeltern vor dem Abendessen. Oder putzt gemeinschaftlich Türklinken und Treppengeländer.

Wie merke ich, dass mein Kind Angst vor Corona hat?

Jedes Kind reagiert auf Stress individuell und deswegen ist es jetzt vor allem wichtig, die eigenen Schützlinge aufmerksam zu beobachten. Angst und Belastung kann sich beispielsweise durch Müdigkeit, Unruhe oder Nervosität äußern. Auch ungewöhnlicher Rückzug, Appetitlosigkeit oder Einschlafprobleme können aus Ängsten resultieren. Dabei sind auch körperliche Anzeichen typisch: Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen können gerade aktuell durch psychischen Stress ausgelöst werden. Die Ängste der Kinder sollten wir ernstnehmen, wir sind dabei Vorbilder: Unsere Kinder lassen sich von unserer eigenen Angst anstecken. Versucht als Eltern, Panik zu vermeiden.

Wie unterstütze ich mein Kind in häuslicher Quarantäne?

Eine gemeinsame Routine zu entwickeln, ist jetzt wichtig. Strukturierte Tagesabläufe geben im Moment Sicherheit: In häuslicher Quarantäne ist es sinnvoll, feste Zeitfenster im Tag zu integrieren. Ein gemeinsames Mittagessen, Bewegungsspiele am Nachmittag oder auch feste Zeiten für die Aufbereitung des Schulunterrichtes können diese Zeitfenster füllen. Achtet als Eltern darauf, aktuell nicht zu streng mit den eigenen Schützlingen zu sein: Es kann sein, dass das Kind auf einmal wieder nachts die Nähe der Eltern sucht oder alte Gewohnheiten wieder alltäglich werden. Das ist eine natürliche Reaktion auf die veränderte Allgemeinsituation.

Wie regle ich den Umgang mit Medien in Zeiten von Corona?

Viel Freizeit in den eigenen vier Wänden, keine Schule und vielleicht auch Langeweile, da sind das Tablet oder der Laptop schnell zur Hand. Aber vor allem das Internet ist voll von Inhalten, die aktuell nicht für Kinder und Jugendliche geeignet sind.
Feste Zeitvorgaben mit dem Umgang mit TV, Computer und Co. helfen, den Medienkonsum im Griff zu behalten. Die Kinder sollten gleichzeitig Raum bekommen, sich mit ihren Medienerlebnissen auseinanderzusetzen. Dabei kann es zum Beispiel helfen, ein Bild über die Lieblingsserie zu malen oder abends in einem Ritual über den „Medientag“ zu erzählen. So bleibt das Medienerlebnis des eigenen Kindes für die Eltern kein schwarzer Fleck und die Kinder haben Möglichkeit, auch beängstigende Informationen zu verarbeiten.

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