Frei­stel­lung zur Pflege von Ange­hö­ri­gen: Alles Wichtige

Eine junge Frau sitzt am Bett einer alten Frau und hält ihre Hand
  1. ALLE THEMEN IM ÜBERBLICK
  2. FREI­STEL­LUNG ZUR PFLEGE VON ANGE­HÖ­RI­GEN: ALLES WICHTIGE
Zukunft planen
Lesezeit: 3-4 Minuten

Ein Notfall oder eine lange Krankheit bedeuten häusliche Pflege für die Betroffenen. Menschen nehmen sich oft von der Arbeit frei, um Angehörige zu pflegen. Wenn du für deine Eltern und andere Familienmitglieder die Verantwortung trägst, solltest du das Pflegezeitgesetz kennen.

In Deutschland gibt es einen Anspruch auf Freistellung zur Pflege von Angehörigen, auch „Pflegezeit“ genannt. Wir erklären dir, was das Wort heißt und wie du am besten mit deinem Arbeitgeber redest. Alle wichtigen Infos haben wir dir hier auf einen Blick zusammengefasst:

  • Laut Pflegezeitgesetz stehen dir kurzfristig 10 Tage zu, um Angehörige zu pflegen.
  • Dauert die Pflege zu Hause länger, gelten andere Regeln zur Pflegezeit.
  • Informiere deinen Arbeitgeber zeitnah über die Freistellung.
  • Kümmere dich um eine Berufsunfähigkeitsversicherung, damit du zusätzlich zur Pflegeversicherung im Ernstfall selbst abgesichert bist.

Was ist Pfle­ge­zeit?

In Deutschland haben Arbeitnehmer und Auszubildende laut Pflegezeitgesetz das Recht, sich zur kurzfristigen Pflege Angehöriger freizunehmen. Die Dauer beträgt 10 Tage. Das schließt auch weitere Maßnahmen zur Organisation mit ein.

Ein Beispiel ist, wenn einer Person unerwartet etwas zustößt. Passiert ein Unfall oder wird jemand plötzlich krank, kümmerst du dich um deinen Angehörigen. Du erledigst wichtige Anträge und planst die weitere Pflege.

Es ist etwas anderes, wenn dein Angehöriger deine Pflege länger braucht. Kläre dann ab, ob die Familienpflegezeit oder eine Begleitung in der letzten Lebensphase helfen können.

Fra­gen rund um das Pfle­ge­zeit­ge­setz erklärt

Über das Thema häusliche Pflege wissen wenige Menschen Bescheid, wenn es sie nicht betrifft. Wie pflegende Angehörige die Freistellung von der Arbeit am besten mitteilen oder Pflegeunterstützung beantragen, ist aber sehr wichtig. Du erfährst in den nächsten Abschnitten, was du unbedingt während der Pflegezeit beachten solltest.

Wie kannst du beim Arbeitgeber Pflegezeit beantragen?

Wenn du deinen Pflichten im Beruf nicht nachkommen kannst, solltest du die Situation bald mit deinem Arbeitgeber oder der Personalabteilung klären. Besprich mit ihnen, wie die Einzelheiten der Freistellung zur Pflege von Angehörigen geregelt sind.

Damit du selbst im Ernstfall zusätzliche Sicherheit hast, bietet sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung als Ergänzung zur Pflegeversicherung an. Sie hilft dir weiter, wenn du auf der Arbeit länger ausfällst.

Eine Generali Berufsunfähigkeitsversicherung sichert Ihren Lebensstandard

Unsere Emp­feh­lung

Pflegende Angehörige und Betroffene stehen oft sehr unter Druck. Auch du könntest einmal auf die Hilfe Anderer angewiesen sein. Sichere dich mit der Berufsunfähigkeitsversicherung von Generali vor den Folgen einer Berufsunfähigkeit ab.

Mehr erfahren

Du musst die Freistellung nicht schriftlich beantragen, weil du grundsätzlich ein Recht darauf hast. Du solltest deinem Arbeitgeber aber mitteilen, dass und wie lange du wahrscheinlich fehlst. Dein Arbeitgeber kann auch ein ärztliches Attest über die Pflegebedürftigkeit deines Angehörigen verlangen.

Wie ist die Bezahlung für pflegende Angehörige?

Ob du während der Freistellung bezahlt wirst, hängt von deinem Arbeits- oder Tarifvertrag ab. Ein einzelner Tag gilt laut § 616 BGB oft als „verhältnismäßig nicht erhebliche Zeit“ und ist in Ordnung.

Bei mehreren Fehltagen kann die Situation anders sein. Falls du keine vertraglichen Grundlagen hast, liegt die Frage nach der Bezahlung im Ermessen deines Arbeitgebers.

Du hast vielleicht einen Anspruch auf Pflegeunterstützungsgeld gemäß § 44a SGB XI, wenn du während der Freistellung kein Gehalt bekommst.

Die Voraussetzung ist, dass du einen nahen Angehörigen pflegst und du die Pflegebedürftigkeit nachweisen kannst. Du beantragst das Pflegeunterstützungsgeld bei der privaten Pflegeversicherung beziehungsweise der Pflegekasse der betreuten Person.

Nach häuslicher Pflege zur Arbeit: Was passiert?

Wenn du die Pflege von Angehörigen zu Hause übernimmst, halte deinen Arbeitgeber unbedingt auf dem Laufenden. Kläre, wie oft du dich melden sollst. Frage, ob eine E-Mail, ein Anruf oder ein persönliches Treffen dazu am besten sind.

Plane die Rückkehr nach der Pflegezeit. Informiere dich früh, ob es Updates oder Änderungen gibt. Erst danach solltest du wieder mit der Arbeit anfangen.

Fazit: Auf Pflege zu Hause vorbereitet sein

Eine kurzfristige Freistellung regelt das Pflegezeitgesetz. Dauert die Pflegeunterstützung länger, gibt es andere Maßnahmen. Informiere auf jeden Fall deinen Arbeitgeber. Wenn er dir während der Pflegezeit kein Gehalt zahlt, gibt es Pflegegeld für Angehörige als Hilfe. Zusätzlich zur Pflegeversicherung kannst du mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung für deinen Ernstfall vorplanen.

Per­sön­li­che Bera­tung

Du hast Fragen oder Wünsche? Sprich mit einem Experten der Deutschen Vermögensberatung (DVAG).