Gefahr aus dem Netz: Was tun bei Identitätsdiebstahl?

Eine vermummte Gestalt sitzt vor einem Laptop
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Abenteuer Alltag
Lesezeit: 5-6 Minuten

Gefahr aus dem Netz: Was tun bei Iden­ti­täts­dieb­stahl?

Onlineshopping, Soziale Medien, Dating-Portale: Unser Leben findet immer mehr im Internet statt. Das ist bequem und hat einige praktische Vorteile. Aber auch Kriminelle haben das Netz für ihre Aktivitäten entdeckt. Eine der gefährlichsten kriminellen Internet-Maschen ist Identitätsdiebstahl. In diesem Artikel erklären wir, was hinter dieser perfiden Methode steckt und geben dir Tipps, was gegen Identitätsdiebstahl hilft.

Was ist Identitätsdiebstahl?

Stell dir vor, du bekommst eines Tages aus heiterem Himmel ein Schreiben von einem Inkassounternehmen. Darin werden von dir mehrere hundert Euro für Waren gefordert, die du bei einem Onlineshop bestellt haben sollst. Du kennst diesen Shop jedoch gar nicht. Auch bist du dir zu 100 Prozent sicher, dass weder du noch jemand anderes aus deinem Haushalt die angegebenen Waren bestellt hat. Das Problem daran: Die Bestellung wurde unter deinem Namen aufgegeben und an deine Adresse versendet.

Immer mehr Menschen schlittern heutzutage in Geschichten wie diese hinein. Denn sie sind Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden. Identitätsdiebstahl bedeutet, dass ein Dritter den Datenschutz unterläuft und deine persönlichen Daten missbraucht. Mit ihnen kann er auf deine Kosten im Internet Geschäfte machen oder aus anderen Gründen unter deiner Identität auftreten.

Wie funktioniert Identitätsdiebstahl?

Hinter einem Identitätsdiebstahl stehen oft Täter, die sich auf Cyberkriminalität spezialisiert haben und sehr professionell vorgehen. Sie suchen gezielt nach persönlichen Daten von unbescholtenen Menschen, die sie für ihren Missbrauch nutzen können. Bei diesen Daten kann es sich zum Beispiel um eine Post- oder E-Mailadresse oder zusammenhängende Daten wie Benutzernamen und Passwörter von Onlineshops und Internetdiensten handeln.

Damit können Kriminelle Accounts bei Onlineshops anlegen, fremde Facebook-Profile nutzen, erhalten illegalen Zugang zu Handelsplätzen wie Ebay, Facebook oder Amazon sowie zu Onlinebanking-Accounts. Persönliche Daten können auf diese Weise für verschiedene Betrugsmaschen missbraucht werden. Zum Beispiel werden:

  • Waren bestellt und bei der Auslieferung abgefangen
  • Waren mit gekaperten Accounts bei Onlinehändlern gekauft und an die Adressen von Strohmännern verschickt
  • Software und andere digitale Produkte im Internet erworben und heruntergeladen
  • Mobilfunkverträge sowie teure Abonnements für Streamingdienste oder Dating-Portale abgeschlossen
  • falsche Profile für betrügerische Geschäfte auf Handelsplattformen wie Ebay oder Amazon eingerichtet
  • falsche Profile zur Nutzung in Sozialen Medien, Foren oder Blogs angelegt

Wie kommen Täter an persönliche Daten?

Täter nutzen beim Identitätsdiebstahl verschiedene Wege, um an persönliche Daten zu kommen:

  • Phishing-E-Mails: Bei dieser Methode verschicken Cyber-Kriminelle E-Mails unter falschem Namen, zum Beispiel dem einer Bank. Mit einer Phishing-E-Mail wollen sie den Adressaten dazu bringen, auf eine verlinkte Webseite zu gehen und dort persönliche Daten einzugeben. Genau wie die Phishing-E-Mail ist auch die verlinkte Phishing-Webseite eine Fälschung. Das Ziel besteht darin, dass du auf diese Webseite gehst und dort sensible persönliche Daten eingibst, etwa dein Passwort für das Online-Banking.
  • Nicknapping: Das Wort „Nicknapping“ setz sich zusammen aus den englischen Wörtern „Nickname“, Deutsch für „Spitzname“, und „Napping“, Deutsch für „Entführung“. Beim Nicknapping missbrauchen Cyber-Kriminelle den Klarnamen oder Spitznamen eines Internet-Benutzers. Die Täter gehen dabei oft so vor, dass sie zum Beispiel in Foren Nicknames, Passwörter und weitere private Daten ihrer Opfer ausspionieren. Mit diesen gestohlenen Informationen werden dann falsche Accounts angelegt. Damit verfügen die Täter über eine gestohlene Identität, die sie uneingeschränkt für ihre Zwecke nutzen können.
  • Über das Darknet: Das sogenannte Darknet ist ein versteckter Teil des Internet, der kaum kontrolliert wird und deshalb ein beliebter Handelsplatz für Cyber-Kriminelle ist. Hier werden auch persönliche Daten zum Kauf angeboten, die zuvor widerrechtlich im Internet entwendet wurden. Zum Beispiel durch das „Hacken“ von Onlineshops. Viele der hier illegal gehandelten Datensätze erhalten sensible Daten wie Passwörter und Benutzernamen.
  • Identitätsdiebstahl kann aber auch Menschen treffen, die das Internet gar nicht nutzen. So besorgen sich kriminelle Täter Postadressen aus dem Altpapier oder schreiben Namen von Klingelschildern ab. Damit können sie bei einem Onlineshop Waren auf Rechnung bestellen und bei der Auslieferung durch den Paketboten abfangen.
  • Besonders sensibel sind Daten aus dem Personalausweis, die zum Beispiel durch die Kopie eines Ausweises bei einem Geschäft in fremde Hände gelangen können. Mit der Kopie eines Personalausweises kann zum Beispiel ein Handyvertrag unter falschem Namen erworben werden.

Welche Folgen hat Identitätsdiebstahl?

Für Betroffene kann sich ein Identitätsdiebstahl schnell zu einem wahren Albtraum entwickeln. Denn zunächst einmal musst du in allen Fällen, in denen deine Identität fälschlicherweise benutzt wurde, selbst aktiv werden. Das kann zum Beispiel den Kampf gegen die Zahlungsaufforderung bedeuten, die du von einem Inkassounternehmen bekommen hast. Oder du musst Accounts finden und schließen lassen, die unter deinem Namen eröffnet wurden. Dabei stehst du zunächst immer in der Pflicht nachzuweisen, dass du das Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden bist. In der Praxis bedeutet das oft die Notwendigkeit, dich intensiv mit Unternehmen, Behörden und Auskunfteien auseinandersetzen zu müssen.

Eine weitere schlimme Folge eines Identitätsdiebstahls ist ein möglicher Reputationsverlust. Durch die missbräuchliche Verwendung deiner persönlichen Daten kann dein Ruf stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Zum Beispiel, wenn in deinem Namen in Sozialen Medien Dinge gepostet wurden, für die du verantwortlich gemacht wirst. Oder du musst nach einem Identitätsdiebstahl deinen Ruf als Handelspartner wiederherstellen, weil du wegen nicht bezahlter Rechnungen eine schlechte Bewertung bekommen hast. Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass dir ein Kredit oder Mobilfunkvertrag verwehrt wird.

Wie kann ich Identitätsdiebstahl vorbeugen?

Es gibt keinen hundertprozentigen Schutz vor Identitätsdiebstahl. Du kannst es Cyber-Kriminellen jedoch schwerer machen, an deine persönlichen Daten zu gelangen. Bei der Benutzung von Computern, Tablets und Smartphones solltest du deshalb die folgenden Sicherheitshinweise beachten:

  • Datensparsamkeit: Betreibe aktiven Datenschutz und gehe mit deinen persönlichen Daten im Internet sehr restriktiv um. Gib in Sozialen Medien wie Facebook oder Instagram und auf Internet-Formularen so wenig wie möglich von dir preis. Sei bei der Kontaktaufnahme mit Fremden immer sehr vorsichtig.
  • Passwortschutz: Benutze zum Einloggen in deine Accounts sichere Passwörter und ändere sie in regelmäßigen Abständen. Verwende niemals ein Passwort für mehrere Accounts. Bei sensiblen Zugängen wie dem Online-Banking solltest du – sofern das möglich ist – eine Zwei-Faktor-Authentifizierung wählen.
  • Datenachtsamkeit: Klicke im Internet nicht auf jeden Link, der dir angezeigt wird. Besuche nur Webseiten, die dir vertrauensvoll erscheinen. Ändere niemals Account-Informationen aufgrund einer dir zugesendeten E-Mail. Achte bei Webseiten darauf, ob die Internetadresse im Browser zu der besuchten Seite passt.
  • Computersicherheit: Alle Geräte, mit denen du im Internet unterwegs bist, sollten immer die aktuelle Software haben. Denn so sind sie am besten gegen Cyber-Kriminalität geschützt. Du solltest nur mit einem Computer mit Anti-Viren-Software und Firewall im Internet surfen. Verwende bei öffentlichen Hot-Spots keine sensiblen Daten.
  • Datenaufmerksamkeit: Kontrolliere regelmäßig deine Kontoauszüge und recherchiere im Internet mit einer Suchmaschine, welche Daten dort über dich auffindbar sind.

Kann ich mich gegen Identitätsdiebstahl absichern?

Wenn du erst einmal Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden bist hilft dir eine Rechtsschutzversicherung die rechtlichen Folgen in den Griff zu bekommen. Zum Beispiel kann dich ein Rechtsanwalt beraten, welche rechtlichen Schritte du einleiten kannst, um dich in deiner Situation zur Wehr zu setzen.

Zusätzlichen Schutz vor Identitätsdiebstahl im Internet gewährt die umfassende Identity Protection des Generali-Partners Europ Assistance. Sie bietet dir einen umfassenden Online-Identitätsschutz, mit dem du die Verwendung deiner Daten im Internet mit Profi-Tools überwachen lassen kannst. Wurden deine Daten im Internet missbräuchlich verwendet, hilft dir das Reputationsmanagement. Mit Identity Protection gewinnst du so die verlorene Kontrolle über deine persönlichen Daten zurück.

Zusammenfassung:

Identitätsdiebstahl ist eine Bedrohung, vor der kein Mensch im Internet sicher ist. Täter nutzen den Identitätsdiebstahl, um an deine persönlichen Daten zu gelangen und sie unrechtmäßig weiterzuverwenden. Um das zu verhindern, musst du deine persönlichen Daten sehr gut schützen und umsichtig verwenden.

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