Rundum-Schutz
Egal ob Neuling oder erfahrener Spieler, es gibt Abläufe im Tennis, die passieren irgendwann ganz automatisch. Die Ausholbewegung deines Arms, der Schwung, die Fußstellung, der Ballwurf beim Aufschlag und vieles mehr. Oftmals lohnt es sich aber, auf manches noch einmal bewusster zu achten. Wir haben uns das für dich einmal genauer angesehen und erklären, warum bewusste Koordination eine entscheidende Rolle dabei spielen kann, dein Tennis noch zu verbessern.
Ein wichtiger Punkt im Tennis ist die Koordination. Meist wirkt sie automatisch im Hintergrund. Hast du sie aber nicht optimal erlernt, kann sie dir richtig Ärger machen. Drei Aspekte rund um die Koordination auf dem Tennisplatz haben wir für dich näher beleuchtet:
Mach den Ball berechenbarer
Hand aufs Herz: Wie oft passiert es dir, dass du einen Ball nicht richtig eingeschätzt hast und er ganz anders abspringt als erwartet? Das ist nur logisch, denn dem Ball sieht man nicht immer direkt an, wie viel Power und Spin er vom Gegenspieler mitbekommen hat. Wenn sich dann auch noch die Gewohnheit einschaltet, wird hin und wieder ein einfacher Slice zu einer überraschend schweren Aufgabe.
Unser Tipp: Achte bewusst auf die Schlagbewegung deines Gegners. Wenn er seine Rückhand plötzlich zum Stopp umfunktioniert, machst du das sicherlich schon. Warum also nicht auch bei anderen Schlägen?
Wie holt er zum Vorhandschlag aus? Kannst du, bevor er ausholt, durch seinen Schlägerkopf sehen? Dann wird er sicherlich mit viel Topspin spielen und sein Ball wird hoch abspringen. Vielleicht wäre ein Schritt nach hinten angebracht? Ist sein linker Ellbogen bei der Ausholbewegung zur Rückhand sehr hoch? Dann schneidet er bestimmt von oben nach unten durch den Ball – es folgt bestimmt ein flacher Slice. Am besten, du beobachtest deinen Gegenspieler schon beim Warmspielen, um ein Gefühl für seine Schlagarten zu bekommen.
Bedenke aber, dass jeder Spieler eine individuelle Technik hat und manchmal sogar die Schlagbewegung bis zum letzten Moment verschleiert. Trotzdem lohnt es sich, genauer hinzuschauen.
Schwächen bewusst wahrnehmen
Hast du einen Lieblingsschlag? Sagen wir einfach mal, es ist die Vorhand mit viel Topspin. Der Schlag geht dir ganz von selbst von der Hand und bietet dir Sicherheit. Jetzt ein Gegenbeispiel: Viele Spieler sehen ihre Rückhand als absolute Schwachstelle an. Spielt man einen Ball cross auf ihre Rückhandseite, dann geraten sie ziemlich oft in Bedrängnis. Weil dein Lieblingsschlag dir leichtfällt, klappt auch die Koordination wie von selbst. Sobald du diese Leichtigkeit aber auf deine Schwachstellen überträgst, klappt gefühlt gar nichts mehr. Was kannst du dagegen tun?
Stopp den Automatismus und mach dir die Bewegung bewusst. Beim Beispiel mit der Rückhand gibt es viele Aspekte, die in deinem Ablauf für dich schon so eingefleischt sind, dass du gar nicht mehr merkst, was genau du falsch machst. Bewusste Wahrnehmung kann dir hier sehr nützlich sein. Lass dir den optimalen Ablauf noch einmal von deinem Trainer zeigen, finde Fixpunkte, die du falsch machst, und versuche, sie im Training bewusst auszuführen. Vielleicht hilft dir auch ein Mantra beim Schlagen (ein Beispiel zur einhändigen Rückhand: „Linker Ellbogen hoch, Hand am Schläger, vor dem Körper treffen!“). Um die nötige Routine zu erlangen, lohnt sich auch ein Besuch der Ballwand. Hier kommen die Bälle immer gleichmäßig zurück und du kannst die richtigen Abläufe perfekt einstudieren, bis sie dir in Fleisch und Blut übergehen.
Wer optimal steht, spart Kraft und Zeit
Der letzte Aspekt ist die richtige Position auf dem Spielfeld. Wo positionierst du dich, wenn du deinen Ball geschlagen hast und dein Gegenspieler kurz davor ist, ihn zu retournieren? Wenn deine Antwort „mittig auf der Grundlinie“ lautet, ist das zwar nicht immer falsch, aber oftmals auch nicht optimal. Wieder machst du etwas ganz automatisch, dieses Mal sicherlich, weil du im Training ja auch immer in der Mitte stehst. Aber auch hier lohnt es sich, die Situation bewusster wahrzunehmen!
Schon mal von der Winkelhalbierenden gehört? Vielleicht im Matheunterricht. Im Tennis kann sie ebenfalls sehr nützlich sein. Sie hilft dir nämlich dabei, Kraft und Zeit zu sparen. Spielst du den Ball deines Gegners zurück, entscheidest du, wohin der Ball fliegt. Du weißt also noch vor deinem Gegner, welche Möglichkeiten er hat, den Ball zurückzuspielen. Nutze diesen Vorteil doch, um dich zu positionieren!
In welche beiden äußersten Richtungen kann er den Ball von diesem Punkt aus spielen? Die Winkelhalbierende aus diesen beiden Extremen ist die optimale Position für dich.
Klingt komplizierter, als es ist. Stell dir das Spielfeld mal von oben vor. Dein Gegenüber kann den Ball ganz oben links in der Ecke annehmen. Die beiden extremsten Schläge, die er machen kann, sind ein Longline-Ball gerade die Linie entlang und ein crosser Ball an die T-Feld-Linie. Positionierst du dich dann genau in die Mitte aus diesen beiden Flugbahnen, erreichst du beide Bälle gleich schnell. Das spart Kraft und gibt dir Zeit, dich mehr auf dein Spiel zu konzentrieren.
Klar muss man das etwas üben, um es auch in der Hitze des Gefechts abrufen zu können, das Ergebnis lohnt sich aber! Wenn du kannst, übe das Ganze am besten mit deinem Trainer oder einem Mitspieler.
Fazit
Möchtest du dein Tennisspiel auf das nächste Level heben? Dann überlege einmal, wie viel Achtsamkeit du auf diese drei Punkte wirklich verwendest. Wenn du merkst, dass viele dieser Dinge ganz automatisch ablaufen, dann ist es durchaus sinnvoll, hier achtsamer zu werden. Nimm dir doch für dein nächstes Training, dein nächstes Einzel oder die nächste Trainerstunde eines der drei Themen vor und binde es bewusst in deine Abläufe ein. Das wird dir sicher helfen, dein eigenes Verhalten sowie das deines Gegners besser einschätzen zu lernen und kann der entscheidende Vorteil im nächsten Match sein.
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