Pflegezusatzversicherung: Mehr finanzielle Sicherheit

Eine junge Pflegerin umarmt eine alte Frau
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Lesezeit: 5-6 Minuten

Pfle­ge­zu­satz­ver­si­che­rung: Mehr finan­zi­elle Sicher­heit für Eltern und Kin­der

In Würde alt zu werden ist ein Wunsch, den jeder Mensch hat – sowohl für sich selbst als auch für die eigenen Eltern. Damit das möglich wird, müssen möglichst frühzeitig die Weichen gestellt werden: Warum das so ist und wie dich eine Pflegezusatzversicherung dabei unterstützt, erklären wir dir in diesem Artikel.

Soziale Pflegeversicherung: Die steigende Lebenserwartung und ihre Folgen

Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Die folgenden Zahlen belegen, wie die Lebenserwartung in Deutschland seit 30 Jahren immer weiter gestiegen ist: 1990 wurden Frauen im Durchschnitt 79 und Männer 72,6 Jahre alt. 2020 liegt die Lebenserwartung für Frauen bei 83,6 und für Männer bei 78,9 Jahren. Gesundheitsexperten sind sich sicher, dass dieser Trend auch in den nächsten Jahren anhalten wird. Die Gründe dafür sind vielfältig: Wir leben und arbeiten gesünder, haben eine bessere medizinische Versorgung und einen größeren Wohlstand – um nur einige Gründe zu nennen. Eigentlich ist das eine gute Nachricht.

Die gestiegene Lebenserwartung hat jedoch auch eine andere Seite: Immer mehr Menschen benötigen im Alter Pflege. Die Politik hat schon vor Jahren auf diese Entwicklung reagiert und im Jahr 1995 die soziale Pflegeversicherung eingeführt. Die Beiträge dazu werden Arbeitnehmern vom Lohn einbehalten und von ihren Arbeitgebern zu gleichen Teilen abgeführt. Die soziale Pflegeversicherung kann als Erfolg gelten: Im Jahr 2019 bezogen laut Bundesgesundheitsministerium etwa vier Millionen Menschen Leistungen aus der sozialen Pflegeversicherung – und damit fast doppelt so viele wie zehn Jahre zuvor. Doch das hat auch finanzielle Folgen: Um die Versorgung von immer mehr alten Menschen zu gewährleisten, hat sich der Beitragssatz der sozialen Pflegeversicherung seit 1995 mehr als verdreifacht. Daran siehst du, wie stark diese gesetzliche Finanzierung der Pflege unter der immer älter werdenden Gesellschaft ächzt.

Wie gut sichert die soziale Pflegeversicherung die Kosten ab?

So gut die Einführung der sozialen Pflegeversicherung auch ist, eines müssen Betroffene und Angehörige wissen: Sie kann nicht für alle Kosten aufkommen, die bei der Pflege anfallen. Als erstes entscheidet der sogenannte „Pflegegrad“ des betroffenen Menschen darüber, wie hoch der gewährte Zuschuss überhaupt ist. In der Praxis bedeutet das: Benötigt beispielsweise ein Elternteil von dir im Alter Unterstützung, so legt zunächst ein Gutachter nach festgelegten Vorgaben das Ausmaß der Pflegebedürftigkeit anhand eines Pflegegrades fest. Je nach Schwere der Beeinträchtigung kann der Pflegegrad zwischen 1 (leicht) und 5 (schwer) liegen. Aufgrund dieser Einschätzung wird dann ein pauschales monatliches Pflegegeld gezahlt, das zwischen 125 Euro bei geringer Beeinträchtigung (Pflegegrad 1) und 1.775 Euro bei einer vollstationären Pflege im Heim (Pflegegrad 5) liegen kann.

Was ist die Pflegelücke?

Die entscheidende Frage, die du dir bei der Pflege stellen solltest, lautet deshalb: Wie gut sichert die soziale Pflegeversicherung mich oder meine Eltern im Alter überhaupt ab? Um diese Frage besser einschätzen zu können, musst du wissen, was die sogenannte „Pflegelücke“ ist. Das Wort „Pflegelücke“ steht für den Eigenanteil, der zusätzlich zur sozialen Pflegeversicherung entrichtet werden muss, wenn der schwerste Pflegefall eintritt und ein alter Mensch in einem Pflegeheim untergebracht werden muss. Denn die soziale Pflegeversicherung kommt in diesem Fall nicht für alle Leistungen auf, die bei der kostspieligen Intensivbetreuung eines Menschen anfallen.

Pflegezusatzversicherung: Für wen lohnt sie sich?

Die Höhe dieser Pflegelücke lässt sich statistisch genau beziffern. Nach Daten des Verbands der Ersatzkassen e. V. (vdek) beträgt der Eigenanteil, der in Deutschland zusätzlich zur sozialen Pflegeversicherung monatlich bezahlt werden muss, durchschnittlich 1.891 Euro. Je nach Bundesland liegt dieser Durchschnittsbetrag höher oder niedriger (siehe Grafik): Während sich der Eigenanteil in Sachsen-Anhalt auf 1.331 Euro beläuft, müssen in Nordrhein-Westfalen monatlich stolze 2.337 Euro zugezahlt werden.

Wer kommt für die zusätzlichen Kosten der Pflege auf?

An erster Stelle müssen die zu pflegenden Menschen, also zum Beispiel deine Eltern, selbst für die zusätzlichen Kosten der Pflegelücke aufkommen. Können sie das nicht leisten, springt zunächst das Sozialamt ein. Das Sozialamt ist jedoch gesetzlich dazu verpflichtet, zu überprüfen, ob diese Pflegekosten auf die Kinder übertragen werden können. Das Ergebnis dieser Überprüfung hängt in erster Linie von den finanziellen Verhältnissen der Kinder ab.

Für diesen sogenannten Elternunterhalt wird das bereinigte Einkommen der Kinder herangezogen. Dabei handelt es sich um das Nettoeinkommen, von dem bestimmte finanzielle Aufwendungen wie die eigene Altersvorsorge oder der Kinderunterhalt abgezogen werden. In konkreten Zahlen bedeutet das: Bist du zum Beispiel Single und hast ein Nettoeinkommen von 1.800 Euro, musst du nicht damit rechnen, dass sich das Sozialamt Geld für die Pflege deiner Eltern von dir zurückholt. Anders sieht es aus, wenn du über ein höheres Einkommen verfügst. So muss ein Ehepaar schon mit einem bereinigten Nettoeinkommen von 5.250 Euro für die Pflege eines Elternteils monatlich bis zu 1.005 Euro bezahlen. Und zwar unabhängig davon, ob sie gesetzlich oder privat krankenversichert sind. Verantwortlich dafür ist das Angehörigen-Entlastungsgesetz, nach dem Unterhaltszahlungen für die Eltern ab einem Jahresbruttoeinkommen von 100.000 Euro eingefordert werden.

Pflegezusatzversicherung: Der einfachste Weg zur optimalen Pflege

Unter dem Strich bedeutet das: Besserverdienende sichert die soziale Pflegeversicherung weniger gut ab. Dabei kann die Pflegebedürftigkeit der Eltern auch für diese Gruppe zu einer größeren finanziellen Belastung werden. Etwa dann, wenn der Pflegefall der Eltern mit der finanziellen Unterstützung der eigenen Kinder während der Ausbildung zusammenfällt. Was du außerdem bedenken solltest: Die soziale Pflegeversicherung übernimmt nur die allernötigsten Leistungen, die bei der Pflege unter eng gesteckten Voraussetzungen anfallen. Alle Pflegekosten, die darüber hinausgehen und die du persönlich für dich oder deine Eltern als notwendig ansiehst, bleiben außen vor.

Für all diese Fälle gibt es nur eine sichere Lösung: eine private Pflegezusatzversicherung. Mit Hilfe dieser Versicherung erhältst du bei allen Pflegegraden zusätzliche Unterstützung. Besonders gut eignet sie sich zur Abdeckung der größten finanziellen Risiken, da du mit einer privaten Pflegezusatzversicherung den schwersten Pflegegrad 5 bis zu 100 Prozent absichern kannst. Im Tarif PflegeBahr unterstützt der Staat zusätzlich deinen Beitrag mit einem jährlichen Zuschuss von 60 Euro. Wenn du willst, kannst du also mit einer privaten Pflegezusatzversicherung einen wirksamen finanziellen Schutzschirm für das Alter aufspannen.

Unabhängig davon, wie du zusätzlich gegen die Gefahr erdrückender Pflegekosten im Alter vorsorgst, solltest du damit in jeden Fall rechtzeitig beginnen. Denn je früher du in die private Pflegezusatzversicherung einsteigst, desto niedriger sind deine Beiträge.

Sichern Sie sich für den Pflegefall bestens ab und profitieren Sie gleichzeitig von der staatlichen Förderung

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