Schädlinge im Haushalt: Was tun?

Allein schon bei dem Gedanken daran schüttelt es dich – Schädlinge. Ungeziefer im Haushalt ist unangenehm und kann so einiges anrichten. Egal ob es Läuse auf dem Kopf sind oder Ungeziefer in der Wohnung, Lebensmitteln, im Bett und in deinem Portemonnaie. Die Schädlingsbekämpfung ist nicht nur nervenaufreibend, sondern kann ohne eine gut angepasste Hausratversicherung kostspielig werden.

Wer zahlt den Kammerjäger, wenn das Haus oder die Wohnung von Insekten befallen ist? Decken die üblichen Versicherungen Schäden durch Parasiten und Co. ab? Wann eine Hausratversicherung sinnvoll ist und wie du Ungeziefer im Haus bekämpfen kannst, erfährst du hier.

Das Wichtigste schon mal vorab:

• Grundsätzlich bist du als Mieter verpflichtet, die Wohnung sauber und frei von Schädlingen zu halten.
• Einfache Tipps und Hausmittel können bei der Schädlingsbekämpfung helfen.
• Eine Hausratversicherung mit maßgeschneidertem Schutzbrief sichert dich ab.

Gemäß allgemeinem Mietrecht und Mietvertrag ist der Vermieter verpflichtet, eine Mietwohnung in einem bewohnbaren Zustand zu übergeben. Das heißt, alle Räume müssen während der Mietzeit frei von unzumutbarem Schädlingsbefall sein. Aufgrund von Ameisen oder einigen Spinnennetzen musst du jedoch nicht gleich den Vermieter anrufen.

Kleine Tierchen oder Fliegen richten in der Regel keinen großen Schaden an, sodass du sie als Mieter hinnehmen oder selbst bekämpfen kannst. Dazu bist du rechtlich verpflichtet, solange es sich nur um einen geringen Befall handelt. Hier würde  eine Hausratversicherung nicht greifen. 

Ist die Wohnung von starkem Befall betroffen, solltest du das umgehend deinem Vermieter melden. Oft musst du die Parasiten dann nicht mehr selbst bekämpfen. Stattdessen beauftragt der Vermieter einen professionellen Kammerjäger.

Wer die Kosten bezahlt, hängt davon ab, was der Grund für das Ungeziefer ist. Die Schädlingsbekämpfung ist zum Beispiel umlagefähig, wenn du den Befall selbst verursacht oder herausgefordert hast. Kann dir der Vermieter schlüssig nachweisen, dass du die Bettwanzen selbst zu verantworten hast, könnte das teuer werden. Im Zweifelsfall entscheidet darüber aber ein Gericht. Normalerweise kommt jedoch der Vermieter für den Kammerjäger auf.

Damit dein Haushalt erst gar nicht von kleinen Parasiten und Insekten aller Art heimgesucht wird, kannst du vorbeugen. Dafür kannst du einige hilfreiche Tipps anwenden.

1. Fenster auf

Da die meisten Parasiten und Schädlinge keine Zugluft vertragen, kannst du sie mit frischer Luft ganz einfach in die Flucht schlagen. Achte darauf, dass besonders Bad und Küche regelmäßig gelüftet werden. In diesen Räumen fühlt sich Ungeziefer aufgrund der Wärme und Feuchtigkeit besonders wohl.

2. Ritzen zu

Alle kleine Schlupflöcher in deiner Wohnung solltest du möglichst verdichten. So kommen ungeliebte Gäste im Idealfall gar nicht erst in dein Zuhause. Schaffen sie es doch hinein, finden sie keinen gemütlichen Unterschlupf mehr.

3. Gitter vor die Fenster

Ein Tipp für den Sommer ist das altbekannte Fliegengitter. Dieses verhindert die alltägliche Belästigung durch fliegende und stechende Insekten wie Wespen, Käfer, Fliegen und Bienen. Sie verirren sich gerne mal in Häuser oder Wohnungen und finden seltsamerweise kaum wieder hinaus.

4. Ätherische Öle gegen Insekten

Was für unsere Nasen eine Wohltat ist, ist der Albtraum vieler Insekten. Ätherische Öle wie Lavendel, Zitrone, Wacholder oder Lorbeer können das kleine Ungeziefer schnell in die Flucht schlagen. Verwenden kannst du sie in Form von Sprays, Kugeln, Stäbchen oder in kleinen Duftsäckchen. Motten finden zum Beispiel Kleiderbügel aus Zedernholz unappetitlich.

5. Lebensmittel richtig lagern

Schädlinge lieben Lebensmittel, die einfach liegen gelassen wurden. Deshalb solltest du deine Mahlzeiten und Snacks besonders über Nacht sicher verschließen. Verwende hierfür luftdichte Dosen und entsorge Reste in geschlossenen Abfallbehältern.

Je länger Lebensmittel lagern, desto wahrscheinlicher ist die Verbreitung von Lebensmittelschädlingen. Möchtest du dein Essen dennoch länger behalten, solltest du es in luftdichte Gläser oder Dosen umfüllen. Durch Papier können sich kleine Tierchen problemlos durchbeißen.

6. Nur frisch gewaschene Kleidung in den Schrank

Wusstest du, dass Motten auf menschlichen Schweiß reagieren? Getragene Kleidung solltest du deshalb nicht wieder im Schrank verstauen. Lagere sie lieber außerhalb des Schranks, wo sie an der frischen Luft auslüften kann. Ein Stuhl mit getragener Kleidung im Schlafzimmer geht natürlich auch.

Obwohl du alles richtig gemacht hast, können Schädlinge in dein Zuhause eindringen. Als Mieter ist es wichtig, den Vermieter frühzeitig von dem Schädlingsbefall zu berichten. Er darf dich sonst rechtmäßig dazu verpflichten, den entstandenen finanziellen Schaden auszugleichen. Das kann vor allem dann teuer werden, wenn die Wohnung wegen des Befalls über einen längeren Zeitraum leer steht.

Hat der Vermieter danach nicht angemessen dafür gesorgt, dass keine Schädlinge durch Mauerritzen oder undichte Türen und Fensterrahmen eindringen können, ist er dir gegenüber zu Schadensersatz verpflichtet. Das gilt auch bei angenagten Möbeln, verunreinigten Lebensmitteln oder von Motten zerfressener Kleidung. Musst du zur professionellen Schädlingsbekämpfung die Wohnung zeitweise verlassen, bezahlt der Vermieter auch die Ersatzunterkunft.

Schäden durch Parasiten mit einer Hausratversicherung abdecken

Neben den üblichen Maßnahmen gegen Schädlinge können auch Versicherungen dazu beitragen, nachts ruhiger und ungestörter zu schlafen. Besonders als Eigentümer einer Mietwohnung solltest du dich um einen passenden Schutz kümmern, wenn Ungeziefer auftaucht. Besitzt du eine vermietete Immobilie, kannst du dich im Rahmen einer Hausratversicherung gegen Schäden dieser Art versichern.

Kommt es wegen Ungeziefer wie Termiten, Ameisen oder Wespen zu einer Beschädigung der versicherten Immobilie, kann das deren Wert mindern. Die Wohngebäudeversicherung zahlt diese Schäden nicht. Der Leistungsumfang der Hausratversicherung mit einem Haus- und Wohnungsschutzbrief schließt die Schädlingsbekämpfung für bestimmtes Ungeziefer mit ein.

Fazit: Umlagefähige Schädlingsbekämpfung lässt sich vermeiden!

Ungeziefer im Haus kannst du schon bekämpfen, bevor es bei dir einzieht. Fliegengitter vor den Fenstern, regelmäßige Zugluft und ätherische Öle helfen dir zum Beispiel dabei.

Eine Hausratversicherung lässt dich nicht nur als Mieter ruhiger schlafen, falls Schädlinge im Haushalt doch einmal einen Schaden anrichten. Wenn du eine Immobilie oder Wohnung vermietest, sicherst du dich als Eigentümer auch gegen mögliche Folgen von Insektenbefall ab.