Umweltpädagogik für Kinder

Mutter und Sohn spielen im Wald
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Draußen unterwegs
Lesezeit: 4-5 Minuten

Im digitalen Zeitalter finden nicht nur Erwachsene kaum noch Zugang zur Natur. Auch Kinder sind immer seltener draußen. Aus Sicht der Umweltpädagogik ist das ein großer Verlust, denn die Natur hat einen hohen pädagogischen und gesundheitlichen Wert. Indem Kinder praktische Erfahrungen in Wald und Garten machen, eignen sie sich weitreichendes Wissen über ökologische Zusammenhänge an. Gleichzeitig hat die Umweltpädagogik viele weitere positive Effekte, die nicht zu unterschätzen sind. Welche das sind, erfährst du hier. Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Umweltpädagogik, auch Wildnispädagogik genannt, unterstützt körperliches und geistiges Wohlbefinden. Nachhaltig gefördert werden ebenso die Kreativität, soziale Kompetenzen und Umweltbewusstsein.
  • Fehlender Naturkontakt wirkt sich negativ auf die Entwicklung von Kindern aus.
  • Für Eltern und Erzieher gibt es viele Möglichkeiten die Umwelterziehung zu fördern, selbst wenn man nicht auf dem Land lebt.

Wenn der Bezug zur Natur fehlt

Ob Kleinkind oder Jugendlicher: Der Nachwuchs hat heute wenig Naturkontakt. Anstatt das Natürliche selbst zu erfahren und zu begreifen, tauchen sie in digitale Welten ab. Das kann schwere Folgen haben. Befunde der Gehirnforschung belegen, dass Kinder ohne Naturkontakt häufiger folgende Schwierigkeiten haben:

  • unzureichende emotionale Bindungsfähigkeit
  • schwindende Empathie
  • verkümmernde Fantasie, Kreativität und Lebensfreude
  • schlechte Kondition und Koordination
  • weniger soziale Kompetenzen

Besonders alarmierend: Kinderpsychiater gehen davon aus, dass die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) weniger häufig auftreten würde, wenn Kinder von Anfang an mehr im natürlichen Raum unterwegs wären.

Dass der Wald tatsächlich glücklich macht, haben wir von Naturcoach Maria Müller gelernt. Auf ihren Wanderungen nimmt sie Menschen mit, die lernen möchten, richtig zu entschleunigen. Maria Müller zeigt ihnen, wie sie sich auf ihre Sinne konzentrieren und so die Natur bewusster wahrnehmen können. Du möchtest auch wissen, wie das geht? Die ganze Geschichte und das Video dazu findest du hier.

Wel­che Vor­teile hat die Umwelt- und Natur­päd­ago­gik für Kin­der?

1. Umweltpädagogik stärkt Psyche und Körper

Spielen und lernen Kinder häufiger in der Natur, kann das ihr Immunsystem stärken. Insbesondere dem Waldboden schreibt die Wissenschaft einen positiven Effekt auf die Abwehrkräfte zu. Er kann sogar bei der Allergieprävention helfen. Insbesondere Studien aus dem asiatischen Raum weisen auf die Wirksamkeit des sogenannten Waldbadens auf die Psyche hin. Ein regelmäßiges Toben im Freien wirkt stressreduzierend. Die beruhigenden Effekte offenbaren sich in einem besseren Ein- sowie Durchschlafen, nicht nur bei Kindern.

2. Naturpädagogik fördert sinnreiche Bildung

Die Welt der Pflanzen und Tiere zeigt den Kleinen, wie veränderlich das Dasein ist und welchen Einfluss der Mensch auf die Umwelt hat. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten: Alle fünf Sinne kommen bei der Wildnispädagogik zum Einsatz, von dem der Nachwuchs auf vielfältige Weise profitiert.

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3. Wildnispädagogik fördert die Kreativität

Kindliche Neugier und Kreativität sind etwas Besonderes. Sie gilt es zu fördern. Im Freien gelingt dies hervorragend. Kleine Abenteurer können sich ein Lager bauen, mit Stöcken fechten, Tannenzapfen sammeln und sich eine Fantasiewelt kreieren. Was auch immer ihnen beliebt: Zwischen Büschen und Bäumen finden Kinder alles für einfallsreiche Spiele vor. Das fördert ganz nebenbei auch soziale Kompetenzen.

4. Bewusstsein für die Umwelt schaffen

Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind mehr als nur zwei Schlagwörter der aktuellen Zeit. Aber wie soll ein Kind inmitten der Betonwüste Großstadt begreifen, wie wichtig es ist, die Umwelt zu schützen? Ein fundiertes Verständnis für Pflanzen und Tiere lässt sich am besten durch eigene Erfahrungen inmitten der naturgegebenen Welt aufbauen. Das wiederum regt Menschen dazu an, selbst zum Naturschutz beizutragen – im Kindesalter und darüber hinaus. Dies ist eines der Hauptziele der Naturpädagogik.

Prak­ti­sche Tipps für Eltern: Wie lässt sich die Natur­päd­ago­gik umset­zen?

Für Eltern gibt es viele Möglichkeiten die Umweltpädagogik in den Alltag zu integrieren. Nebenbei fördern sie so eine nachhaltige Entwicklung ihrer Kinder. Folgende Tipps können je nach den individuellen Ressourcen erweitert werden:

  • regelmäßige Ausflüge ins Grüne, in Zoos oder Wildparks
  • naturnahe Urlaube auf dem Bauernhof, am Meer, in den Bergen
  • Kräutergarten oder Gemüsebeete, die nur für die Kinder bestimmt sind
  • Teich oder Brunnen im Garten anlegen (hier besonders auf die Kindersicherheit achten)
  • Aquarium oder Terrarium in der eigenen Wohnung installieren
  • Sinne schärfen für die Natur im Alltag, zum Beispiel auf dem Spielplatz oder beim Marktbesuch

Auch die Wahl der pädagogischen Fachkräfte spielt eine Rolle dabei, ob Kinder mit Naturpädagogik aufwachsen. In vielen Städten gibt es bereits Waldkindergärten oder Schulen mit Gartennutzung, um die Umweltpädagogik bestmöglich in den Bildungsplan zu integrieren. Teilweise bieten Schulen und Kindergärten auch regelmäßige Ausflüge ins Grüne an. Einrichtungen für Bildung sollten bestenfalls immer eine ganzheitliche Naturpädagogik verfolgen.

Fazit

Der Nachwuchs liebt es, Wälder zu entdecken und über Wiesen zu laufen. Kinder bewegen sich zweckfrei und spielerisch, ohne ständig die reglementierende Aufsicht im Nacken zu wissen. Das wirkt sich positiv auf die seelische und körperliche Gesundheit aus, wie viele Eltern beobachten.

Per­sön­li­che Bera­tung

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