Warum einen Hund aus dem Ausland?

In vielen beliebten europäischen Ländern wie in Spanien oder in Griechenland gehören streunende Hunde leider zum gewohnten Bild. Viele Hunde leben dort unter sehr schlechten Bedingungen auf der Straße. Du möchtest gerne einem Hund ein neues Zuhause bieten und spielst mit dem Gedanken eventuell einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren? Über eine Tierschutzorganisation und mit Eigeninitiative ist das möglich. Denn viele Hunde aus dem Ausland suchen ein liebevolles Zuhause!

Was muss ich bei einem Hund aus dem Ausland beachten?

Einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren ist ein großer Schritt und sollte vorher gut durchdacht werden. Am besten solltest du das Vorhaben auch einmal mit jemandem besprechen oder in deiner Familie diskutieren. Denn das neue Familienmitglied wird euren Alltag verändern. Auch wenn viele Hundebesitzer bereits überwiegend positive Erfahrungen mit Hunden aus dem Ausland gemacht haben ─ vergiss nicht, dass viele Hunde von der Straße kommen. Sie haben in den meisten Fällen zunächst keinerlei Vertrauen zu Menschen. Es erfordert daher viel Geduld und Zeit, bis sich ein Hund mit dieser Vorgeschichte in der Familie eingelebt hat und bis er Vertrauen zu seinen neuen Besitzern entwickelt hat.

Oft lernen Hundebesitzer, die einen ausländischen Hund adoptieren möchten, den Hund vorab nicht kennen. Deshalb ist es wichtig, dass du dir bereits im Vorfeld viele Informationen einholst und dir ausreichend Gedanken über die Adoption eines Hundes aus dem Ausland machst. So weißt du genau, was auf dich zukommt und der Streuner findet langfristig ein neues Zuhause bei dir!

Wie läuft die Adoption eines Hundes aus dem Ausland ab?

Entscheidest du dich dafür, einem streunenden Hund aus dem Ausland ein neues Zuhause zu schenken, musst du dabei einige Dinge beachten:

Zunächst solltest du dich an eine seriöse Tierschutzorganisation wenden, die Hunde aus dem Ausland vermittelt. Nimm frühzeitig Kontakt zu den Mitarbeitern auf und erläutere ihnen so ausführlich wie möglich, welche Vorstellungen du vom Charakter und der Größe des Hundes hast. Du solltest aber auch nicht vergessen ihnen mitzuteilen, wie deine Lebensumstände aussehen. Lebst du alleine oder hast du Familie? Sind deine Kinder bereits groß und an den Umgang mit Hunden gewöhnt? Hast du einen Garten, welcher dem neuen Hund genügend Auslauf bieten würde oder lebst du in einer Wohnung? Trifft letzteres zu, gibt es bei der Hundehaltung in der Mietwohnung ein paar Dinge zu beachten.

Bei einer seriösen Vermittlungsstelle kann es durchaus sein, dass dich vorab ein Mitarbeiter zu Hause besuchen kommt. Der Mitarbeiter wird sich dann ein Bild von dir und deinen Lebensumständen machen. So möchte er sich nur davon überzeugen, dass der Hund auch wirklich in gute und liebevolle Hände kommt.

Ist das Tier bereits in Deutschland, kannst du es auch vorab besuchen und ihr könnt euch erst einmal gegenseitig “beschnuppern”. So siehst du, ob der Hund wirklich zu dir passt und die Hundeadoption eine gute Entscheidung ist. Falls der Hund noch im Ausland ist, solltest du dir zumindest den Charakter des Hundes ausführlich beschreiben lassen. Ebenso solltest du nach eventuellen gesundheitlichen Problemen fragen. Es ist nur fair ─  auch dem Hund gegenüber ─  wenn du dir vorher überlegst, ob du einem Hund mit einem Handicap ein neues Zuhause bieten kannst.

Ältere Hunde haben häufig keine Chance auf eine Vermittlung. Doch gerade sie haben in ihrem Hundeleben bereits sehr viel durchgemacht und sollten ihre letzten Lebensjahre unbekümmert verbringen dürfen.

Welche Kosten können bei der Adoption eines Hundes aus dem Ausland anfallen?

Entscheidest du dich dafür, einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren, entstehen dabei auch Kosten. Die Hunde müssen zunächst vom Tierarzt gecheckt werden. Dabei wird ein großes Blutbild gemacht. Sie werden geimpft, entwurmt, kastriert und bekommen einen Mikrochip. Außerdem wird für sie ein EU-Heimtierausweis beantragt und ausgestellt. Die Kosten hierfür übernimmt in der Regel die Tierschutzorganisation. Daher zahlst du für die Vermittlung in den meisten Fällen eine sogenannte Schutzgebühr an die Organisation. Diese beläuft sich auf ungefähr 350 Euro.

Wann dürfen Welpen nach Deutschland einreisen?

• Wenn du einen Hund aus dem Ausland nach Deutschland holen möchtest, beachte stets: Welpen dürfen nur dann nach Deutschland einreisen, wenn sie mindestens 15 Wochen alt sind. Dem muss eine Impfung gegen Tollwut vorausgehen. Und zwar benötigt die Tollwutimpfung drei Monate und 21 Tage, bis sich der Impfschutz ausgebildet hat.
• Unterschiede gibt es zudem bei Welpen aus einem gelisteten Drittland oder einem nicht-gelisteten Drittland. Möchte man einen Welpen aus einem nicht-gelisteten Drittland nach Deutschland einführen, ist eine Wartefrist einzuhalten. Diese Wartefrist ergibt sich aus der notwendigen Impfung gegen Tollwut, wenn der Welpe zwölf Wochen alt ist. Ein weiterer Monat kommt zur Blutentnahme nach der Impfung hinzu sowie eine dreimonatige Wartefrist. Insgesamt macht das eine Wartezeit von sieben Monaten. Erst dann darf der Welpe nach Deutschland eingeführt werden.
• Ein anscheinend gesunder Hund kann erkrankt sein. Lasse dich deshalb vom Tierschutzverein vor Ort über diese Thematik aufklären. Typische Mittelmeererkrankungen, mit denen sich Hunde anstecken können, sind Leishmaniose, Babesiose oder Ehrlichiose.
• Beachte zudem, dass gefährliche Hunderassen nicht nach Deutschland eingeführt werden dürfen. Die Bestimmungen des deutschen Zolls verraten dir, um welche Hunderassen es sich dabei handelt. Verstößt du gegen die Einfuhrbestimmungen musst du mit erheblichen Geldbußen rechnen. Es wäre außerdem nicht klar, was mit deinem neuen Schützling passiert..

Fazit

Viele Hund leben im Ausland auf der Straße. Wenn du einen solchen Hund adoptieren möchtest, solltest du dich vorab ausreichend informieren. Eine Tierschutzorganisation oder die örtlichen Tierschutzvereine können dich bei einer Hundeadoption unterstützen. Der Zoll gibt dir Auskünfte über eventuelle gesetzliche Hürden. Überlege dir außerdem gut, ob ein Hund aus dem Ausland zu dir und deinen Lebensumständen passt. So findet der Hund auch wirklich ein dauerhaftes Zuhause bei dir.