Zero Waste: So reduzierst du deinen Müll

Eine junge Frau trägt ihren Einkauf in einer wiederverwertbaren Tragetasche nach Hause
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Abenteuer Alltag
Lesezeit: 3-4 Minuten

Jeder Deutsche produziert im Durchschnitt rund 38 Kilogramm Plastikmüll pro Jahr. Damit werfen wir die zehnfache Menge von dem weg, was wir vor rund 100 Jahren an Müll erschaffen haben. Unser Ökosystem hat schon seit Jahren Schwierigkeiten, dieses Pensum zu verarbeiten: Bilder von Tieren mit Plastik im Magen erreichen uns täglich, Plastikpartikel sickern in das Grundwasser.

Letztendlich führen auch wir uns diese Giftstoffe über die Nahrungskette selber zu. Doch das Bewusstsein der Leute ändert sich. Spätestens seit der Bewegung Fridays For Future scheint ein Umdenken in Deutschland und in großen Teilen der Welt stattzufinden. Wie das Zero-Waste-Prinzip entstanden ist und wie man es im Alltag umsetzt, erfährst du hier.

  • Mit Zero Waste reduzierst du deinen Müll
  • Zero Waste ist umweltfreundlich und gibt auch dir ein gutes Gefühl
  • Unverpackt-Läden und lokale Anbieter anstelle von Supermarktketten

Was ist Zero Waste?

Das Zero Waste-Prinzip wird auch Nowaste genannt. Dahinter steckt der Ansatz, keinen Müll zu produzieren beziehungsweise so wenig Abfall wie möglich durch den eigenen Lebensstil zu verursachen. Die Amerikanerin Bea Johnson ist eine Vorreiterin auf diesem Gebiet. Bereits vor einigen Jahren stellte sie ihren Haushalt um. Seitdem produziert ihre vierköpfige Familie nur so viel Müll im Jahr, dass dieser in ein Marmeladenglas passt. Das entstandene, innovative Konzept hat sie Zero Waste genannt. Mittlerweile gilt die zweifache Mutter als Zero-Waste-Pionierin.

Das Grund­prin­zip von Zero Waste: Wie kann man Müll ver­mei­den?

Beim No-Waste-Lifestyle beruft sich die junge Amerikanerin auf fünf Grundprinzipien, die mittlerweile von Menschen auf der ganzen Welt adaptiert werden:

  • Refuse: Sei kein Teil des Problems und vermeide Unnötiges.
  • Reduce: Reduziere deinen Verbrauch und gestalte dein Leben einfacher.
  • Reuse: Verwende Objekte wieder oder erfinde sie neu.
  • Recycle: Reduziere deinen Abfall auf ein Minimum.
  • Rot: Kompostiere, um den Kreis zu schließen.

Auf den ersten Blick klingen die fünf Prinzipien recht unverständlich. Sie umzusetzen ist jedoch gar nicht so schwer.

Zero-Waste-Tipps

Wenn dir jemand im Supermarkt ein freies Werbeprodukt anbietet, überlege dir, ob du dieses wirklich möchtest. Brauchst du es nicht, lehne es ab. Das ist Refuse.

Schau dich in deinem Zuhause um: Welche Dinge benötigst du tatsächlich im alltäglichen Leben, was hast du seit Jahren schon nicht mehr benutzt? Die überflüssigen Gegenstände kannst du zum nächsten Second-Hand-Laden oder zu einem kirchlichen Wohlfahrtsverband, wie die Diakonie oder die Caritas, bringen. Das ist mit Reduce gemeint.

Überlege außerdem, welche kurzfristigen Helfer du durch zuverlässige oder langfristige austauschen kannst. Anstelle von Papierservietten kannst du beispielsweise Stoffprodukte nutzen. Statt des Gefrierbeutels die Tupperdose. Ersetzt du die Wegwerfgegenstände durch Wiederverwendbares, wendest du das Reuse-Prinzip an.

Bist du im Supermarkt und möchtest Joghurt oder frische Milch kaufen? Greife lieber zu einem Mehrwegbecher oder einer Mehrwegflasche aus Glas. Auf diese Behälter gibt es Pfand. Sie werden nach der Rückgabe im Geschäft als Altglas wieder in den Recyclingkreislauf aufgenommen und können erneut verwendet werden.

Du hast für das Abendessen Kartoffeln geschält und anderes Gemüse geschnitten? Dann entsorge die Lebensmittelreste einfach auf dem Komposthaufen in deinem Garten oder in der Biotonne vor deiner Haustür. Auch anderer biologisch abbaubarer Müll, wie Garten- oder Pflanzenabfälle, gelangen dadurch in die Kompostierung. Denn Rot heißt übersetzt Kompostieren.

In Unverpackt-Läden, auf Wochenmärkten oder in Bauernläden einkaufen

Vielerorts gibt es inzwischen Unverpackt-Läden: Hier kann man mit eigenen Behältern zum Beispiel den Vorrat an Nudeln auffüllen, die Zahnbürste unverpackt kaufen oder auch das Waschmittel in mitgebrachten Flaschen portionieren. Viele Supermärkte und Drogerien haben ihr Sortiment ebenfalls bereits dahingehend angepasst.

Wochenmärkte oder Bauernläden sind zudem eine gute Adresse, da die Ware meist frisch und selten verpackt verkauft wird. Wenn man sich in seiner Nachbarschaft umschaut, findet man dort sicherlich auch gute Alternativen zum Supermarkt, um Zero-Waste-Produkte zu erwerben. Somit unterstützt du gleichzeitig kleine, regionale Händler und kannst dich nachhaltig ernähren.

Plastikfreier Haushalt – Diese Gründe gibt es für Müllvermeidung

Warum macht es aber Sinn, auf einen Zero-Waste-Lifestyle umzustellen? Von Zero Waste profitiert am Ende nicht nur die Umwelt, sondern auch jeder Einzelne. Denn geht man das Thema wirklich effizient an, kann man Zeit und Geld sparen.

Auch das persönliche Empfinden verändert sich – immer wieder berichten Zero-Waste-Anhänger davon, dass sie sich aufgrund des sinkenden Konsumverhaltens freier und leichter fühlen. Auch das Gefühl, umweltfreundlich zu handeln, stellt sich ein.

Fazit Zero Waste: In klei­nen Schrit­ten begin­nen

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wenn du jetzt mit Zero Waste beginnen möchtest, solltest du nichts überstürzen. Gehe kleine Schritte und finde deinen individuellen Anfang. Gute Tipps dafür stellt zum Beispiel auch die Zero-Waste-Community in Deutschland bereit.

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