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Plas­tik­frei ein­kau­fen: Des­we­gen soll­test du Plas­tik ver­mei­den

Allein mehr als 14 Millionen Tonnen Plastik werden jedes Jahr in Deutschland produziert. Global schaffen wir Menschen es, mehr als 400 Millionen Tonnen Plastik zu erzeugen – das schreibt beispielsweise der Deutsche Naturschutzbund auf seiner Webseite. In den 1950er hingegen waren es nur knapp 1,5 Millionen Tonnen Plastik. Das macht einen Unterschied von 398,5 Millionen Tonnen. Wer kann sich so eine große Menge Müll schon vorstellen?

Wir haben für dich zusammengefasst, warum du Plastik vermeiden solltest und wie du im Alltag mit ein paar einfachen Tricks weniger Plastik verbrauchst.

Plastik im Meer: Plastik und die Auswirkungen auf die Umwelt

Umso schlimmer ist es, dass ein Großteil des Abfalls direkt ins Meer fließt. Das Umweltprogramm der vereinten Nationen (UNEP) hat festgestellt, dass auf jedem Quadratkilometer der Meeresoberfläche heute bis zu 18.000 Plastikteile schwimmen. Unsere Weltmeere sind eine riesengroße Mülldeponie. An unserem Konsum sterben in jedem Jahr bis zu 135.000 Meeressäuger und mehr als eine Millionen Meeresvögel. Statistiken zeigen, dass mindestens 15 Prozent aller Arten durch die Folgen des Mülls gefährdet sind. Die meisten Tiere sterben, da sie sich entweder im Plastik verheddern oder Plastikteile fressen. Im Plastikatlas des BUNDs gibt es Berichte darüber, dass ein Eissturmvogel im Durchschnitt 34 Plastikteile im Magen mit sich führt.

Warum ist Plastik umweltschädlich?

Um zu verstehen, warum Plastik so umweltschädlich ist, müssen wir uns bewusst machen, wie lange Plastik benötigt, um sich zu zersetzen. Zersetzen bedeutet in dem Fall, dass der Müll nicht verschwindet, sondern dass er sich in kleinere, kaum sichtbare Partikel auflöst. Diese Partikel oder kleinen Teilchen bleiben aber weiterhin in unserem Organismus. In der Verpackungskultur ist Plastik, auch als Kunststoff bezeichnet, aufgrund seiner Beständigkeit gegenüber Bakterien und der Witterung so beliebt. Das macht Plastik für die Industrie so attraktiv. Für die Meerestiere ist er aber genau deswegen so gefährlich: Die Plastikpartikel lagern sich in den Mägen der Tiere ab. Sie sind unfähig, andere Nahrung aufzunehmen, weil der Magen bereits gefüllt ist. Die Tiere verhungern.

Gleichzeitig gibt das zerfallene Plastik Kunststoffpartikel ab, die wie Umweltgifte wirken und über die Nahrungskette an den Menschen weitergegeben werden. Diese werden auch Umwelthormone genannt, denn sie bringen den Hormonhaushalt des Menschen, aber auch der Tiere stark durcheinander. Es wird beispielsweise vermutet, dass Umwelthormone Brust- und Hodenkrebserkrankungen beim Menschen hervorrufen.

Dieses Übermaß an Plastik ist für die Tierwelt, die Umwelt und auch für uns Menschen ein enormes Problem. In dieser Infografik erhältst du weitere Argumente dafür, warum du im Alltag auf Plastik verzichten solltest.

Darum sollte man auf Plastik verzichten


So lange bleibt Müll im Meer

Das Umweltbundesamt gibt dir Beispiele, wie lange der Müll im Meer bleibt:

  • Angelschnur – 600 Jahre
  • Wegwerfwindel – 450 Jahre
  • Getränkedose – 200 Jahre
  • Plastiktüte – 10 bis 20 Jahre
  • Plastikflasche – 450 Jahre
  • Styroporbecher – 50 Jahre
  • Zigarettenkippe – 1 bis 5 Jahre
  • Pappkarton – 2 Monate
  • Getränkehalter aus Plastik – 400 Jahre
  • Papiertaschentuch – 2 bis 4 Wochen

EU-Gesetz gegen Plastik: Diese Artikel sind verboten

Bereits 2019 hat auch die Gesetzgebung auf das Plastikproblem reagiert. Sie hat mit einem Maßnahmenpaket versucht, den Plastikmüll in der Umwelt zu verringern. Mit dem Verpackungsgesetz ist es zum Beispiel verboten, leichte Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke von weniger als 50 Mikrometern im Einzelhandel anzubieten. Ausnahmen gibt es im EU-Gesetz für Beutel mit weniger als 15 Mikrometern Wandstärke. Darin sind zum Beispiel Obst oder Gemüse verpackt. Dennoch bieten viele Supermärkte inzwischen Alternativen an – viele haben auf Papiertüten oder Mehrwegnetze für Obst und Gemüse umgestellt.

In 2021 wird sich dann durch das EU-Gesetz gegen Plastik noch mehr verändern: Der Verkauf von Einwegbesteck, Wattestäbchen, Strohhalmen und Ruhrstäbchen aus Plastik soll verboten werden. Häufig findest du jetzt schon Alternativen in den Supermärkten.

Plastikfrei leben: So kannst du im Alltag Plastik vermeiden

Nicht nur durch das EU-Gesetz stellt sich unsere Gesellschaft immer weiter um. Auch in der Gesellschaft geht der Trend in Richtung Minimalismus. Schon mit einfachen Tricks kannst auch du im Alltag Plastik vermeiden. Wir geben fünf Tipps rund um das plastikfreie Einkaufen.

1. Tipp: Tausche Plastikbehälter gegen Glasflaschen
Frisches Mineralwasser aus der Glasflasche schmeckt mindestens genauso gut wie das Wasser aus der Plastikflasche. Gerade beim Trinkwasser können wir an Plastik sparen. Kaufe zum Beispiel dein Wasser in der Glasflasche oder stelle direkt auf einen Wassersprudler um. So kannst du mit dem Wasser aus dem Hahn dein eigenes Sprudelwasser herzustellen. Auch viele Milchprodukte gibt es im Glas: Joghurt zum Beispiel oder Milch werden gekühlt im Glas angeboten.

2. Tipp: Obst und Gemüse unverpackt
Obst und Gemüse unverpackt einzukaufen, ist heute kein Problem mehr. Denn nicht nur auf dem Wochenmarkt liegen die Äpfel, Birnen oder Kartoffeln und Auberginen lose in Körben, sondern auch viele Supermärkte bieten unverpacktes Obst und Gemüse an. Ob in Papierbeutel verpackt oder im mitgebrachten Stoffbeutel verstaut: Alles ist besser als in Plastik eingeschweißt!

3. Tipp: Plastikfreie Kosmetik aus der Zero Waste-Abteilung
Ja, das Badezimmer bietet so viele Möglichkeiten, Plastik einzusparen. Schauen wir uns um, sehen wir die Plastik-Zahnbürste, den Einweg-Rasierer oder das Duschgel und Shampoo in Plastikflaschen. Für fast alle Kosmetikprodukte gibt es inzwischen plastikfreie Alternativen. Viele davon bekommst du schon im herkömmlichen Drogeriemarkt. Vielleicht kostet die Anschaffung zu Beginn etwas mehr Geld, die Produkte sind aber häufig ergiebiger und haltbarer und langfristig keineswegs teurer.

4. Tipp: Nachhaltiger Haushaltsreiniger
Haushaltsreiniger lässt sich unkompliziert nachhaltig herstellen, denn viele Haushaltsmittel können mit wenig Aufwand alternativ umfunktioniert werden. Aus Essig, Backpulver oder Natron kannst du beispielsweise Putz- und Reinigungsmittel herstellen. Das ist günstiger und spart zudem noch Plastik.

5. Tipp: Stoffbeutel statt Plastiktüte
Wir sind sicher, dass wir diesen Tipp nicht weiter kommentieren müssen: Stoffbeutel statt Plastiktüte – bring deinen eigenen Beutel zum Einkaufen mit.
Im Alltag auf Plastik zu verzichten ist sicher nicht immer einfach. Doch wenn jeder klein anfängt, kann man gemeinsam großes bewirken.

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