Hausbrand: 5 Tipps gegen häufige Brandursachen im Haushalt

An der Wand montierter Feuerlöscher
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Lesezeit: 6-7 Minuten

Haus- und Wohnungsbrände sind gar nicht so selten: Knapp 200.000 Brandfälle werden jährlich in Deutschland gemeldet, mit geschätzt einer Milliarde Euro Sachschäden. Es gibt viele Brandursachen im Haushalt. Der Elektrobrand steht in der Brandursachen Statistik an erster Stelle, aber etwa 20% der Brände in Deutschland werden durch menschliches Fehlverhalten ausgelöst. Ein vergessener Topf auf dem Herd, ein unbeaufsichtigter Adventskranz mit Kerzen oder auch eine glimmende Zigarette sind gängige Brandursachen. Wenn ein Feuer im Haus oder in der Wohnung ausbricht, kann es schnell großen Schaden anrichten.

Mit der Generali Wohngebäudeversicherung und der Generali Hausratversicherung kannst du dich für die Folgen eines Brandes absichern. Aber besser ist es, wenn es gar nicht erst zu einem Hausbrand oder Wohnungsbrand kommt. Du kannst einiges tun, damit aus einem kleinen Feuer kein großer Brand wird. Wichtig ist, dass du darauf vorbereitet bist, die nötige Ausrüstung griffbereit hast und weder dich noch andere in Gefahr bringst. Was du bei einem Feuer sonst noch tun kannst, erfährst du hier.

1. Schnell das Feuer löschen mit einem Feuerlöscher für die Wohnung

An Feuerlöscher denkt man zuerst, wenn es um die Brandbekämpfung geht. Aber wusstest du, dass der falsche Feuerlöscher einen Brand noch verschlimmern kann?

Fettbrände, etwa in der Küche am Herd oder der Fritteuse, dürfen beispielsweise nur mit speziell dafür geeigneten Feuerlöschern der Brandklasse F gelöscht werden. Und brennende Elektrogeräte dürfen wegen der Gefahr eines Stromschlages nicht mit Wasser gelöscht werden. Um einen Elektrobrand zu löschen, nimmst du am besten einen Kohlendioxidlöscher.

Laut DIN EN 2 werden brennbare Stoffe in verschiedene Brandklassen eingeteilt. Wenn du dir einen Feuerlöscher für zu Hause besorgst, sieh vor dem Kauf nach, für welche Zwecke er sich eignet. Auf jedem Feuerlöscher sind die Brandklassen mit den entsprechenden Buchstaben und Symbolen vermerkt. Finde bei einem Feuer zuerst heraus, um welche Art Brand es sich handelt und entscheide dann, welche Löschmethode erforderlich ist. So kannst dudas Feuer richtig löschen und nicht verschlimmern.

Damit der Feuerlöscher in der Wohnung im Brandfall einwandfrei funktioniert, muss er regelmäßig gewartet werden. Kurz vor der anstehenden Adventszeit lohnt es sich ganz besonders, zu prüfen, ob der Feuerlöscher einsatzbereit ist. Denn so stimmungsvoll die festliche Dekoration auch sein mag, Kerzen auf dem Adventskranz oder am Weihnachtsbaum erhöhen die Brandgefahr.

Anleitung, wie man einen Notruf absetzt

2. Wohnungsbrand in der Küche löschen

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt bei Küchenbränden, zunächst den Herd beziehungsweise den Strom in der Küche auszuschalten. Ansonsten kann ein Löschversuch zum Stromschlag führen. Anschließend setzt du einen Deckel auf den Topf oder die Pfanne, um das Feuer im Keim zu ersticken. Bring dich beim Löschversuch keinesfalls selbst in Gefahr! Alternativ eignen sich für Fettbrände in der Küche Feuerlöscher der Brandklasse F.

3. Feuchtes Handtuch gegen Rauchgas bei einem Hausbrand

Wenn es zu Hause brennt, ist schnelles Handeln gefragt. Dabei sind nicht nur die Flammen, sondern vor allem das entstehende Rauchgas gefährlich. Ein feuchtes Handtuch am unteren Türspalt und über Lüftungsschächten kann verhindern, dass sich tödlicher Rauch ausbreitet.

Das Einatmen von Rauchgas kann schon innerhalb weniger Minuten tödlich sein. Oft wird empfohlen, Mund und Nase mit einem feuchten Tuch abzudecken, aber das Tuch kann die giftigen Gase nicht herausfiltern. Es bietet daher keinen wirksamen Schutz. Rette dich und deine Familie also auf jeden Fall schnellstmöglich ins Freie.

Welcher Feuerlöscher eignet sich für welchen Brand

4. Im Fall eines Wohnungsbrands die Feuerwehr rufen

Je nach Brandsituation wird diese Reihenfolge empfohlen: alarmieren, retten, löschen. Erst rufst du die Feuerwehr, dann informierst du schnell die anderen Bewohner und anschließend kannst du einen Löschversuch unternehmen, wenn du dich dadurch nicht selbst gefährdest. Plane deinen Fluchtweg im Voraus, damit du im Ernstfall rasch nach draußen gelangst. Vergewissere dich, dass alle im Haus, also auch Kinder, die Rufnummer der Feuerwehr und den kürzesten Fluchtweg kennen. In einer Notfallsituation wie einem Hausbrand sind sie unter Umständen auf sich alleine gestellt, wenn du von ihnen getrennt wirst oder verletzt bist.

5. Die Brandursachen beseitigen und dabei einen kühlen Kopf bewahren

Ein Brand ist eine Ausnahmesituation. Natürlich gerät man da leicht in Panik. Spiele also bereits jetzt jedes Szenario gedanklich durch und überlege, was du tun würdest. Dann kannst du im Brandfall schneller handeln, weil du weißt, auf welche Schritte es ankommt. Das beste Mittel ist aber immer, mögliche Brandursachen zu beseitigen. Um einen Elektrobrand zu vermeiden, solltest du zum Beispiel darauf achten, an Mehrfachsteckdosen nicht zu viele Geräte gleichzeitig anzuschließen oder mehrere Mehrfachsteckdosen miteinander zu verbinden.

Brandursache Nummer 1 im Haushalt, weitere Brandgefahren und wie du sie vermeiden kannst

Haus­brand vor­beu­gen: Funk­tio­nie­ren­der Rauch­mel­der

In allen 16 Bundesländern gilt die Rauchmelderpflicht. In Sachsen gilt: Rauchmelder sind nur nach Umbau und in Neubauten verpflichtend zu installieren. Doch in jedem Fall empfiehlt sich ein funktionierender Rauchmelder.

Das Piepsen selbst löscht das Feuer zwar nicht, aber du bist rechtzeitig gewarnt und kannst dich in Sicherheit bringen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn es zum Wohnungsbrand kommt und du dich gerade in einem anderen Raum aufhältst oder schläfst. Welche Räume mit einem Rauchmelder auszustatten sind, variiert von Bundesland zu Bundesland.

Das Gleiche gilt für die Wartung: In 9 Bundesländern ist der Mieter für die Wartung der Rauchmelder verantwortlich. Trotzdem ist es Aufgabe des Vermieters, zu überprüfen, ob die Wartung auch erfolgt ist. Ganz wichtig: Regelmäßig die Batterien wechseln! Nach zehn Jahren sollte ein Rauchmelder komplett ausgetauscht werden.

Übrigens: Für Gehörlose gibt es spezielle Rauchmelder, die im Brandfall mittels Vibration und Lichtsignalen Alarm schlagen.

Feuer in der Woh­nung: Wer im Brand­fall haf­ten muss

Wenn es trotz aller Maßnahmen zu einem größeren Hausbrand kommt und dein Zuhause als Mieter unbewohnbar ist, benötigst du eine Ersatzunterkunft. Betroffene kommen häufig bei Verwandten oder Freunden unter. Eine Ersatzwohnung muss der Vermieter jedenfalls nicht bereitstellen. Wenn er es dennoch tut, bist du nicht verpflichtet, in die Ersatzwohnung zu ziehen. Alternativ kannst du auch im Hotel oder in einer Pension übernachten. Doch wer übernimmt nach einem Wohnungsbrand die Hotelkosten?

Nach § 536a BGB muss der Vermieter den Hotelaufenthalt nur dann zahlen, wenn er für die Brandursachen verantwortlich ist. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn alte Elektroleitungen nicht saniert wurden, obwohl der Mangel bekannt war. Trifft dies zu, kann der Mieter Schadenersatzansprüche beim Vermieter geltend machen. Hat der Vermieter den Hausbrand jedoch nicht zu verantworten, ist der Mieter mitunter mit hohen Kosten konfrontiert. Ausnahme: Der Nachbar oder eine andere Person hat durch grobe Fahrlässigkeit den Brand verursacht.

Die Miete musst du übrigens in der Regel auch nach einem Wohnungsbrand weiterzahlen. Doch bis der Schaden beseitigt ist, darfst du die Miete mindern. Nach § 286 Nr. 4 BGB ist hierfür keine schriftliche Erklärung des Mieters nötig. Je nach Schwere des Schadens beläuft sich die Mietminderung auf bis zu 100 %. Nach einem Hausrand ist es Aufgabe des Vermieters, die Wohnung wieder bewohnbar zu machen. Doch auch hier gibt es Ausnahmen: Wenn die Mietsache durch das Feuer vollständig zerstört wurde oder der Mieter für den Wohnungsbrand verantwortlich ist, muss der Vermieter nicht sanieren. Ist deine Wohnung jedoch unbewohnbar, kannst du den Mietvertrag kündigen. Bei Vorlage eines entsprechenden Gutachtens sogar fristlos.

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