Die wichtigsten Trends der Zukunftsmedizin

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  1. ALLE THEMEN IM ÜBERBLICK
  2. DIE WICHTIGSTEN TRENDS DER ZUKUNFTSMEDIZIN
Gesund bleiben
Lesezeit: 6-8 Minuten

Die Tablette, die es nur einmal gibt. Hergestellt im 3D-Drucker für einen speziellen Patienten. Oder die Krebstherapie, die individuell auf das Erbgut des Patienten abgestimmt ist. Personalisierte Medizin könnte besser wirken als die heutigen Standardtherapien. Oder weniger Nebenwirkungen auslösen. Die Zukunft verspricht viele bahnbrechende Innovationen. Neven Rebic, Vorstand der Generali Deutschland Krankenversicherung AG (GEDK), und Dr. Markus Homann, Geschäftsführer der Generali Health Solutions, erklären die Zukunftstrends.

Trend 1 – die Medi­zin und die Digi­ta­li­sie­rung

Ein Termin beim Orthopäden? Für den muss man schon lange nicht mehr in der Praxis anrufen. Man bucht den Termin einfach digital – auch abends um 22 Uhr. Und wer ein Folgerezept braucht, muss nicht mehr in die Praxis. Arzt oder Ärztin legen das E-Rezept digital an. In der Apotheke legt man nur die elektronische Versichertenkarte oder die E-Rezept-App vor. An der Videosprechstunde mit einem Fachmediziner kann man längst teilnehmen. Auch wenn der 500 Kilometer weit entfernt praktiziert. All das ist schon beinahe normal. 

Fantastischer klingt dagegen dies: Prothesen, die der Patient mit seinen Gedanken steuert. Und Chemotherapien, die nach den genetischen Eigenschaften der Krebserkrankten gemischt werden. In den vergangenen Jahren haben Medizin und Technik sich unfassbar entwickelt. Das wird die Patientenversorgung definitiv beeinflussen.

So könnte sich die Rolle von Apotheken wandeln. Das fing bereits damit an, dass Apothekerinnen und Apotheker gegen Corona impfen durften. Es könnte so weit gehen, dass in Apotheken 3D-Drucker stehen. Die können individualisierte Pillen für Patientinnen und Patienten drucken. Sie sind perfekt auf Größe, Gewicht und Geschlecht der Betroffenen abgestimmt.

„Was wir in Zukunft sehen werden“, erklärt Neven Rebic, „ist, dass Versorgungsprozesse weiter zerlegt und in Teilen digitalisiert werden. So können Arztpraxen effizienter arbeiten.“ Dann bucht man beispielsweise nicht nur seinen Termin per Smartphone. Man bekommt direkt auch wichtige, persönliche Informationen auf diesem Wege.

Trend 2 – digi­tale Medi­zin für men­tale Gesund­heit

Auch in der mentalen Gesundheit könnten zukünftig digital unterstützte Therapien eine größere Rolle spielen. Psychische Erkrankungen sind die dritthäufigste Ursache für Krankmeldungen in Deutschland. „Mental Health ist ein sehr wichtiges Thema, das in Zukunft noch an Relevanz zunehmen wird“, prognostiziert Neven Rebic. Warum die Zahl an Betroffenen in den vergangenen Jahren gestiegen ist? Vermutlich, weil viele jetzt erst richtig diagnostiziert werden. Denn: Nur 5 Prozent der Menschen, die von Depressionen betroffen sind, werden korrekt versorgt. Viele erhalten noch immer nicht die richtige Diagnose.

„Das ist ziemlich erschreckend“, sagt Dr. Markus Homann. Doch selbst, wenn alle die richtige Diagnose bekämen: Es mangelt an Psychotherapeuten und -therapeutinnen. Künftig wird es niedrigschwellige, digitale Angebote geben, früher oder später mit Unterstützung der KI. Homann und sein Team arbeiten derzeit für die Versicherten der GEDK an einem neuen Programm. Dieses soll Betroffene dabei unterstützen, ihre Krankheit zu erkennen, und ihnen Orientierung geben. Teil davon wird eine App sein. Sie ermöglicht eine kognitive Verhaltenstherapie, die Standard-Behandlung bei einer Depression. 

Homann: „Studien zeigen, dass diese Art der Therapie auch online gemacht werden kann.“ Eine sehr einfache Übung sei beispielsweise: Die App fordert die Patientinnen und Patienten dazu auf, die schönen Erlebnisse eines Tages aufzuschreiben. „So etwas funktioniert aber nicht mit allen Therapieformen oder Krankheiten. Bei der Psychoanalyse oder der Schizophrenie etwa wäre eine rein digitale Lösung nicht möglich.“

Generali Deutschland Krankenversicherung AG & Digitalisierung

Insbesondere die Digitalisierung könnte Medizin entscheidend verändern. Die Generali Deutschland Krankenversicherung AG (GEDK) fördert nicht nur medizinische Forschung und Innovation. Sie ist selbst Pionier bei der digitalen Unterstützung ihrer Kunden. Bereits 2016 stellte Generali den Kunden eine Gesundheits-App zur Verfügung. Mit der App wurde beispielsweise das Abrechnen einfacher. Darüber hinaus unterstützt das Vitality-Programm digital bei einer gesunden Lebensweise. Und die Generali Health Solutions GmbH steht vielen Kunden über digitale und hybride Gesundheitsprogramme erfolgreich zur Seite. Für Innovationen in der Gesundheitsversorgung gibt es bei der 111-jährigen Krankenversicherung seit jeher offene Ohren. Und das wird auch so bleiben!

Trend 3 – die Medi­zin und die Künst­li­che Intel­li­genz

Künstliche Intelligenz (KI) ist auch in der Medizin das Schlagwort schlechthin. Sogenannte Machine Learning Algorithmen lesen aus Patientendaten Krankheitsmuster heraus. Diese können auf herkömmlichem Wege nicht entdeckt werden. Mit diesem zusätzlichen Wissen könnten Mediziner Risiken besser bewerten und Therapien anpassen.

KI könnte auch bei der Aufklärung unterstützen: Im Netz versuchen Patienten immer öfter selbst herauszufinden, warum das Knie geschwollen ist oder der Bauch schmerzt. „Patienten wollen diese Bequemlichkeit, sie wollen leicht zugängliche und gut erklärte Informationen“, sagt Neven Rebic. Doch wir alle wissen: Wer Doktor Google fragt, hat oft die schlimmstmögliche Krankheit. Markus Homann und Team haben deswegen schon vor einigen Jahren eine App entwickelt. Bei Generali Mobile Health kann man im „Symptomchecker“ seine Krankheitsanzeichen angeben. Mit Hilfe einer KI kommt man der echten Diagnose ein Stück näher. Zusätzlich gibt es qualitätsgesicherte Informationen über die Krankheit. 

„Bisher ist es bei uns und allen anderen Anbietern aber so, dass man vorgefertigte Texte bekommt“, sagt Markus Homann. „In Zukunft wird die KI sprechend zur Verfügung stehen.“ Was Homann mit „sprechend“ meint: In einem getippten Chat oder einem mündlichen Gespräch können wir mit der KI über unsere Symptome sprechen. Ähnlich wie in einem Arztgespräch finden wir durch immer konkretere Fragen die wahrscheinliche Diagnose heraus. Arzt oder Ärztin blieben aber stets für die finale Diagnose verantwortlich!


Die Generali möchte ihre Kunden dabei unterstützen, ein gesundes Leben zu führen.

Neven Rebic

Vorstand Generali Deutschland Krankenversicherung AG

Trend 4 – die Medi­zin und die Vor­sorge

Den Krankenversicherungen geht es nicht nur um die Erkrankten. Es geht auch immer mehr um die Gesunden, die gesund bleiben sollen. Die Generali möchte sich vom „reinen Kostenerstatter zum Gesundheitspartner“ entwickeln, betont Neven Rebic. Krankheiten wie Adipositas, Diabetes oder psychische Erkrankungen insbesondere Depressionen sind auf dem Vormarsch. „Das ist eine große Herausforderung für die Krankenversicherungen und die ganze Gesellschaft. Die Generali möchte ihre Kunden dabei unterstützen, ein gesundes Leben zu führen.“

Die größte Herausforderung sei aber nicht, aktive Personen weiter zu motivieren. Sondern die anderen, die es nicht sind. „Sein Leben und die alltäglichen Gewohnheiten zu ändern, ist sehr schwierig“, sagt Rebic. Wie kann die Vorsorge im Gesundheitswesen also in Zukunft gelingen? Rein digitale Angebote würden nicht helfen, so die Erfahrung von Markus Homann. „Da bleiben die meisten nicht bei der Stange.“

Stattdessen setzen er und sein Team auf hybride Systeme, wie etwa bei Diabetes Typ 2. „Wir bitten die Diabetiker, ihren Blutzucker regelmäßig zu messen. Nach dem Essen, nach der Bewegung, nach dem Schlafen und alles in einer App zu dokumentieren. So können die Patientinnen und Patienten die Effekte selbst sehen.“ Zusätzlich unterstützt ein persönlicher Coach die Diabetiker ein halbes Jahr lang. Er hilft ihnen, die Ergebnisse auszuwerten und sich Ziele zu setzen. Eine solche Begleitung soll zukünftig mit KI-Unterstützung erfolgen.


Das Mikrobiom wird in den nächsten Jahren sicher eine Rolle spielen.

Dr. Markus Homann

Geschäftsführer der Generali Health Solutions GmbH

Trend 5 – per­so­na­li­sierte Medi­zin

Sie sind der Bauplan eines Lebewesens: die Gene. Seit 2001 gilt das menschliche Erbgut als entschlüsselt. Eine Meisterleistung von Forscherinnen und Forschern weltweit. Sie ermöglicht es, Krankheiten besser zu verstehen und präzisere Behandlungen zu entwickeln. Ein Beispiel: Bestimmte genetische Mutationen, also Veränderungen im Erbgut, kommen bei gewissen Krebsarten häufiger vor. Das haben Medizinerinnen und Mediziner herausgefunden. Durch dieses Wissen konnten sie Therapien verändern, sodass sie effektiver sind. Außerdem haben sie weniger Nebenwirkungen für die Patienten.

Seit einigen Jahren gibt es sogar Technologien wie „CRISPR“. Wissenschaftler verändern, löschen oder reparieren damit jene Gene, die für die Entstehung von Krankheiten verantwortlich sind. „Es gibt viele Fortschritte in diese Richtung, auch hin zu individuell zugeschnittenen Therapien. Aber das ist nur ein kleiner Teil der Krebstherapie. Heute bekommen die allermeisten noch eine Standard-Therapie“, sagt Neven Rebic. „Ich glaube aber, dass das Thema personalisierte Medizin eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre sein wird.“ 

Neben der Genetik werde es dabei auch um Molekularbiologie gehen, zum Beispiel um das Mikrobiom. Das ist das System der Darm-Bakterien, das bei jedem Menschen individuell zusammengesetzt ist, erklärt Markus Homann. „Das ist ein System, das man sich in seiner Komplexität jetzt noch kaum vorstellen kann. Das wird in den nächsten Jahren sicher eine Rolle spielen.“

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