Rundum-Schutz
Die Lebensversicherung zählt zu den beliebtesten Policen in Deutschland: Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft gab es im Jahr 2019 etwa 83 Millionen Verträge. Wenn du darüber nachdenkst, eine so wichtige Versicherung abzuschließen, ist es wichtig, darüber Bescheid zu wissen, was sich hinter dem Label „Lebensversicherung“ verbirgt. Denn bei genauerem Hinsehen wirst du schnell feststellen: Lebensversicherung ist nicht gleich Lebensversicherung. Hier geben wir dir Informationen an die Hand, welche Unterschiede zwischen den beiden bekanntesten Typen – der Kapital- und der Risikoversicherung – bestehen und welche Alternativen es zu ihnen gibt.
Lebensversicherung: Was heißt das eigentlich?
Der Name sagt es schon: Eine Lebensversicherung ist ein Vertrag, mit dem Kunden ihr Leben absichern können. Die hier betrachteten Varianten decken im Wesentlichen zwei Themen. Zum einen greift die Versicherung, wenn das Leben eines Versicherten während der Versicherungsdauer endet, also der Todesfall eintritt. Zum anderen greift die Versicherung wenn der Versicherte einen bestimmten Zeitpunkt erlebt und bei Wahl der Rentenform solange er lebt. Dieser sogenannte Erlebensfall kann daher zum Beispiel der Eintritt in das Rentenalter sein. Lebensversicherungen können mit ihren Leistungen sowohl einen Fall absichern als auch als auch als Kombination beide dieser Fälle vertraglich absichern: Todesfall und Erlebensfall. Besonders vorteilhaft dabei, bei Wahl der Rentenauszahlung wird zusätzlich ein langes Leben durch eine lebenslange Rentenzahlung abgesichert.
Absicherung im Todesfall: Was bei Kapital- und Risikolebensversicherungen gleich ist
Mit einer Risikolebensversicherung wird immer ausschließlich der Todesfall abgesichert. Was heißt das genau? Stirbt der Versicherungsnehmer während der Laufzeit der Police, bekommen seine Angehörigen oder andere im Vertrag festgeschriebenen Begünstigten eine vertraglich ebenfalls festgeschriebene Summe ausgezahlt. Auf diese Weise kann sich zum Beispiel eine Familie gegen den Tod des Hauptversorgers finanziell absichern. Viele Banken verlangen darüber hinaus eine solche Form einer Lebensversicherung zur Absicherung einer Immobilienfinanzierung. Dabei ist es wichtig zu wissen, was für alle Risikolebensversicherungen gilt: Tritt der Versicherungsfall nicht ein und die Police endet, bekommen weder der Versicherungsnehmer noch seine Angehörigen etwas von gezahlten Beiträgen zurück.
Der Hinterbliebenenschutz einer Risikoversicherung ist ebenfalls Teil jeder Kapitallebensversicherung. Diese wird am Markt nicht zuletzt aus steuerlichen Gründen zunehmend in Form der Kombination einer Rentenversicherungen und Risikoversicherungen abgelöst. Auch mit dieser Policenkombination werden die Begünstigten einer versicherten Person im Todesfall während der Laufzeit der Police nach vertraglichen Vorgaben finanziell abgesichert.
Eine Kapitallebensversicherung kombiniert Todes- und Erlebensfall
Was unterscheidet dann aber die Kapital- von der Risikolebensversicherung? Die Antwort auf diese Frage ist jetzt ganz einfach. Eine Kapitallebensversicherung oder die heute häufigen Kombinationen aus Rentenversicherung und Risikoschutz wird sowohl im Todes- als auch im Erlebensfall fällig. Das bedeutet, sie garantiert nicht nur den Hinterbliebenenschutz, sondern bietet zusätzlich auch eine Form der Altersvorsorge: Tritt der Fall der Fälle nicht ein und der Versicherte erlebt das Ende der Vertragslaufzeit, leisten die Versicherer eine Einmalzahlung oder zahlen eine monatliche Rente. Im Grunde genommen ist eine Kapitallebensversicherung damit eine Kombination aus zwei Versicherungen: Risikolebensversicherungen plus Rentenversicherung.
Ist eine Kombination dann nicht immer „lohnender“ als eine Risikolebensversicherung?
Der Unterschied zwischen einer Kapital- und einer Risikoversicherung betrifft nicht nur den Schutz, den sie jeweils gewähren, sondern auch die Höhe der Beiträge. Ganz einfach ausgedrückt bedeutet das: Der Hinterbliebenenschutz ist mit einer Risikolebensversicherung viel günstiger zu haben als in Kombination mit Kapitalaufbau als Vorsorge für das Alter. Logisch ist, dass Kunden bei der Kombination der Absicherungen für beide Teile auch Beiträge zahlen.
Mit der kombinierten Form der Vorsorge ist die Kapitallebensversicherung aber über Jahre für viele Menschen in Deutschland gewissermaßen zur „klassischen Lebensversicherung“ geworden. Das lag besonders daran, dass Kunden mit einer Kapitallebensversicherung lange Zeit sehr sicher für die Rente vorsorgen konnten, weil sie auf die eingezahlten Beiträge einen sehr hohen Garantiezins erhalten haben und dies wurde zudem stark steuerlich gefördert. In den letzten Jahren wurde dieser „Run“ jedoch jäh beendet. Denn durch die politisch gesteuerte Absenkung des Garantiezinses auf derzeit nur noch 0,9 Prozent und den Wegfall von Steuervorteilen haben Kapitallebensversicherungen das Nachsehen. Abgelöst wurde sie daher von cleveren Kombinationen von Rentenversicherungen mit Risikoversicherungen. Diese bieten heute sogar viel mehr Flexibilität für die individuelle Kapitalanlage des Kunden als früher möglich war. Mittlerweile raten auch Verbraucherschützer daher vom Abschluss einer solchen klassischen Lebensversicherung ab und viele Versicherer, wie die Generali, bieten für diese Produkte gar keine Neuverträge mehr an.
Moderne Alternativen zur Kapitallebensversicherung und Risikolebensversicherung
Im Gegensatz zur Kapitallebensversicherung ist die Risikolebensversicherung auch heute kein Auslaufmodell. Wenn du eine Lebensversicherung für den Hinterbliebenenschutz abschließen willst, solltest du aber wissen, dass es auch im Jahr 2020 weiterhin möglich ist, einen kombinierten Schutz für dein Leben zu bekommen. Dabei hast du im Gegensatz zur klassischen Lebensversicherung, die Hinterbliebenen- und Altersvorsorge statisch kombiniert hat, sogar zwei Vorteile: Zum einen kannst du den Altersvorsorgeteil bei einer modernen Lebensversicherung über Fondsmodelle sehr flexibel gestalten. Zum anderen hast du die Möglichkeit, die Sicherheitsleistungen über den Hinterbliebenenschutz hinaus zu erweitern: zum Beispiel mit einer Absicherung für die Arbeitsunfähigkeit, für schwere Krankheiten oder Pflege. Auf diese Weise erhältst du einen echten Rundumservice, der weit über das hinausgeht, was dir die alten Lebensversicherungen bieten konnte: Die individuelle Versicherung für dein Leben.
Eine private Sterbegeldversicherung kann dir die Gestaltung deiner Beerdigung nach eigenen Vorstellungen ermöglichen und sorgt zudem für eine finanzielle Entlastung deiner Hinterbliebenen.