Jährliche Fahrleistung in der Kfz-Versicherung

Armaturenbrett mit Geschwindigkeits- und Kilometerzähler zeigt Kilometerstand eines Autos an.
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Kilo­me­ter­stand mel­den: Jähr­li­che Fahr­leis­tung in der Kfz-Ver­si­che­rung

Was ist die jährliche Fahrleistung?

Wenn du dein Fahrzeug versichern willst, wirst du im Antrag der Versicherung einiges gefragt. Gibt es eine Garage? Wer fährt das Fahrzeug? Wie wurde das Auto bezahlt? Dazu gehört auch die Frage, wie viele Kilometer du voraussichtlich pro Jahr mit dem Wagen fährst. Die Definition der Fahrleistung ist also einfach: Die jährliche Fahrleistung gibt die durchschnittliche Fahrleistung eins versicherten Fahrzeugs pro Jahr an. Sie ist die Basis für die Tarifermittlung des Versicherers.

Warum ist die jährliche Fahrleistung wichtig für die Versicherung?

Die Versicherung fragt nach der jährlichen Fahrleistung, um den Preis für die Kfz-Haftpflicht und die Kfz-Vollkasko zu ermitteln. Denn je höher die Fahrleistung pro Jahr, desto größer das Risiko, in einen Unfall verwickelt zu werden. Wer seinen Wagen nur für den Weg zum Bäcker nutzt, hat ein wesentlich geringeres Unfallrisiko. Dafür kalkuliert der Versicherer einen deutlich geringeren Preis.

Wie viele Kilometer fährt ein Auto im Durchschnitt pro Jahr?

Die durchschnittliche Fahrleistung eines Pkw pro Jahr liegt in Deutschland bei ca. 15.000 km. Das entspricht monatlich 1.250 km. Die durchschnittliche Fahrleistung pro Tag beträgt pro Pkw also knapp 42 km. Damit fahren sich Vielfahrer erst so richtig warm. Sie schaffen eine jährliche Fahrleistung im Durchschnitt von 50.000 km pro Jahr. Wenigfahrer kommen im gleichen Zeitraum mit 5.000 km aus.

Wie gebe ich die jährliche Fahrleistung korrekt bei der Versicherung an?

Keine Angst! Deine Versicherung erwartet von dir nicht, dass du bei der Schätzung der jährlichen Fahrleistung eine Punktlandung hinlegst. Du solltest deine zu fahrenden Kilometer jedoch schon einigermaßen realistisch ermitteln.

Wie berechne ich meine jährliche Fahrleistung?

Berücksichtige dazu alle Fahrten, die du an Werktagen, Wochenenden, in den Ferien oder an Feiertagen zurückgelegt hast. Multipliziere sie mit der Anzahl der Fahrten zu diesem Ziel pro Jahr und vergiss die Rückfahrten nicht. Für die Entfernung in Kilometer nutze einfach einen Routenplaner im Internet oder dein Navi.

Um die Fahrleistung pro Jahr zu berechnen, berücksichtige zum Beispiel:

  • Fahrten zur Arbeit oder Universität, zum Bahnhof oder um deine Kinder zur Schule zu bringen
  • Einkaufsfahrten zum Supermarkt, ins Einkaufszentrum oder zum Wochenend-Shopping
  • Fahrten zu Arztbesuchen, Kliniken, Kindergarten, Kinderbetreuung
  • Regelmäßige und spontane Besuche bei der Familie und bei Freunden
  • Urlaubsreisen und Wochenendtrips, Cabriotouren oder die Anreise zum Flughafen
  • Fahrten in Sachen Hobbys, z. B. zum Fitnessstudio oder Kletterpark, ins Segelrevier, zum Golfen oder auf den Mountainbike-Trail
  • Fahrten in Sachen Vierbeiner, z. B. mit der Katze zum Tierarzt, die tägliche Fahrt in den Pferdestall oder zur Hundeschule
  • Fahren noch weitere Personen mit deinem Auto? Dann müssen auch deren Fahrten berücksichtigt werden

Kilometerleistung: Wie ist die genaue Kilometerstaffelung?

Um die Einstufung zu vereinfachen, teilen Versicherungen die gefahrenen Kilometer oder die Kilometerleistung in verschiedene Stufen ein. Je nach Fahrleistung gibt es diese Versicherungsstaffelung:

  • bis 6.000 km
  • bis 9.000 km
  • bis 12.000 km
  • bis 15.000 km
  • bis 18.000 km
  • bis 24.000 km
  • bis 30.000 km
  • über 30.000 km

Dabei kannst du für deine Kfz-Versicherung den Kilometerstand runden. Innerhalb dieser jährlichen Fahrleistungsstufen findest du dein errechnetes Ergebnis und gibst die entsprechende Einstufung im Antrag an.

Kilometerweise Abrechnung

Anders ist es, wenn eine Versicherungsgesellschaft die jährliche Fahrtleistung kilometergenau abrechnet. Dann fragt der Versicherer am Jahresende deinen Kilometerstand ab. Bist du mehr gefahren als geplant, erhältst du eine kilometergenaue Nachforderung. Bist du weniger gefahren, bekommst du eine Erstattung auf Kilometerbasis. Diese Variante eignet sich für Fahrer, die eine genaue Abrechnung schätzen und die Nachforderung von Beiträgen nicht scheuen. Übrigens kann die kilometergenaue Abrechnung auch anhand von Telematikdaten erfolgen. Hier wird die Laufleistung direkt in deinem Fahrzeug ermittelt und an den Versicherer geliefert. Dazu stellen die Anbieter spezielle Telematiktarife zur Verfügung.

Falsche Angabe beim Kilometerstand bei der Versicherung

Unabhängig davon, wie die jährliche Fahrleistung berechnet wird, bist du bei jedem Versicherer verpflichtet, größere Abweichungen zu melden. Hast du beispielsweise den Arbeitgeber gewechselt und musst nun einen deutlich längeren Fahrtweg in Kauf nehmen, solltest du deine gemeldete voraussichtliche Fahrleistung anpassen. Von vornherein einen falschen Kilometerstand anzugeben oder deiner Kfz-Versicherung den Kilometerstand nicht zu melden, kann dir der Versicherer übel nehmen.

Wie lese ich meinen Kilometerstand ab?

Hast du keinen Telematiktarif, musst du deinen Kilometerstand ablesen. Dazu berechnest du die Differenz zwischen dem Kilometerstand auf dem Tacho deines Wagens beim aktuellen Ablesevorgang zum zuletzt gemeldeten Kilometerstand. Ein Beispiel: Zu Anfang des Jahres zeigte der Tacho 65.000 km. Nun zum Ende des Jahres zeigt es 80.000 km. Dann betrug deine jährliche Fahrleistung in diesem Jahr 15.000 km. Hast du bei deiner Kfz-Versicherung die jährliche Fahrleistung überschritten, hilft ein Blick in die dazu gehörenden Versicherungsbedingungen.

Was passiert, wenn die jährliche Fahrleistung überschritten oder unterschritten wurde?

Nehmen wir an, dein neuer Arbeitsplatz ist 30 km weit entfernt und deine jährliche Fahrleistung dadurch erheblich höher. Du hast die angegebene jährliche Fahrleistung also überschritten. Dies fällt spätestens dann auf, wenn ein Versicherungsfall eintritt und du die Versicherungsleistung abforderst. Dann fordert die Kfz-Versicherung den Kilometerstand zum Zeitpunkt des Versicherungsschadens an. Willst du die Kfz-Versicherung wechseln, musst du ebenfalls zuerst den aktuellen Kilometerstand angeben.

Hast du bei deiner Kfz-Versicherung die Fahrleistung überschritten, kann der Versicherer den Beitrag neu berechnen und die Differenz nachfordern. Viele Anbieter weisen in ihren Bedingungen darauf hin, dass sie auch die Leistungen der Kaskoversicherung in einem solchen Fall kürzen können. Damit kannst du bei einem Unfall auf erheblichen Kosten sitzen bleiben. Zudem ist bei großen Abweichungen eine Strafzahlung möglich.

Hast du dein Auto häufig stehen gelassen und die jährliche Fahrleistung unterschritten, erhältst du dagegen keine Rückerstattung. Tipp: Melde größere Veränderungen sofort, zumindest aber am Jahresende. Hat sich der Kilometerstand um mehr als 1.000 km erhöht, wird der Versicherer den Beitrag voraussichtlich anheben. Du bleibst auf diese Weise jedoch auf der sicheren Seite.

Fazit: Mit der Kfz-Kilometerangabe fährst du sicher und fair

Die Versicherer schätzen mit der jährlichen Fahrleistung das Unfallrisiko ein und ermitteln daraus den Preis. Wer meint, den Preis über eine falsche Kfz-Kilometerangabe drücken zu können, läuft Gefahr bei einem Schadenfall auf den Kosten sitzen zu bleiben. Zusätzlich drohen dir neben einer Nachforderung womöglich Strafzahlungen und ein gekürzter Leistungsumfang in der Kaskoversicherung. Ärger, der vermeidbar ist. Bleib fair und erledige die Kilometerstandsmeldung der Versicherung.

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