Schwangere Frau sitzt auf einer Trainingsmatte und hält sich den Bauch

Schwangerschaftsdiabetes behandeln

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Gesund bleiben
Lesezeit: 4-5 Minuten

So wird Schwan­ger­schafts­dia­be­tes behan­delt

Wenn Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert wird, wird in den meisten Fällen im ersten Schritt eine Ernährungsumstellung empfohlen. Diese zielt darauf ab, die Blutzuckerwerte der werdenden Mutter zu senken. Auch regelmäßige Bewegung kann Teil der Behandlung sein. Dass Gestationsdiabetes mellitus mit Insulin behandelt werden muss, kommt eher selten vor.

Das und mehr erfährst du in diesem Artikel:

  • Moderater Sport kann Gestationsdiabetes vorbeugen sowie bei bestehendem Diabetes die Werte und den Insulinbedarf beeinflussen.
  • Durch Umstellung des Lebensstils wie Bewegung und gesunde Ernährung werden bei Schwangerschaftsdiabetes die meisten Erfolge erzielt.
  • Reichen diese nicht aus, werden Schwangere auf Insulin eingestellt, um übermäßiges Wachstum beim Kind und verschiedene Schwangerschaftsrisiken einzudämmen.

Schwanger in Bewegung bleiben

Körperliche Bewegung senkt verschiedene Risiken, die mit einem Gestationsdiabetes in Zusammenhang stehen. Schwangere, die sich dreimal pro Woche für eine halbe Stunde mit geringer bis leichter Intensität körperlich betätigen, verringern so das Risiko, ein Kind mit hohem Geburtsgewicht zur Welt zu bringen und bei der Geburt einen Kaiserschnitt zu brauchen. Bewegung wirkt sich positiv auf die Insulinresistenz der Schwangeren sowie die spätere Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung an Typ-2-Diabetes aus. Patientinnen, die sich aufgrund ihres Gestationsdiabetes einer Insulintherapie unterziehen müssen, können in Absprache mit behandelnden Ärzten durch regelmäßige Bewegung sogar eine Reduzierung ihrer täglichen Insulineinheiten bewirken.

Ideal eignen sich dafür zügige Spaziergänge im Freien, zum Beispiel nach den Mahlzeiten. Schwangere, die bereits weniger mobil sind, können stattdessen auch Übungen mit dem Theraband, einem Fitnessband, oder sitzend im Haus durchführen. Wenn du dich vor deiner Schwangerschaft statt beim Walking lieber beim Schwimmen, Tanzen oder Radfahren sportlich betätigt hast, musst du damit nicht zwangsläufig aufhören. Geeignete Bewegungsformen, die dir und deinem ungeborenen Kind guttun und gleichzeitig deinen Blutzuckerwert stabilisieren, sprichst du am besten mit deinem behandelnden Arzt ab.

Bei Übergewicht kann es besonders sinnvoll sein, frühzeitig in der Schwangerschaft moderat Sport zu treiben. Regelmäßige körperliche Bewegung senkt nämlich das Risiko, überhaupt erst an Gestationsdiabetes zu erkranken. Auch nach der Geburt kann durch moderates, regelmäßiges Sporttreiben für 100 bis 150 Minuten in der Woche die Wahrscheinlichkeit einer späteren Diabeteserkrankung gesenkt werden.

Den Blutzucker in der Schwangerschaft durch Ernährung beeinflussen

Nach der Diagnose Gestationsdiabetes wird mit Schwangeren in einer Ernährungsberatung ein individueller Ernährungsplan entwickelt, der unter anderem das Gewicht, Lebensumstände und Essgewohnheiten der Betroffenen berücksichtigt. Ziel der Ernährungsumstellung sind immer dem Stadium der Schwangerschaft entsprechende Blutwerte sowie normale Gewichtszunahme und Wachstumsrate des Kindes.

Die Umstellung umfasst meistens den Wechsel von drei Hauptmahlzeiten zu zwei zusätzlichen kleinen Mahlzeiten am Tag. Damit werden Blutzuckerspitzen vermieden. Außerdem richtet sich die Art der Mahlzeiten nach den Schwankungen im Blutzuckerwert über den Tag und die gewünschten Effekte. So sollte das Frühstück wenig Kohlenhydrate enthalten, weil der Blutzuckerwert am Morgen immer höher ist, und die letzte Mahlzeit am Abend möglichst kohlenhydratreich sein. Außerdem werden Vitaminzufuhr und Aufnahme von Mineralstoffen wie Eisen und Jod berücksichtigt.

Nicht nur die Zeiten, zu denen gegessen wird, müssen angepasst werden. Auch verschiedene Lebensmittelgruppen verschwinden für die Dauer der Schwangerschaft vom Speiseplan. So müssen beispielsweise alle Zucker vermieden werden. Das gilt genauso für Industriezucker, zuckerhaltige Getränke, Honig wie auch Fruchtzucker aus besonders süßen Obstsorten und Fruchtsäften. Kohlenhydrate, besonders Produkte aus Weißmehl lassen ebenfalls den Blutzucker in die Höhe schießen und werden deshalb reduziert. Fettarm soll die Küche für Schwangerschaftsdiabetikerinnen idealerweise sein: fettreduzierte Produkte und Lightgetränke statt Kalorienbomben. Da Proteine eine wichtige Rolle spielen, sollten die Mahlzeiten nicht nur tierisches, sondern auch pflanzliches Eiweiß enthalten.

Insulintherapie

Oft lässt sich bei Schwangerschaftsdiabetes durch die Umstellungen des Lebensstils, Ernährung und körperliche Aktivität bereits die gewünschte Absenkung der Blutzuckerwerte erreichen. Funktioniert dies innerhalb einiger Wochen nicht, wird eine Insulintherapie in Betracht gezogen. Die Insulingabe wird, nach der Einstellung durch einen Diabetologen, von der Schwangeren selbst durchgeführt. Die Dosen müssen mit voranschreitender Schwangerschaft jeweils neu angepasst werden. Während der Schwangerschaft werden Mutter und Kind durchgehend betreut. Zwischen zwanzig und dreißig Prozent der Fälle von Schwangerschaftsdiabetes müssen mit Insulin behandelt werden.

Geburt mit Schwangerschaftsdiabetes

Die Entbindung sollte in einer Geburtsklinik mit Erfahrungen im Umgang mit Diabetes stattfinden. Besonders wenn Schwangerschaftsdiabetes mittels Insulingabe therapiert wurde, sollte die Entbindungsklinik über ein Perinatalzentrum verfügen, um die bestmögliche Versorgung des Neugeborenen sicherzustellen. Selbst wenn der Schwangerschaftsdiabetes über reine Ernährungsumstellung erfolgreich eingestellt werden konnte, sollten werdende Mütter mit Gestationsdiabetes den Geburtsort sorgfältig auswählen. Sie gelten weiterhin als Risikopatientinnen und die Geburt kann mit Komplikationen einhergehen.

Zwischen der 38. und 40. Schwangerschaftswoche kann eine Einleitung der Geburt vorteilhaft sein. Das hängt vom Insulinbedarf, Zustand des Kindes und dem Verlauf vorangegangener Geburten der Mutter ab. Wiegt das Kind über 4000 Gramm, besteht das Risiko einer Schulterdystokie bei der Geburt. Das bedeutet, dass das Kind während der Geburt mit den Schultern im Becken der Mutter stecken bleibt. Deshalb wird bei besonders schweren Kindern oft ein Kaiserschnitt durchgeführt. Die Risiken und das beste Vorgehen rund um eine Geburt mit Schwangerschaftsdiabetes müssen immer individuell eingeschätzt werden.

Wenn dich das Thema Schwangerschaftsdiabetes interessiert, kannst du im Generali Journal über die Ursachen und Symptome von Schwangerschaftsdiabetes weiterlesen. Hier geben wir einfach umsetzbare Tipps zur richtigen Ernährung bei Schwangerschaftsdiabetes.

Fazit

Die richtige und wirksame Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes hängt stark vom Lebenswandel und körperlichen Voraussetzungen der Schwangeren ab. Auf dem Weg zu einem gesunden Baby begleiten dich dein Frauenarzt und Diabetik-Facharzt auf jedem Schritt. Von den Vorsorgeuntersuchungen bis zur Entbindung ist deine Versicherung immer dabei. Zum Beispiel decken unsere Tarife GesundPro, GesundProMed und GesundSmart von Generali zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen wie die Nackentransparenzmessung in der Schwangerschaft ab.

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