Stille Nacht, grüne Nacht: Nachhaltige Weihnachten feiern

Nachhaltig eingepackte Weihhnachtsgeschenke
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Abenteuer Alltag
Lesezeit: 4-5 Minuten

Stille Nacht, grüne Nacht: So fei­erst du nach­hal­tige Weih­nach­ten

Herrlich beleuchtete Häuser, imposant geschmückte Tannenbäume und kulinarische Genüsse: An Weihnachten wird bekanntlich viel hergerichtet. Doch häufig auch auf Kosten der Umwelt. Die Bräuche bedeuten nämlich auch abgeholzte Bäume, Müllberge aus Geschenkpapier und Strom schluckende Deko. Dabei ist es gar nicht so schwer, das Weihnachtsfest grüner und trotzdem in allbekannter Tradition zu feiern. Wir verraten dir, wie man mehr Nachhaltigkeit in Weihnachten bringen kann.

Nachhaltig feiern: weniger ist mehr

Adventskalender, Deko, Geschenke, Plätzchen, Braten und Stollen – wer schon ab Oktober in Weihnachtsstress gerät, sollte dieses Jahr vielleicht einfach mal einen Gang runterschalten. Nicht umsonst steht beim 3R-Prinzip für mehr Nachhaltigkeit (reduce, reuse, recycle) das Reduzieren an erster Stelle. Einen Gang zurückzuschalten tut nicht nur unserem Planeten im ökologischen Sinne gut – auch deine Gesundheit wird durch das Reduzieren von Stress davon profitieren. Die Idee: Fokussiere dich dieses Jahr auf den sozialen statt materiellen Wertes von Weihnachten: Gemeinsam basteln, schmücken, backen oder singen sind die besten nachhaltigen Geschenke, die du deiner Familie bereiten kannst.

Kurze Wege statt langer Reisen: Ein nachhaltiger Baum kommt aus der Region

Ist er im Haus eingezogen, ist Weihnachten offiziell eingeläutet: der Tannenbaum. Für viele Deutsche darf er beim Fest nicht fehlen. Aber: Nicht nur die Optik muss stimmen. Auch auf die Herkunft solltest du beim Einkauf genau achten. Denn viele der angebotenen Bäume stammen von Plantagen aus Irland, Osteuropa oder auch Skandinavien. Sie haben einen langen CO2-intensiven Transportweg hinter sich. Aufgezogen werden sie meist mit Giften und Düngemitteln, die Böden, Seen und Grundwasser stark belasten.

Regional einkaufen lohnt sich also auch hier: Auf Nachfrage erhältst du beim Förster eventuell einen Baum, der ohnehin bei der Waldpflege gefällt wird. Oder du kannst dir eine Fichte oder Kiefer aus dem benachbarten Wald zum Selberfällen aussuchen. Leicht machen es zudem Markierungen wie das Naturland-, Bioland- oder FSC- Siegel. Sie garantieren einen ökologischen Anbau.

Solltest du dich für eine Tanne im Topf entscheiden, musst du auf die richtige Pflege achten. Nur wenn sie während der Zeit im Haus genügend gewässert, nach den Feiertagen kühl gelagert und dann bei milden Temperaturen im Garten eingepflanzt wird, kann sie dort auch weiterwachsen. Weihnachtsbäume aus Kunststoff sind hingegen keine nachhaltige Alternative. Sie enden meist nach einiger Zeit als unverwertbares Plastikteil auf dem Müll.

Nachhaltige Weihnachtsdeko beim Waldspaziergang – und das umsonst!

Auch beim Baumschmuck gibt es ökologische Alternativen. Statt die Äste mit Plastikkugeln zu überladen, solltest du besser zu Naturprodukten greifen. Das können Strohsterne, Figuren aus Wachs, getrocknete Orangenscheiben oder duftende Zimtstangen sein.

Aber auch beim nächsten Waldspaziergang kannst du die schöne Weihnachtsdeko finden. Und das ganz umsonst: Fichten-, Kiefer- und Tannenzapfen, kleine Zweige und bunte Blätter als Baumunterlage. Traditionell gehören auch rote Äpfel an den Baum. Die sind nicht nur umweltfreundlich, sondern können nach den Feiertagen noch im Kuchen oder Müsli verwertet werden. Als Lametta-Ersatz eignen sich DIY-Bänder aus bunten Stoffresten.

Unser Tipp: Soll dein Baum dazu noch Lichter tragen, kannst du auf LED-Lichterketten mit Zeitschaltuhr zurückgreifen. So brennen die Lichter nicht dauerhaft und verbrauchen weniger Strom.

Beim Festessen gilt: biologisch, saisonal und lokal produziert

Zum richtigen Weihnachtsfest gehört auch ein besonderes Festessen. Auch dabei kannst du auf nachhaltige Alternativen achten, ohne verzichten zu müssen. Am besten für Klima und Umwelt ist natürlich ein fleischloses Gericht.

Für viele gehört zu den Feiertagen aber die traditionell zubereitete Weihnachtsgans. Um dabei so ökologisch wie möglich zu schmausen, solltest du das Tier vom Biobauern holen. Zwar ist die Bio-Gans teurer als der abgepackte Vogel aus dem Supermarkt, dafür schmeckt sie aber auch wesentlich besser.

Egal ob Fleisch oder nicht: Auch beim Weihnachtsessen ist es sinnvoll, biologisch, saisonal und lokal produzierte Lebensmittel zu verwenden. Geht es dennoch nicht ohne importierte Produkte wie Kaffee oder Schokolade, sollten diese fair produziert sein. Hier hilft das Fairtrade-Siegel bei der Auswahl.

Wiederverwerten und Müll sparen: Geschenke nachhaltig schenken

Wenn unter dem Weihnachtsbaum ein Haufen hübsch verpackter Geschenke wartet, glitzern nicht nur die Kinderaugen. Aber jeder weiß: Nach dem großen Auspacken bleibt ein riesiger Müllberg aus Geschenkpapier zurück. Der verstopft nicht nur die Tonnen, sondern schadet auch der Umwelt.

Dabei gibt es viele nachhaltige Alternativen zum klassischen Geschenkpapier: alte Zeitungen, Kartons oder auch Dosen. Diese lassen sich mit wenigen Bastelutensilien weihnachtlich bemalen und schmücken. Statt Kleber kannst du Schnüre aus Naturfasern verwenden. Auch Packpapier ist eine gute Alternative. Wer geschickt an der Nähmaschine ist, kann schöne Stoffsäckchen nähen, die jedes Jahr wieder genutzt werden können und auch fürs Auge etwas hermachen.

Möchtest du deine Geschenke ohne großes Basteln nachhaltig verpacken? Dann gibt es in vielen Läden bereits Recycling-Geschenkpapier.

DIY-Geschenke: Auf den Inhalt kommt es an

Nicht nur die richtige Verpackung, auch der Inhalt kann zu nachhaltigen Weihnachten beitragen. Häufig landen ohnehin jedes Jahr die gleichen Geschenke unterm Baum. Wie wäre es dieses Jahr mit Präsenten, die auch aus ökologischer Perspektive Freude bereiten?

Vielleicht muss es nicht unbedingt das Duschgel aus der Parfümerie sein. Du könntest zum Beispiel ein selbst gemachtes Körperpeeling aus Kaffeesatz und Kokosöl verschenken. Und auch selbst gemachte Pralinen sind eine schöne Weihnachtsüberraschung. Wer sowieso schon alles hat, kann alternativ auf Geschenke verzichten und das Geld für eine Spende verwenden.

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