Rundum-Schutz
Dein Garten ist dein persönliches Hoheitsgebiet. Trotzdem darfst du die Auswahl der eingesetzten Pflanzen nicht vollständig nach deinem persönlichen Geschmack treffen. In Deutschland gibt es Regeln wie das Betäubungsmittelgesetz, die dir den Anbau bestimmter Arten in deinem Garten verbieten. Auf folgende Gewächse solltest du besser verzichten, um Ärger mit Behörden oder Nachbarn zu vermeiden.
Nutzhanf – ein verbotenes Rauschmittel?
Der Nutzhanf gehört zur Gattung Cannabis. Er darf hierzulande ausschließlich von landwirtschaftlichen Betrieben angebaut werden. Beantragst du eine Erlaubnis für den privaten Anbau, kommen zahlreiche Genehmigungspflichten und Regeln auf dich zu. Diese wirst du jedoch kaum erfüllen können. Du kannst eine Cannabis-Sorte anbauen, die unter dem kritischen Grenzwert von 0,2% THC liegt. Damit genügst du der ersten Anforderung. Schwieriger dürfte es werden, als Privatperson einen gewerblichen, medizinischen oder wissenschaftlichen Zweck nachzuweisen. Das allerdings wäre die zweite Bedingung für eine offizielle Genehmigung. Ohne Erlaubnis Nutzhanf anzubauen, ist übrigens keine gute Idee. Denn damit begehst du eine Ordnungswidrigkeit und riskierst eine Strafe.
Schlafmohn – eine verbotene Heilpflanze?
Eine Art der uralten Kulturpflanze Mohn ist der sogenannte Schlafmohn. Mohngewächse wurden schon zu historischen Zeiten als Heilmittel genutzt, so auch der Schlafmohn. Doch der Anbau des Schlafmohns in deinem Garten ist mit Vorsicht zu genießen. Die Samen darfst du zwar einkaufen, sie aber nicht ohne entsprechende Genehmigung aussäen. Denn auch das Pflanzen von Schlafmohn ist durch das Betäubungsmittelgesetz verboten. Beim Beantragen einer Genehmigung fallen Gebühren an. Sobald du eine Erlaubnis erhältst, darfst du bestimmte Mohnsamen in deinem Garten anpflanzen. Zum Beispiel Viola, eine Mohnart, die kaum betäubend wirkt. Allerdings darf die Aussaat der Samen nur auf 10 Quadratmetern deiner Gartenfläche erfolgen. Einige englische Mohnsamen hingegen sind hierzulande komplett verboten.
Die Pflanze als Urlaubs-Souvenir – etwas, das bleibt?
Hand aufs Herz. Hast du schon einmal eine exotische Pflanze, die besonders schön blühte, aus dem Urlaub mitgebracht? Hast du dir dabei Gedanken gemacht, ob das Importieren von fremden Gewächsen überhaupt rechtens ist? Wir klären auf: Vor allem außerhalb der EU ist es verboten, Pflanzen ins Heimatland zu importieren. Das hat den Grund, dass die Urlaubsmitbringsel Pflanzenkrankheiten einschleppen können, die sich weltweit durch Bakterien, Viren oder auch Insekten verbreiten. Um das zu vermeiden, gelten in vielen Ländern strenge Vorschriften. Außerhalb der EU mit Ausnahme der Schweiz und Liechtenstein dürfen zum Beispiel keine Zitruspflanzen, Weinreben oder Kartoffelknollen eingeführt werden. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt es sich grundsätzlich keine Pflanzen oder Samen aus dem Urlaub mitzubringen. Verzichte also auf pflanzliche Andenken aus dem Ausland, um heimische Gewächse zu schützen.
Neophyten – willkommen oder nicht?
Neophyten sind Pflanzen, die sich in einem Gebiet ansiedeln, in dem sie zuvor nicht natürlich vorkamen. Die invasiven „Neueinwanderer“ breiten sich oft unkontrolliert aus und verdrängen dabei heimische Arten. In Deutschland gibt es aktuell noch keine verbotenen Neophyten, allerdings warnen Naturschützer schon lange vor den Auswirkungen der invasiven Pflanzenarten. Achte also darauf, dass du Neophyten in deinem Garten nicht vorsätzlich
Ungeachtet ihrer Bedenklichkeit bringen Freizeitgärtner, ob bewusst oder unbewusst, immer wieder Neophyten in deutschen Regionen in Umlauf. Zu den häufigsten Arten zählen:
Wenn du eine dieser invasiven Pflanzenarten in deinem eigenen Garten entdeckst, solltest du sie schnellstmöglich entfernen. Bestenfalls kontaktierst du direkt das Amt für Umwelt deiner Stadt. Somit vermeidest du auch einen möglichen Nachbarstreit, da die invasiven Pflanzen auch auf andere Grundstücke übergreifen können und in die grüne Wohlfühloase deiner Nachbarn eindringen.
Gestaltungsmöglichkeiten nutzen, Artenvielfalt erhalten
Die individuelle Gestaltung deines Gartens leidet trotz mancher Verbote nicht. Dazu ist die Anzahl verfügbarer Pflanzenarten schlichtweg zu groß. Mit einer bewussten Auswahl kannst du aber dazu beitragen, die heimische Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern.
Fazit:
Ob gewollt oder ungewollt, eine verbotene Pflanze gelangt schneller in deinen Garten als gedacht. Generell solltest du dich vor allem über Pflanzen, die als Rauschmittel genutzt werden sowie importierte Pflanzen aus dem Ausland schlau machen, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Denn wenn du bestimmte Pflanzenarten trotz eines Verbots anbaust, können Geld- und Freiheitsstrafen auf dich zukommen. Es ist daher ratsam, auch als Hobbygärtner verantwortungsvoll mit dem Thema umzugehen und regelmäßig über Neuigkeiten informiert zu bleiben.
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