Rundum-Schutz
Im weltweiten Vergleich ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen Krebs die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die mit Abstand häufigste Erkrankung ist bei Frauen Brustkrebs, bei Männern sind es Prostatakarzinome. Durch die steigende Lebenserwartung steigt auch die Wahrscheinlichkeit, im Lauf des Lebens an Krebs zu erkranken. Für viele Arten von Karzinomen, bösartigen Gewebeveränderungen, stehen die Heilungschancen jedoch gut, sofern sie frühzeitig erkannt werden. Daher ist eine regelmäßige Krebsvorsorge ab dem mittleren Alter essenziell.
Das und mehr erfährst du in diesem Artikel:
- Bei Männern tritt Krebs am häufigsten in Prostata, Lunge und Darm auf.
- Die Ursache von Lungenkarzinomen ist klar erkennbar das Rauchen, bei anderen Formen von Tumoren spielen oft verschiedene Faktoren von erblicher Belastung über Umwelteinflüsse oder Infektionskrankheiten eine Rolle. So ist bei Prostatakrebs vor allem die familiäre Vorgeschichte von Bedeutung.
- Die Generali übernimmt in vielen Tarifen auch Kosten verschiedener Vorsorgeuntersuchungen, die über die gesetzlich eingeführten Programme hinausgehen.
Die genaue Entstehungsweise vieler Krebserkrankungen ist nicht hinreichend erforscht. Wirksame Präventionsmaßnahmen sind noch längst nicht für alle Tumorarten bekannt. Es gibt außerdem verschiedene Faktoren, die die Entstehung von Krebs begünstigen. Unvermeidbar sind beispielsweise erbliche Faktoren oder auch der Zufall: Denn Krebs entsteht durch spontane Genmutation. Kann der Körper diese erkennen, was in den meisten Fällen problemlos passiert, wird er sie vernichten und eine Ausbreitung verhindern. Erst wenn sich die kranken Zellen ungehindert verbreiten und ins gesunde Gewebe wuchern, wird der Tumor für den Körper problematisch.
Auch Umweltfaktoren können das Erbgut verändern. Dazu zählen krebserregende Stoffe, auch Karzinogene genannt:
Krankheitserreger, vor allem Viren, und die von ihnen hervorgerufenen Infektionen sind in Deutschland für etwa vier aus hundert Krebserkrankungen verantwortlich. Ein bekanntes Beispiel bei Frauen sind die humanen Papillomviren (HPV), die in 99 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs der Auslöser sind. Leberkrebs kann sich aus einer Hepatitis-B-Infektion entwickeln.
Die gute Nachricht: Einige Risikofaktoren lassen sich vermeiden, dazu zählen Rauchen, Übergewicht, mangelnde Bewegung und übermäßige UV-Strahlung im Sonnenlicht. Mindestens 37 Prozent aller Neuerkrankungen mit Krebs in Deutschland werden auf vermeidbare oder beeinflussbare Faktoren zurückgeführt, also auf ungesunde Lebensentscheidungen, Umweltfaktoren oder versäumte Impfungen gegen bekannte Krankheitserreger. Die WHO geht davon aus, dass sich weltweit die Hälfte aller Krebserkrankungen durch vorbeugende Maßnahmen verhindern lassen würden.
Das Rauchen ist auf Platz eins unter den vermeidbaren Risikofaktoren. Schätzungsweise sind in Deutschland fast 20 Prozent der jährlichen Krebserkrankungen auf Tabakkonsum zurückzuführen. Unter den ernährungsabhängigen Faktoren sind der häufige Konsum von Alkohol und Fleisch relevant.
Während Kinder vor allem an Leukämie erkranken, wird bei jungen Männern am häufigsten Hodenkrebs diagnostiziert. Die Wahrscheinlichkeit dafür sinkt ab dem mittleren Alter. Stattdessen ist in der Lebensmitte das statistische Risiko für Prostatakrebs am höchsten. Unterhalb des 45. Lebensjahrs tritt diese Krebsart dagegen kaum auf. Mit zunehmendem Alter werden dann Lungen- und Darmkrebs häufiger diagnostiziert. Im Vergleich tragen Männer ab dem 55. Lebensjahr ein höheres Risiko, an Krebs zu erkranken, als Frauen.
Laut Robert-Koch-Institut (2021) sind die meisten Neuerkrankungen bei Männern Prostatakrebs (24,6 Prozent) mit etwas Vorsprung vor Tumoren der Lunge (13,3 Prozent) und des Darms (12,8 Prozent). Andere Karzinome der Harnblase, Haut oder Non-Hodgkin-Lymphomen bewegen sich unterhalb der 5 Prozent aller Krebsneuerkrankungen.
1. Prostatakrebs
Die häufigste Krebserkrankung unter Männern ist der Prostatakrebs, also ein Tumor der Vorsteherdrüse. Jährlich kommen laut Robert-Koch-Institut ca. 63.400 Neuerkrankte hinzu. Obwohl Prostatakrebs als Todesursache männlicher Krebspatienten auf Platz zwei hinter Lungenkrebs steht, sind die Zahlen der Neudiagnosen seit einigen Jahren etwa konstant. Auch die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu sterben, ist eher gering.
Risikofaktoren
Auch wenn die genauen Ursachen für Prostatakrebs noch größtenteils unbekannt sind, führen doch einige Faktoren zu einem erhöhten Risiko. Allen voran das Alter und erbliche Veranlagung, außerdem Umweltfaktoren wie Ernährung und Lebensstil. Hinweise auf die eigene Wahrscheinlichkeit, mit einem Prostatakarzinom diagnostiziert zu werden, liefert die eigene Familiengeschichte. Sollte der eigene Vater oder Bruder betroffen sein, steigt die Wahrscheinlichkeit, selbst einmal an Prostatakrebs zu erkranken, auf das Doppelte beziehungsweise Dreifache. Im Fall von Prostatakrebsfällen in der eigenen Familie kannst du bereits ab dem 45. Lebensjahr Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehmen. Auch Testosteron kann das Wachstum von Prostatakrebszellen begünstigen.
Vorsorge und Früherkennung
Einmal jährlich können Männer ab 45 die gesetzliche Früherkennung in Anspruch nehmen. Diese besteht aus einer Tastuntersuchung, einer digital-rektalen Untersuchung der Prostata vom Enddarm aus. Dabei können vor allem oberflächennahe und größere Tumore gefunden werden. Zusätzlich kann ein PSA-Test vorgenommen werden. Die Konzentration des prostataspezifischen Antigens (PSA) kann Aufschluss darüber geben, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Prostatakarzinom vorliegt. Dennoch birgt diese Methode die Gefahr einer Überdiagnose. So wie einerseits ein erhöhter PSA-Wert nicht sicher das Vorhandensein eines Tumors anzeigt, sondern zum Beispiel auch auf eine Entzündung hinweisen kann, kann ein Tumor trotz eines normalen PSA-Werts vorhanden sein.
Manche Karzinome, die so entdeckt werden, bedürfen nicht zwangsläufig einer Behandlung für ein beschwerdefreies Leben. Ab 45 Jahren kann das zusätzliche Screening mit dem PSA-Test in Absprache mit dem behandelnden Arzt sinnvoll sein. Die Kosten für den Test müssen meistens aus der eigenen Tasche gezahlt werden, der PSA-Test wird von gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Ergeben Tastuntersuchung oder PSA-Werte einen Verdacht, können weitere Untersuchungen wie ein MRT der Prostata und gegebenenfalls eine Biopsie folgen, um diesen zu bestätigen oder zu entkräften.
2. Lungenkrebs
In Deutschland erkranken aktuell etwa 36.000 Männer jährlich an Bronchialkarzinomen. Die Neuerkrankungsrate steigt dabei seit einigen Jahrzehnten nur noch langsam, während sie bei Frauen leicht steigt. Bei Männern sind Lungenkarzinome die häufigste krebsbedingte Todesursache. Im Jahr 2019 starben rund 28.000 Männer an Lungenkarzinomen.
Risikofaktoren
Bei Lungenkrebs handelt es sich um eine der wenigen Krebsarten mit einer klaren Hauptursache: dem Rauchen. Nichtraucher erkranken zehnmal seltener an Lungenkrebs als Raucher. Dabei ist es nicht nur das Nikotin, das krebserregend ist. Zigaretten enthalten zahlreiche andere karzinogene Substanzen, die alle schädlich auf das Erbgut wirken. Auch Filterzigaretten sind keine Lösung: Durch sie gelangen Schadstoffe in die Lungenränder, während filterlose Zigaretten vor allem Tumore in den zentralen Atemwegen auslösen. Der Dampf aus E-Zigaretten enthält ebenfalls krebserregende Stoffe.
Außer Rauchern und Passivrauchern sind auch bestimmte Berufsgruppen gefährdet, die in ihrem Arbeitsumfeld giftigen Substanzen ausgesetzt sind. Beispielsweise Chemiearbeiter und Arbeiter in der Metallindustrie. Auch Feinstaubbelastung in der Luft erhöht wahrscheinlich das Risiko für Lungenkarzinome, vermutlich vor allem für Raucher und Menschen mit anderen Vorbelastungen. Eine leichte Erhöhung des Risikos geht auch von Infektionen wie Tuberkulose oder humanen Papillomviren (HPV) aus. Außerdem wird zwischen chronisch-obstruktiver Bronchitis und Lungenkrebs ein Zusammenhang vermutet. Um sich zu schützen, ist die wirkungsvollste Maßnahme, das Rauchen aufzugeben.
Vorsorge und Früherkennung
Wird ein Bronchialkarzinom früh erkannt, stehen die Heilungschancen in der Regel gut. Handelt es sich jedoch um einen metastasierenden Tumor, liegt die Lebenserwartung bei unter zwei Jahren. In frühen Stadien wird Lungenkrebs meist zufällig entdeckt, denn es dauert lange, bis sich Beschwerden zeigen. Zudem gibt es bis heute keine standardisierten Vorsorgeuntersuchungen, da bisher nicht nachgewiesen werden konnte, dass Röntgen-Screenings der Lunge oder CTs einen wirklichen Vorteil in der Früherkennung bieten. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten sind für Lungenkrebs keine Vorsorgeuntersuchungen vorgesehen.
Darmkrebs
Die dritthäufigste Krebsart unter Männern ist Darmkrebs. Unter dem Begriff werden Krebserkrankungen des Dickdarms (Kolonkarzinom) und Mastdarms (Rektumkarzinom) zusammengefasst. Betroffen ist die Schleimhaut des Darms. Rund 33.000 Männer erkranken in Deutschland jährlich an Kolon- und Rektumkarzinomen, mehr als die Hälfte der Darmkrebspatienten ist über 70 Jahre alt. Männer gelten als stärker gefährdet als Frauen, die Sterblichkeit im Zusammenhang mit Darmtumoren liegt bei etwa 14.000 Fällen im Jahr.
Tipp: Erfahre mehr zu den Risikofaktoren und Vorsorgemaßnahmen von Darmkrebs im Artikel Krebsarten bei Frauen.
Umwelt, Genetik, Ernährung und Lebensstil: Nicht alle potenziell krebserregenden Einflüsse sind vermeidbar. Umso wichtiger ist die Vorsorge, um eine Krebserkrankung schon im Anfangsstadium erkennen zu können. Mit der Generali Zusatzversicherung für ärztliche Versorgung übernehmen wir die Kosten für umfangreiche Vorsorgeuntersuchungen.
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