Rundum-Schutz
Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Krebs weltweit die zweithäufigste Todesursache – bei Frauen und bei Männern. Im Hinblick auf die steigende Lebenserwartung steigt auch die Wahrscheinlichkeit, im Lauf des Lebens an Krebs zu erkranken. Die relative Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung für Frauen ist jedoch in den zurückliegenden zwanzig Jahren leicht gesunken. Obwohl viele Ursachen noch im Dunklen liegen, ist eine regelmäßige Krebsvorsorge besonders ab dem mittleren Alter wichtig, um in einem frühen Stadium gegen den Krebs vorgehen zu können und die Chancen auf Heilung zu verbessern.
Das und mehr erfährst du in diesem Artikel:
- Die häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen sind Brust-, Darm- und Lungenkrebs.
- Vor allem die Ursache von Lungenkarzinomen ist klar erkennbar das Rauchen, bei anderen Formen von Tumoren spielen oft verschiedene Faktoren von erblicher Belastung über Umwelteinflüsse oder Infektionskrankheiten eine Rolle.
- Die Generali übernimmt in vielen Tarifen auch Kosten verschiedener Vorsorgeuntersuchungen, die über die gesetzlich eingeführten Programme hinausgehen.
Selbst nach Jahren der Krebsforschung sind viele Fragen offen. Die genaue Entstehungsweise zahlreicher Krebserkrankungen ist noch nicht hinreichend erforscht. Längst nicht für alle Tumorarten gibt es deshalb wirksame Präventionsmaßnahmen. Es gibt außerdem verschiedene Faktoren, die die Entstehung von Krebs begünstigen. Unvermeidbar sind beispielsweise erbliche Faktoren oder auch der Zufall, denn Krebs entsteht durch spontane Genmutationen. Kann der Körper diese erkennen, was in den meisten Fällen problemlos passiert, wird er sie vernichten und eine Ausbreitung verhindern. Erst wenn sich die kranken Zellen ungehindert verbreiten und in das gesunde Gewebe wuchern, ist eine Krebserkrankung ausgebrochen.
Umweltfaktoren können das Erbgut verändern. Dazu zählen krebserregende Stoffe, die Karzinogene, wie Asbest, Pestizide, Verschmutzungen in Luft, Wasser und Boden sowie UV-Strahlung. Krankheitserreger, vor allem Viren, und die von ihnen hervorgerufenen Infektionen sind in Deutschland für etwa vier aus hundert Krebserkrankungen verantwortlich. Ein bekanntes Beispiel sind die humanen Papillomviren (HPV), die in 99 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs der Auslöser sind, oder Hepatitis-B für Leberkrebs.
Als vermeidbare Risikofaktoren gelten Rauchen, Übergewicht, mangelnde Bewegung und UV-Strahlung im Sonnenlicht. Mindestens 37 Prozent aller Neuerkrankungen mit Krebs in Deutschland werden auf vermeidbare oder beeinflussbare Faktoren zurückgeführt, also auf ungesunde Lebensentscheidungen, Umweltfaktoren oder versäumte Impfungen gegen bekannte Krankheitserreger. Die WHO geht davon aus, dass sich weltweit bis zu 50 Prozent aller Krebserkrankungen durch vorbeugende Maßnahmen verhindern lassen würden.
Platz eins unter den vermeidbaren Risikofaktoren nimmt das Rauchen ein, in Deutschland sind fast 20 Prozent der jährlichen Krebserkrankungen auf Tabakkonsum zurückzuführen. Unter den ernährungsabhängigen Faktoren spielen der häufige Konsum von Alkohol und eine fleischreiche Diät eine Rolle.
Frauen tragen allgemein ein besonders hohes Risiko für Tumorbildung der Brustdrüse, im Darm, der Lunge sowie für Schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) und Gebärmutterkrebs. Brustkrebs führt dabei mit 30 Prozent der Fälle (Robert-Koch-Institut 2021) und deutlichem Vorsprung vor Darmkrebs (11,5 Prozent) die Statistik an.
Im Lauf des Lebens ist es unterschiedlich wahrscheinlich, an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Das Hautkrebsrisiko ist zwischen 20 und 29 am höchsten, ab 30 leiden Frauen häufiger an Brustkrebs. Im mittleren Alter überwiegen Brust- und an zweiter Stelle Gebärmutterhalskrebs. Nach 65 ist die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung an Brustkrebs sowie Darm- und Lungenkrebs am höchsten. Mit zunehmendem Alter nimmt generell auch das Krebsrisiko zu.
1. Brustkrebs
Aktuell sind jährlich 70.000 Frauen von der Diagnose Mammakarzinom betroffen. Obwohl er damit die häufigste Krebsart bei Frauen mit jährlich 17.000 Todesfällen ist, ist er bei rechtzeitiger Behandlung in den meisten Fällen heilbar.
Risikofaktoren
Verschiedene Einflüsse und Faktoren können die Wahrscheinlichkeit für Brustkrebs erhöhen. Darunter sind eine fettreiche Ernährung, der Konsum von Nikotin und Alkohol, aber auch Diabetes Typ II und Hormonersatztherapie in den Wechseljahren. Auch die Gewebebeschaffenheit der Brust kann zum Risiko beitragen: Ein besonders dichtes Gewebe mit viel Drüsen- und Bindegewebe kann Brustkrebs begünstigen. Erbliche Faktoren wie Brustkrebs- und Eierstockkrebsfälle in der Familie können auf ein erhöhtes Risiko hindeuten.
Gesenkt wird das Risiko durch Schwangerschaften und Dauer der Stillzeit, vergrößert ist der Schutz vor allem bei Frühgebärenden. Die Einnahme hormoneller Verhütung erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Brustkrebserkrankung zwar leicht, aber nicht, daran zu versterben.
Vorsorge und Früherkennung
Die Ursachen einer Tumorbildung der Brustdrüse sind nicht völlig geklärt. Deshalb und weil es die häufigste Art der Krebserkrankung unter Frauen ist, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig. In den meisten Fällen wird Brustkrebs von den Betroffenen selbst entdeckt. Nicht nur das selbstständige Abtasten des Brustgewebes bis unter die Achseln ist hilfreich. Eine monatliche Selbstbeobachtung kann helfen, den eigenen Körper besser kennenzulernen und Veränderungen wie Verhärtungen zu bemerken.
Standard ist auch die jährliche Tastuntersuchung in der gynäkologischen Praxis deines Vertrauens. Diese wird ab 30 Jahren empfohlen und von Krankenkassen manchmal auch früher übernommen.
Ab 50 bis 69 Jahren wird das Mammografie-Screening zur Früherkennung empfohlen, es ist in den Leistungen der Krankenkassen enthalten. Die Mammografie wird alle zwei Jahre übernommen, bei Frauen unter 50 nur bei begründetem Verdacht wie Knoten im Gewebe. In der Altersgruppe unter 50 gibt es oft falsch-positive Befunde, sodass die Methode zur Früherkennung dort nicht angewendet wird.
Eine Mammografie dauert rund 15 Minuten und wird häufig als schmerzhaft empfunden. Um die Brüste zu röntgen, werden diese nacheinander zwischen zwei Plexiglasplatten zusammengedrückt und aus unterschiedlichen Winkeln Röntgenaufnahmen gemacht. Für Frauen, die noch nicht in der Menopause waren, empfiehlt sich ein Mammografie-Termin während der ersten Zykluswoche, also der Menstruation, oder der Woche danach. Das Brustgewebe ist dann weicher und enthält weniger Flüssigkeit, sodass bessere Bilder möglich sind. Die Röntgenbilder werden von Radiologen ausgewertet, der Befund wird per Post an die Patientin gesendet.
2. Darmkrebs
Die zweithäufigste Krebsart unter Frauen ist der Darmkrebs. Unter dem Begriff werden Krebserkrankungen des Dickdarms (Kolonkarzinom) und Mastdarms (Rektumkarzinom) zusammengefasst. Betroffen ist die Schleimhaut des Darms. Rund 28.000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich an Darmkrebs, vor allem in den Altersgruppen über 50 Jahre. Das Durchschnittsalter liegt in den 70er-Lebensjahren. Die Anzahl der Todesfälle von Darmkrebspatienten nimmt in den letzten Jahren dennoch ab.
Risikofaktoren
Für Darmkrebs sind die Umstände der Krankheitsentstehung bisher nicht vollständig geklärt. Etwa 90 Prozent der Darmkrebsfälle entstehen über gutartige Vorstufen, die Darmpolypen, deren gesunde Zellen in Krebszellen umgewandelt werden können. Schätzungsweise 10 bis 15 Prozent der Darmkrebserkrankungen werden durch erbliche Veranlagung hervorgerufen. Trotzdem kann in den meisten Fällen keine alleinige Ursache festgestellt werden, wenn erbliche Vorbelastungen, Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten zusammenkommen. Durch einen gesunden Lebenswandel mit ausreichend Bewegung sowie einer fettarmen Ernährung mit vielen Vitaminen und ballaststoffreichen Nahrungsmitteln kann das Darmkrebsrisiko gesenkt werden.
Vorsorge und Früherkennung
Warnsignale sind unter anderem blutiger Stuhlgang, fühlbare Verhärtungen im Bauchraum, lang anhaltende Bauchschmerzen oder Blässe in Verbindung mit andauernder Müdigkeit, Kraftlosigkeit und Gewichtsabnahme.
Gerade bei Darmkrebs spielt die Früherkennung eine wichtige Rolle, denn je früher er erkannt wird, desto besser stehen die Chancen für eine Heilung. Deshalb werden ab dem 50. Lebensjahr verschiedene Vorsorgeuntersuchungen empfohlen. Bei der Tastuntersuchung wird der Enddarm nach Karzinomen, bösartigen Gewebeveränderungen, abgetastet. Ab 50 übernehmen Krankenkassen die Kosten für eine jährliche Stuhluntersuchung. Der Stuhltest wird von Patientinnen selbst zu Hause vorgenommen, indem an drei aufeinanderfolgenden Tagen eine Stuhlprobe auf einen Teststreifen aufgetragen und dieser an den behandelnden Arzt geschickt wird. Hier wird auf geringe Mengen Blut im Stuhl getestet, die Hinweise auf Darmpolypen oder Tumoren geben können.
Die zuverlässigste Maßnahme zur Darmkrebs-Früherkennung ist die Darmspiegelung. Bei der Koloskopie, der Untersuchung des Dickdarms, können Vorstufen von Darmkrebs erkannt und direkt entfernt werden. Sie wird mittels Endoskop durchgeführt und dauert etwa eine halbe Stunde. Bei der kleinen Darmspiegelung, der Sigmoidoskopie, werden nur die letzten 60 Zentimeter des Dickdarms untersucht. Dabei können ebenfalls kleine Polypen und Wucherungen entfernt sowie Gewebeproben zur weiteren Untersuchung entnommen werden. Ab dem 55. Lebensjahr sind zwei Darmspiegelungen alle zehn Jahre eine Krankenkassenleistung. Für Männer ist dies bereits ab Alter 50 möglich.
3. Lungenkrebs
Die dritthäufigste Erkrankung ist das Bronchialkarzinom. Rund 21.500 Frauen erkranken jährlich in Deutschland an Lungenkrebs. Zum Zeitpunkt der Diagnose sind sie durchschnittlich 69 Jahre alt. Während die Zahl der Lungenkrebserkrankungen bei Männern seit Jahren leicht abnimmt, nimmt sie bei Frauen zu. Zurückzuführen ist das höchstwahrscheinlich auf einen größeren Anteil von Raucherinnen. Denn bei Lungenkrebs handelt es sich um eine der wenigen Krebsarten mit einer klaren Hauptursache: dem Rauchen. Nach Brustkrebs ist Lungenkrebs die zweithäufigste Todesursache unter Krebspatientinnen.
Tipp: Erfahre mehr zu den Risikofaktoren und Vorsorgemaßnahmen von Lungenkrebs im Artikel Krebsarten bei Männern.
Umwelt, Genetik, Ernährung und Lebensstil: Nicht alle potenziell krebserregenden Einflüsse sind vermeidbar. Umso wichtiger ist die Vorsorge, um eine Krebserkrankung schon im Anfangsstadium erkennen zu können. Mit der Generali Zusatzversicherung für ärztliche Versorgung übernehmen wir die Kosten für umfangreiche Vorsorgeuntersuchungen.
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