Die Seele stärken – Resilienz aufbauen

Ein gutes Leben führen, auch wenn schlechte Nachrichten den Alltag beherrschen. Einigen Menschen scheint das auch in Krisensituationen viel besser zu gelingen. Andere haben das Gefühl, im dichten Nebel umherzuirren und keinen Ausweg aus den dunklen Gedanken zu finden. Das Geheimnis liegt in der Resilienz, die bei uns Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Seelische Abwehrkräfte und körperliche Stärke bewahren Lebenskünstler davor, im Blues zu versinken, an familiären oder anderen Krisen zu zerbrechen oder sich im beruflichen Alltag zum Rand eines Burnouts zu bewegen.

Um im Alltag resilienter zu werden, kann dir Achtsamkeit helfen. Es gibt sogar Meditationsübungen, mit denen du Drucksituationen begegnen kannst. Mehr zu diesem Thema liest du in unserem Artikel „Stress im Berufsleben“. Die Tipps sind hilfreich für den stressigen Alltag zu Hause oder im Job.

Die Fähigkeit zur Resilienz bedeutet, das eigene Wohlbefinden nicht aus den Augen zu verlieren und dadurch flexibler auf Krisen zu reagieren. Wichtig ist dabei das positive Denken: mit den Sinnen, mit Gedanken und Gefühlen den Augenblick wahrnehmen, im Hier und Jetzt stehen und das permanente Beurteilen und (Ab-)Werten ruhen zu lassen.

Die 7 Säulen der Resilienz

Sieben Resilienzfaktoren verraten, ob wir die Charaktereigenschaften besitzen, die uns gesund und fröhlich durch den Alltag tragen.

• Selbstbewusstsein
• Kontaktfreude
• Gefühlsstabilität
• Optimismus
• Handlungskontrolle
• Realismus
• Analysestärke

Ein gesundes Selbstbewusstsein bewahrt uns davor, uns selbst und unsere Entscheidungen immer wieder infrage zu stellen. Wenn wir an uns glauben, haben Selbstzweifel nur in den seltensten Fällen eine Chance.

Gemeinsam ist man weniger allein, heißt es. In der Binsenweisheit steckt viel Potenzial: Schwierigkeiten verschwinden oftmals, wenn wir sie mit anderen besprechen oder gar gemeinsam meistern. Kontaktfreude ist die Basis für ein zuverlässiges privates wie berufliches Netzwerk, wir fördern unsere soziale Kompetenz.

Gefühlsstabilität wird nicht umsonst als innere Reife bezeichnet. Wer seine Emotionen kontrollieren kann, geht entspannter mit Unerwartetem um.

Zuversicht bedeutet, den Glauben an eine bessere Zukunft in sich zu tragen. Statt Missgeschicke wieder und wieder zu durchleben und daran zu verzweifeln, ist Optimismus im Hinblick auf die nächste Aufgabe eine wichtige Eigenschaft.

Reagieren wir explosionsartig auf jede Belastung oder empfinden wir Herausforderungen als spannende Aufgabe? Handlungskontrolle ermöglicht es uns, Pläne zu verwirklichen – auch wenn zwischen uns und dem Vollenden der Aufgabe einige Hürden liegen.

Setzen wir uns realistische Ziele, wirft uns so schnell nichts aus der Bahn. In jedem Leben gibt es kleinere und größere Schicksalsschläge. Ob wir daran verzweifeln oder uns langfristig wieder unseren Zielen zuwenden, hängt stark von unserer Fähigkeit ab, die Realität zu akzeptieren.

Was lief wirklich schief? Resiliente Menschen drehen sich nach Kritik nicht mit Selbstvorwürfen im Kreis, sondern analysieren eigene Handlungen mit dem nötigen Abstand – so richtet sich der Blick in die Zukunft. In der Analysestärke verbirgt sich die Möglichkeit der Veränderung.

Ist Resilienz angeboren oder können wir sie erlernen?

Innere Stärke entwickeln Menschen bereits als Kind. Wenn uns liebevolle Bezugspersonen in frühen Jahren unterstützen und auch in schwierigen Situationen zuverlässig begleiten, stärkt das unsere innere Wahrnehmung. Wir stellen uns zuversichtlich neuen Herausforderungen und gehen insgesamt positiv durch das Leben. Innere Stärke ist auch später noch erlernbar und kann gezielt trainiert werden, da sich Charakterzüge im Laufe des Lebens verändern. In der Resilienzforschung zeigt sich, dass resiliente Wesenszüge bis ins hohe Alter trainiert werden können. Die Fähigkeit ist wie ein Muskel, den wir durch Beanspruchung fördern.

Mit diesen Tipps kannst du deine Resilienz stärken

• Aus Erfahrungen lernen

Resilienz hilft dir dabei, schwierige Situationen zu überstehen und aus ihnen zu lernen. Reflektiere deine vergangenen Krisen und fokussiere dich auf deine gemachten Erfahrungen.

• Entscheidungen treffen

Entscheide dich aktiv dafür, was du machen willst oder nicht. Und vor allem akzeptiere deine Entscheidungen.

• Positives Denken

Positives Denken macht dich offen für neue Dinge. Sich im Leben auf die guten Aspekte zu konzentrieren macht einen langfristig glücklicher.

• Sich mit lieben Menschen umgeben

Genieße die Zeit mit deinen Liebsten aktiv und schöpfe Kraft aus ihr.

• Tägliche Ziele setzen

Ein tägliches Ziel zu verfolgen, hilft dir dabei, motivierter durch den Tag zu kommen.

• Tägliche Pausen gönnen

Nimm dir bewusst einen Moment nur für dich und baue ihn fest in deinen Tagesablauf ein. Schon ein paar Minuten frische Luft oder Dehnübungen bewirken einen Unterschied.

• Akzeptanz üben

Akzeptiere dich selbst, wie du bist, und schätze deine Fähigkeiten. Nicht immer läuft alles nach Plan, und das ist in Ordnung.

Resilienz und ein gestärkter Geist haben viele Vorteile. Diese helfen dir auch im stressigen Alltag weiter. Resilienz hilft dir dabei, die Kontrolle über die eigenen Gefühle zu behalten und dich nicht vom Stress überrennen zu lassen. Durch Resilienz bist du auch in stressigen Situationen in der Lage, dich auf deine Fähigkeiten zu konzentrieren. Außerdem fokussieren sich resiliente Menschen nicht auf die Probleme, sondern suchen nach Lösungsansätzen.

Unser Tipp

Wer gerade in einem Stimmungstief oder einer Krise steckt, wer sich deprimiert fühlt oder gar unter Ängsten leidet, dem ist eher nicht nach Lachen zumute. Und trotzdem fühlen wir uns beim Lachen befreit und gestärkt. Viele wissenschaftliche Studien zur Heilkraft des Lachens haben gezeigt, dass Lachen einen Einfluss auf unseren Organismus hat und die Stimmung hebt. Lachen löst einen Hormonschub aus, der Glücksgefühle bringt und den Stresspegel senkt.

Durch die schnellere Atmung nehmen wir mehr Sauerstoff auf, der Stoffwechsel wird angeregt, die nachfolgende Entspannung senkt den Blutdruck. Im Gehirn werden beim Lachen Endorphine produziert, die Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin wird unterdrückt, was sich sogar schmerzlindernd auswirken kann. Schließlich regt Lachen unser Immunsystem an, Antikörper werden gebildet. Ob wir kichern, prusten, laut lachen oder schmunzeln, wer viel lacht, ist nicht nur insgesamt besser gestimmt, sondern auch gesünder. Die Gelotologie, so heißt die Wissenschaft vom Lachen, hat also erwiesen, dass Lachen unsere Abwehrkräfte stärkt – ein Turbo für die Resilienz.

Wer seine Widerstandskraft stärkt, kann mit stressigen Lebensphasen besser zurechtzukommen. Krisensituationen können wir sicher nicht völlig umschiffen. Da ist es ganz besonders wichtig, finanzielle Sorgen soweit es geht zu minimieren. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen ist deshalb eine wichtige und oft auch notwendige Entscheidung. Wir empfehlen eine ausführliche und in die Tiefe gehende Beratung, um später im Versicherungsfall keine Überraschungen erleben zu müssen. Bist du selbstständig, ist es besonders wichtig, dich und Deine Familie gegen Berufsunfähigkeit abzusichern.