Rundum-Schutz
Zu schnelles Fahren kann teuer werden in Deutschland, aber auch in anderen Ländern in Europa. Viele Autofahrer wissen jedoch nicht genau, wo jeweils die Tempolimits liegen. Egal ob für Landstraßen oder Autobahnen, in diesem Artikel findest du alle wichtigen Regelungen. Das Wichtigste in Kürze:
- Geschwindigkeitsbegrenzungen behandelt jedes Land in Europa unterschiedlich. Die lockerste Regelung auf Autobahnen hat Deutschland, wo es bisher kein generelles Tempolimit für Autos unter 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht gibt.
- In Deutschland wurde der Bußgeldkatalog zu Geschwindigkeitsverstößen 2021 angepasst. Die aktuelle Fassung sieht höhere Strafen bei der Überschreitung von Tempolimits und anderen Regelverstößen im Straßenverkehr vor.
- Verstöße gegen Tempolimits sind im Ausland in der Regel deutlich teurer. Zusätzlich gelten für Fahranfänger strengere Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Im Zusammenhang mit Tempolimits gibt es einige gebräuchliche Begriffe, die wir im Folgenden erläutern.
Die zulässige Höchstgeschwindigkeit in Deutschland legt Paragraf 3 Absatz 3 der Straßenverkehrsordnung (StVO) fest. Es handelt sich um eine verbindliche Obergrenze für die Geschwindigkeit von Fahrzeugen. Das jeweilige Tempolimit kann durch Verkehrszeichen angezeigt werden. Jedoch gibt es generelle Tempolimits, die auch ohne Verkehrszeichen gelten.
Das generelle Tempolimit in Deutschland liegt bei:
Gut zu wissen: Durch Verkehrszeichen kann die zulässige Höchstgeschwindigkeit heraufgesetzt werden, beispielsweise auf Schnellstraßen.
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Auf Deutschlands Autobahnen gibt es bislang keine Regelung für eine maximal zulässige Geschwindigkeit. Das bedeutet, wo Verkehrszeichen keine oder nur abschnittsweise eine Geschwindigkeitsbegrenzung festlegen, können Autofahrer grundsätzlich das Tempo selbst bestimmen.
Die Einführung einer Höchstgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen ist allgemein umstritten. In der Verkehrspolitik sind Begrenzungen auf 90 bis zu 130 Stundenkilometer im Gespräch. Befürworter argumentieren, ein Tempolimit verringere die Zahl der schweren Verkehrsunfälle und reduziere durch einen geringeren Treibstoffverbrauch zudem den Ausstoß von Kohlendioxid. Gegner eines Tempolimits auf Autobahnen argumentieren, dass der umweltschonende Effekt sehr gering sei und ein generelles Tempolimit die persönliche Freiheit zu sehr einschränken würde. Zudem verzeichne Deutschland trotz fehlendem Tempolimit nicht mehr Autounfälle als andere Länder Europas.
Die Richtgeschwindigkeit unterscheidet sich von einem Tempolimit. Auf deutschen Autobahnen gilt eine Richtgeschwindigkeit von 130 Stundenkilometer. Wie der Name andeutet, handelt es sich um eine Empfehlung, an die sich Autofahrer halten können, sie müssen es aber nicht. Das Unter- oder Überschreiten der Richtgeschwindigkeit ist kein Regelverstoß. Ein deutliches Überschreiten dieser Richtgeschwindigkeit bei einem Unfall kann jedoch eine Mitschuld begründen.
Die Einhaltung der Geschwindigkeitsregelungen ist wesentlich für die allgemeine Verkehrssicherheit und die persönliche Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Wer sich stets regelkonform verhält, reduziert das Risiko von Unfällen und Schäden.
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Höchstens 50 km/h innerorts, 100 km/h außerorts und 130 km/h „unverbindliche“ Richtgeschwindigkeit auf Autobahnen gelten für:
Höchstens 80 km/h außerhalb einer geschlossenen Ortschaft und auf Autobahnen gilt für:
Ausnahme: Erfüllt das Fahrzeug mit Gespann die Bedingungen der „Tempo 100 Regelung“, sind bis zu 100 km/h erlaubt. Ob diese Bedingungen erfüllt sind, verraten ein Blick auf den Fahrzeugschein sowie ein Aufkleber am Fahrzeug.
Höchstens 60 km/h dürfen außerhalb einer geschlossenen Ortschaft folgende Fahrzeuge fahren:
Hinweis zur Winterausrüstungspflicht: Ist ein Auto mit Schneeketten ausgerüstet, ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 50 km/h begrenzt.
Die genannten Geschwindigkeiten sind jeweils zulässige Tempolimits. Manchmal solltest du trotzdem langsamer fahren. Paragraf 3 StVO legt fest, dass die Geschwindigkeit stets so zu begrenzen ist, „dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird“. Fahrer müssen die Geschwindigkeit „den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung“ anpassen.
Bei Nebel, engen Straßen, starkem Regen oder winterlichen Straßenverhältnissen heißt es deshalb: Fuß vom Gas! Wer dann unangemessen schnell fährt, muss zwar nicht mit Bußgeldern wegen Geschwindigkeitsüberschreitung rechnen. Kommt es zu einem Unfall, wird bei unangepasster Fahrweise jedoch häufig eine Mitschuld angenommen.
Wer gegen eine zulässige Höchstgeschwindigkeit oder ein Tempolimit verstößt, muss mit Bußgeldern oder Strafen rechnen. Wie hoch diese Strafen ausfallen, richtet sich nach dem Ausmaß der Überschreitung und ob die Überschreitung innerorts oder außerorts stattgefunden hat. Der neue Bußgeldkatalog sieht Strafen von 20 Euro bis hin zu einer Kombination aus 600 Euro, zwei Punkten in Flensburg und drei Monaten Fahrverbot für Geschwindigkeitsüberschreitungen außerhalb geschlossener Ortschaften vor. Die genannten Werte gelten für Autos bis 3,5 Tonnen ohne Anhänger.
Bemerkenswert ist, dass die deutschen Bußgelder für das Überschreiten eines Tempolimits wesentlich geringer ausfallen als in anderen Ländern in Europa. In Schweden beispielsweise kann eine Geschwindigkeitsüberschreitung von nur 10 Kilometern pro Stunde mindestens 150 Euro kosten.
Informiere dich hier über die neuen Bußgelder für Verstöße gegen Tempolimits.
In vielen Ländern Europas gelten für Fahranfänger abweichende Geschwindigkeitsobergrenzen. So sind auf italienischen Schnellstraßen generell 110 km/h erlaubt – aber maximal 90 km/h für Fahrer, die ihren Führerschein seit weniger als drei Jahren besitzen. Auf Autobahnen gilt ein Tempolimit von 100 statt 130 km/h. Auch in Frankreich müssen Fahranfänger in den ersten drei Jahren nach Erwerb ihrer Fahrerlaubnis langsamer fahren als andere Verkehrsteilnehmer. Außerorts gilt ein Tempolimit von 80 km/h, auf Autobahnen 110 km/h.
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