Internetschutz für Kinder: Sicher im Netz surfen

Drei Kinder sitzen auf dem Sofa vor einem Tablet
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Abenteuer Alltag

Inter­net­schutz für Kin­der: So surft der Nach­wuchs sicher im Netz

Das Internet ist inzwischen eines der wichtigsten Medien. Fachleute sprechen sogar von einer Medienrevolution, die unsere Gesellschaft und unseren Alltag verändert hat: Das Internet ermöglicht es einfach mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben. Informationen sind jederzeit verfügbar. Online-Streamingdienste ersetzen zunehmend das Fernsehen. Insofern ist es nicht erstaunlich, dass auch Kinder viel Zeit im Internet verbringen. Obwohl es zweifelslos sehr viele positive Aspekte des Digitalzeitalters gibt, lauern insbesondere für den Nachwuchs im Netz auch jede Menge Gefahren.

Der Grund ist, dass das Internet auch für Kriminelle und andere übelmeinenden Personen ebenfalls ganz neue Möglichkeiten eröffnet. So ist zum Beispiel Cyber-Mobbing, auch Internet-Mobbing genannt, ein zunehmendes Problem in den letzten Jahren. Auch Pädophile nutzen gezielt Soziale Netzwerke, um in Kontakt mit potenziellen Opfern zu treten. Andere Probleme sind Pornographie im Netz, Netzwerke, die zu politischem oder religiösem Extremismus verleiten können, Phishing-Seiten, Online-Spielsucht, die Vernachlässigung von anderen Aktivitäten und sozialen Kontakte und vieles mehr.

Wir haben deswegen einige Tipps zusammengetragen, wie du deine Kinder vor Gefahren im Internet schützen kannst. Dabei geht es auch darum, den Nachwuchs zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet zu erziehen. Heutzutage ist Medienerziehung ein wichtiger Bestandteil der Kindererziehung.

Kontrollsoftware, um Gefahren im Internet zu vermeiden

Es gibt für Eltern beispielsweise die Möglichkeit, Kontrollsoftwares zu benutzen. Eine Kontrollsoftware kann etwa die Zeit festlegen, die Kinder im Netz verbringen dürfen. Danach fährt der Bildschirm automatisch runter. Auch ist es damit möglich, bestimmte Websites ganz zu blockieren bzw. einen Filter einzurichten, der die Websites nach Zulässigkeit filtert. Zudem kannst du dadurch nachverfolgen, welche Websites dein Kind besucht. Du darfst nicht vergessen, dass Neugierde manchmal ein stärkerer Impuls ist. Auch einsichtige Kinder lassen sich deswegen mitunter im Internet dazu verleiten, Seiten zu besuchen, die nicht förderlich für sie sind. Die Kontrollsoftware eignet sich prinzipiell für Kinder zwischen 3 bis 17 Jahren. Je nach Alter und Altersstufe deines Kindes sind mithilfe der Kontrollsoftware unterschiedliche Inhalte und Seiten im Internet für dein Kind verfügbar.

Obwohl es die Möglichkeit von Kontrollsoftwares gibt, werden diese nur von rund einem Viertel der Eltern verwendet. Viele Eltern haben ein ungutes Gefühl dabei, denn sie wollen ihre Kinder nicht ausspionieren. Jedoch kannst du mit dem Nachwuchs das offene Gespräch suchen, über Gefahren im Internet aufklären und erklären, warum du eine Kontrollsoftware für sicher und sinnvoll hältst. So weiß dein Kind Bescheid und wird nicht heimlich von dir kontrolliert.

Kontrollsoftwares und Apps für die Internetnutzung

Folgende Apps für Kindersicherung sind beispielsweise auf dem Markt und zum Download verfügbar:

  • K9 Web Protection
  • Qustodio
  • Family Time
  • Window Life Family Safety
  • Norton Online Family

Zudem kannst du bei wichtigen Suchmaschinen und Kanälen wie Google, Bing, Youtube usw. individuelle Sicherheits- und Privatsphäre-Einstellungen vornehmen.

Kinderfreundliche Suchmaschinen nutzen

Die Flut an Informationen, die zum Beispiel eine Google-Suche hervorbringt, kann insbesondere jüngere Kinder überfordern. Sie finden sich in dem Informations-Dschungel oft noch nicht zurecht. Hier empfehlen sich Kindersuchmaschinen wie fragFinn oder Blinde Kuh. Wie bei einer normalen Suchmaschine auch, können Kinder hier Suchbegriffe eingeben und nach Inhalten suchen. Ihnen werden aber dann nur Seiten und Inhalte angezeigt, die vorher von Medienpädagogen überprüft worden sind und für ihr Alter geeignet sind. Die Kindersuchmaschine FragFinn richtet sich an Kinder bis 12 Jahre. Blinde Kuh ist für Kinder von 8 bis 12 Jahren geeignet. Wenn Kinder sicherer im Umgang mit dem Internet werden, können sie zu Suchmaschinen für Erwachsene wechseln.

Medienerziehung: Tipps für den Umgang mit dem Kind

Das Internet ist ein wichtiger Bestandteil des heutigen Lebens. Es ist daher sinnvoll, dass du deinem Kind schon früh einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet beibringst. In einem Gespräch darüber, worauf man im Internet Acht geben sollte, kannst du folgende Punkte ansprechen:

  • Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Erkläre, was beispielsweise der Begriff Urheberrecht bedeutet und dass Downloads oder Online-Streaming nicht unproblematisch sind, sondern mit großen Kosten verbunden sein können.
  • Man kann nie ganz sicher sein, wer auf der anderen Seite sitzt. Weise darauf hin, dass auch viele Kriminelle und andere wenig wohlmeinende Menschen ebenfalls das Netz und seine Möglichkeiten nutzen.
  • Das Internet vergisst nichts. Aus diesem Grunde sollte man mit der Preisgabe persönlicher Daten wie Namen, Adresse, Kontodaten oder auch (Kinder-)Fotos vorsichtig sein.
  • Nicht alles, auf was man im Internet zugreifen kann, ist auch gut. Dies gilt zum Beispiel für pornographische Seiten oder vermeintlich lukrative Schnäppchen.
  • Es gibt auch ein Leben außerhalb des Internets. Erkläre, warum soziale Kontakte und andere Aktivitäten nicht vernachlässigt werden sollten.
  • Natürlich bietet das Internet auch viele positive Aspekte, wie zum Beispiel den Zugriff auf viel Wissen. Dies ist sehr nützlich für die Schule. Oder die Vernetzung von Menschen, die sonst keinen Kontakt miteinander hätten. Macht zusammen eine Liste, welche Vorteile und Nachteile das Internet birgt.
  • Legt gemeinsam Regeln fest, wie lange dein Kind täglich im Internet surfen darf und welche Seiten es besuchen darf. Legt auch fest, was passiert, wenn dein Kind sich nicht an die Absprache hält.

Feste Bildschirmzeiten festlegen

Eltern sollten sich gemeinsam mit ihren Kindern auf feste Bildschirmzeiten einigen. Folgende Bildschirmzeiten empfiehlt die Initiative SCHAU HIN! für jüngere und ältere Kinder:

Jüngere Kinder bis 10 Jahre

  • 30 Minuten Bildschirmzeit am Tag bei Kindern bis 5 Jahren
  • bis zu 1 Stunde Bildschirmzeit am Tag bei Kindern zwischen 6 bis 9 Jahren

Ältere Kinder ab 10 Jahren

  • Entweder 10 Minuten Bildschirmzeit pro Lebensjahr am Tag oder 1 Stunde Bildschirmzeit pro Lebensjahr in der Woche

Gefahren für Jugendliche in den sozialen Medien

Die sozialen Medien gehören inzwischen fest zum täglichen Leben dazu und sind durchaus nützlich im Alltag. Zum Beispiel ist es einfacher mit Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben, man ist immer auf dem Laufenden, was sich gerade in der Welt abspielt und es war noch nie so leicht sich miteinander auszutauschen, wie beispielsweise Fotos miteinander zu teilen.

In einer Lebensphase, in der die Hormone verrücktspielen, können soziale Medien für Jugendliche jedoch Gefahren bergen. In diesem Alter ist es vielen Kindern unglaublich wichtig cool und beliebt zu sein. Soziale Medien können Unsicherheiten verstärken und eine große Verletzlichkeit fördern. Über alles Bescheid zu wissen, was dein Kind tut, ist für Eltern wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Aber keine Angst! Wir zeigen dir hier im Video, wie du dein Kind in den sozialen Medien auf dem Weg zum Erwachsensein schützt.

Internetschutz für Kinder: So surft der Nachwuchs sicher im Netz

Verstöße im Internet melden

Abseits der Vereinbarungen mit dem Kind gibt es natürlich auch die Möglichkeit, Verstöße im Internet dem Betreiber (zum Beispiel Hate Speech auf Facebook) oder einer Beschwerdestelle wie dem Verbraucherschutz zu melden. Je öfter solche Fälle gemeldet werden, desto schwieriger wird es für Kriminelle. Dadurch kann zunehmend Rechtsstaatlichkeit im Internet durchgesetzt werden.

Fazit

Ein sehr gutes Erziehungsmittel ist es, wenn man selbst mit gutem Beispiel vorangeht. Es gibt auch für Erwachsene zahlreiche Gefahren im Internet. Nimm also auch dein eigenes Internet-Verhalten unter die Lupe, denn vieles geschieht automatisch und unbewusst. Der Schlüssel zum richtigen Umgang mit dem Internet ist aber gerade der bewusste Umgang damit.

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