Läuse erkennen und behandeln

Ärztin untersucht die Kopfhaut eines Mädchens mit einem Läusekamm
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Lesezeit: 5-6 Minuten

Kopfläuse sind für Kinder ein häufiges Ärgernis. Die winzigen Insekten gedeihen im menschlichen Haar und können Juckreiz und Unbehagen verursachen. Zum Glück gibt es neben den bewährten Hilfsmitteln wie dem Läusekamm auch frei verkäufliche Shampoos und Tinkturen. Die machen den Quälgeistern garantiert den Garaus. So erkennst und behandelst du Kopfläuse und beugst einem erneuten Ausbruch vor.

Das und mehr erfährst du hier über Kopfläuse:

  • Kopfläuse sind lästig, aber ungefährlich.
  • Sie werden meist im direkten Kopf-zu-Kopf-Kontakt übertragen, fast nie über Gegenstände.
  • Jeder kann Kopfläuse bekommen, sie sind keine Sache der persönlichen Sauberkeit.
  • Kopflausbefall kann zuverlässig behandelt werden.
  • Behandlungsfehler sind die mit Abstand häufigste Ursache für das Versagen einer Therapie.

So erkennst du Kopf­läuse

Da juckt doch was? Ein Blick durch die Lupe bestätigt den ersten Verdacht. Diagnose: Kopfläuse. Kleine, flügellose Insekten von maximal drei Millimeter Länge, die sich auf der Kopfhaut aufhalten und sich von menschlichem Blut ernähren. Am häufigsten findet man sie in den Haaren hinter den Ohren und im Nackenbereich. Dass Läuse auf dem Kopf deines Kindes sind, erkennst du an den folgenden Anzeichen und Symptomen:

  • Anhaltender Juckreiz auf der Kopfhaut, der zu häufigem Kratzen führt, insbesondere hinter den Ohren und im Nacken
  • Rote Flecken, Erhebungen oder Entzündungen auf der Kopfhaut
  • Oft sind kleine, krabbelnde Läuse auf der Kopfhaut oder im Haar mit bloßem Auge sichtbar.
  • Kleine, ovale Nissen (Läuseeier) haften an einzelnen Haarsträhnen in der Nähe der Kopfhaut. Nissen sind fest mit dem Haar verbunden und lassen sich schwer entfernen – im Gegensatz zu Schuppen, die sich leicht ablösen lassen.
  • Larven sind „Jungläuse“ und mit bloßem Auge schwer zu erkennen. Sie können den Kopf des Wirtes noch nicht verlassen und legen keine Eier.

So wer­den Kopf­läuse über­tra­gen

Kopfläuse bauen keine Nester und leben nicht auf Bäumen, sondern ausschließlich auf dem menschlichen Kopf. Sie können weder springen noch fliegen, sind aber flinke Krabbler. Da sie von Mensch zu Mensch übertragen werden, sind alle Personen gefährdet, die näheren Kontakt zu anderen Menschen haben. Läuse fühlen sich auf jedem Kopf wohl, unabhängig davon wie lang, kurz, schmutzig oder gewaschen die Haare sind. Sie kommen „in den besten Familien“ vor. Die Übertragung geschieht hauptsächlich durch direkten Kopf-zu-Kopf-Kontakt. Kein Wunder, dass Kindergärten, Schulen oder Zeltlager die ideale Brutstätte sind. Beim Spielen oder Kuscheln stecken Kinder gern mal die Köpfe zusammen. Kopfläuse sind Gruppensache: Wo ein Kind betroffen ist, sind es meist weitere. Es ist wichtig, offen und ohne Scham mit dem Problem umzugehen. Hat dein Kind Läuse, informiere sofort die entsprechende Einrichtung. Gerade weil Kopfläuse längere Zeit unbemerkt bleiben können sie sich rasch weiterverbreiten.

Keine Über­tra­gung über Gegen­stände

Die Übertragung von Läusen über Gegenstände ist äußerst selten, auch wenn sich anders lautende Gerüchte hartnäckig halten. Wenn, dann über die gemeinsame Nutzung von persönlichen Gegenständen wie etwa Kämme, Bürsten und Hüte oder befallene Möbel oder Bettzeug, also Gegenstände, die mit Kopfhaar in Berührung kommen.

Unter­schied­li­che Mit­tel zur Behand­lung

Eines vorweg: Das Bekämpfen von Kopfläusen ist mit Zeit und Mühe verbunden. Das langwierige Auskämmen der Haare wird von vielen Kindern als unangenehm empfunden. Um Kopfläuse wirksam zu beseitigen, stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, darunter:

  • das manuelle Entfernen mit einem feinzinkigen Läusekamm
  • frei verkäufliche medizinischer Shampoos oder Lotionen
  • verschreibungspflichtige Behandlungen, die von einem Arzt empfohlen werden und stärkere Medikamente enthalten können

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Kon­trolle mit dem Läu­se­kamm

Bei einem Anfangsverdacht und später zur regelmäßigen Kontrolle kommt der Läusekamm zum Einsatz.

  • Feuchte das Haar deines Kindes an und trage eine Spülung auf.
  • Teile das Haar in Abschnitte auf. Gehe jeden Abschnitt systematisch durch, von der Kopfhaut zu den Haarspitzen hin.
  • Kämme das Haar mit dem Läusekamm durch. Fange Läuse und Nissen ein und wische diese auf einem Tuch oder in einer Schüssel mit Seifenwasser ab.
  • Reinige den Kamm nach jedem Strich gründlich, um einen erneuten Befall zu verhindern.
  • Fahre mit dem Kämmen fort, bis der gesamte Kopf gründlich durchgekämmt ist.
  • Wiederhole den Vorgang alle paar Tage für mindestens zwei Wochen. So stellst du sicher, dass alle Läuse und Nissen entfernt sind.

Läu­se­mit­tel zur Erst­be­hand­lung

Die Erstbehandlung bei einem Befall ist eine Kombination der Behandlung mit einem Läusemittel und dem nassen Auskämmen. Um die Kopfläuse aus dem Haar deines Kindes zu entfernen, solltest du die empfohlenen Schritte bei der Anwendung von Läusemitteln konsequent einhalten. Die lassen sich unterscheiden in neurotoxische Produkte, welche die Parasiten mithilfe von Nervengiften abtöten, und physikalische wirkende Produkte: Diese führen durch Verkleben der Atemöffnungen zum Ersticken der Läuse. Vorschriftsmäßig angewendet, sind die zugelassenen Mittel ungefährlich. Schwangere, Stillende, Säuglinge und Personen mit bestimmten Allergien sollten auf die Verwendung der neurotoxischen Mittel allerdings verzichten. Wichtig:

  • Gehe nach Gebrauchsanweisung vor und verwende nur zugelassene Mittel.
  • Da Läusemittel eingeschränkt gegen die Eier in den Nissen wirken, ist ein Nachschlüpfen von Larven nach der Erstbehandlung möglich. Diese müssen bekämpft werden, bevor sie zu Läusen heranwachsen.Du solltest deshalb nach der ersten Behandlung die Haare deines Kindes zwei Wochen lang alle vier Tage nass auskämmen.
  • Wende an Tag acht, neun oder zehn nach der Erstbehandlung unbedingt noch einmal Läusemittel an.

 Übrigens: Bei Kindern bis zwölf Jahre übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Behandlung.

Erneu­ten Befall ver­hin­dern

Eine Übertragungsgefahr besteht nach sachgerechter Behandlung nicht mehr. Dennoch solltest du ein paar Vorkehrungen treffen, um eine neue Übertragung zu verhindern, auch wenn Reinigungsmaßnahmen zweitrangig sind. Das Gute: Länger als drei Tage überleben Kopfläuse nicht ohne Blutmahlzeit.

  • Wasche und trockne befallenes Bettzeug, Kleidung und persönliche Gegenstände bei starker Hitze, um Läuse und Nissen abzutöten.
  • Sauge Polstermöbel, Teppiche und Autositze ab, um eventuell herabgefallene Läuse oder Nissen zu entfernen. Hier findest du Tipps gegen anderes lästiges Ungeziefer im Haus.
  • Ermutige dein Kind, Kopf-zu-Kopf-Kontakt und den Austausch von persönlichen Gegenständen mit anderen zu vermeiden.
  • Kläre dein Kind darüber auf, wie wichtig es ist, Mützen, Kämme, Bürsten oder Haarschmuck nicht zu teilen.
  • Untersuche das Haar und die Kopfhaut deines Kindes regelmäßig auf Anzeichen von Läusen.
  • Binde das Haar deines Kindes zu einem Zopf, Dutt oder Pferdeschwanz zusammen: Es ist für Läuse schwieriger, von Haar zu Haar zu gelangen, wenn es frisiert ist.

Pro­fes­sio­nelle Unter­stüt­zung

Vielleicht bist du dir nicht sicher, wie du am besten vorgehen solltest, oder hast Schwierigkeiten, die Kopfläuse zu beseitigen. Dann wende dich an deine Kinderarztpraxis oder eine Apotheke. Die können dich über die Behandlungsmöglichkeiten aufklären, dir individuelle Ratschläge geben und helfen, deine Bedenken auszuräumen.

Fazit

Ein Befall mit Kopfläusen kann belastend und langwierig sein. Mit der richtigen Erkennung, der rechtzeitigen Entfernung und vorbeugenden Maßnahmen kannst du dein Kind wirksam vor diesen kleinen Plagegeistern schützen. Bei konsequenter, sachgerechter Behandlung ist dein Kind die Kopfläuse schnell und zuverlässig wieder los.

Per­sön­li­che Bera­tung

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