Rundum-Schutz
Wir arbeiten, um zu leben – und leben nicht, um zu arbeiten. Gerade im Alter möchten wir unseren Ruhestand mit einer angemessenen Rente genießen. Dafür reicht die gesetzliche Rentenversicherung meist nicht aus. Du solltest dir schon früh überlegen, wie du die Versorgungslücke in deinen Rentenjahren decken kannst – mit der Riester-Rente, Fondssparplänen und/oder einer Lebensversicherung. Je eher du eine Rentenversicherung abschließt, desto gelassener blickst du deiner Absicherung im Ruhestand entgegen. Aber welches Vorsorgeprogramm passt zu dir? Die Auswahl an Sparoptionen und Rentenverträgen ist groß. Deshalb erklären wir dir im Folgenden die konkreten Vor- und Nachteile der staatlich geförderten Riester-Rente.
Die Idee der Riester-Rente
Die Riester-Rente geht auf Walter Riester, den damaligen Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, zurück. Riester reagierte auf das Absinken des Rentenniveaus von 70 auf 67 Prozent, indem er ein Instrument zur zusätzlichen privaten Vorsorge entwickelte. Es sollte helfen, drohende Versorgungslücken im Alter für viele Werktätige zu schließen. Unter der Versorgungslücke versteht man das finanzielle Defizit, das nach Beginn des Ruhestandes oder der Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit entsteht. Es handelt sich um die Differenz zwischen dem regulären Arbeitseinkommen und der gesetzlichen Rente plus eventueller Betriebs- oder Zusatzversorgungsrenten. Die gesetzliche Rente deckt eine ausreichende Versorgung von zwei Dritteln des Bruttoeinkommens nicht ab und gewährleistet somit keine Annäherung an den bisherigen Lebensstandard. Die Riester-Rente unterstützt dich dabei, diese Versorgungslücke zu minimieren. Neben der Basisvorsorge bzw. der gesetzlichen Rentenversicherung oder Kapitalanlagen (Aktien, Fonds, Fondssparpläne, Kapitallebensversicherungen und Immobilien) zählt sie zu den essenziellen Bausteinen für eine lohnende Altersvorsorge mit sicherer Rente. Um einen echten Anreiz zu geben, unterstützt der Staat die Riester-Rente. Das ist angesichts eines Rentenniveaus von aktuell nur noch 48,21 Prozent wichtiger denn je geworden.
Solange du in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlst, hast du das Recht, eine Riester-Rente als Altersvorsorge zu beantragen. Auch mit kleineren monatlichen Beiträgen besteht die Möglichkeit, dich finanziell für den Ruhestand abzusichern. Außerdem kannst du die in die Riester-Rente investierten Beiträge steuerlich absetzen. Um die Riester-Rente auf deine Bedürfnisse zuzuschneiden, gibt es verschiedene Vorsorgevarianten.
Welche Zulagen und Steuervorteile erhält man mit der Riester-Rente?
Bei der Riester-Rente erhältst du staatliche Förderung in Form von drei verschiedenen Zulagen: der Grundzulage, dem Berufseinsteigerbonus und der Kinderzulage. Mit der Grundzulage erhalten Sparer 175 Euro staatliche Förderung jährlich. Ist man zum Jahresbeginn, in dem der Vertrag abgeschlossen wird, noch nicht 25 Jahre alt, bekommt man einen einmaligen Bonus von 200 Euro. Für Eltern gilt: Pro Kind, das ab 2008 geboren wurde, erhalten sie jährlich eine Kinderzulage von 300 Euro (vor 2008 geboren, 185 Euro). Diese Zulage steht demjenigen zu, für den das Kindergeld festgesetzt wird.
Beachte bei den Zulagen: Um die volle, dir zustehende Förderung zu erhalten, musst du jedes Jahr einen Antrag bei der Zulagenstelle für Altersvermögen stellen. Diesen Prozess kannst du vereinfachen, indem du deinem Anbieter die Vollmacht für einen Dauerzulagenantrag erteilst. Dieser fordert die Zulagen dann jedes Jahr automatisch für dich an.
Neben den Zulagen gibt es außerdem die Möglichkeit, die Beiträge für die Riester-Rente von der Steuer abzusetzen. Bis maximal 2.100 EUR inklusive der staatlichen Zulagen kannst du in deiner Steuererklärung geltend machen.
Riester-Rente als Altersvorsorge: Warum sie jedem nützen kann
Die Riester-Rente überzeugt durch hohe Zulagen und mögliche Steuervorteile. Sie passt sich an die Bedürfnisse der Menschen an. Familien oder Alleinerziehende profitieren z.B. durch die Kinderzulagen. Wer gut verdient, dem kommt vor allem die indirekte Förderung durch die Steuervorteile zugute. Und solltest du dich eher zu den Geringverdienern zählen, hast du trotz geringerem Beitrag die Chance auf eine faire Rente. Ein weiterer Vorteil bei der Riester-Rente: Zum Rentenbeginn hast du die Möglichkeit, dir bis zu 30 Prozent deines Riester-Polsters auf einmal auszahlen zu lassen – wenn es sich für dich denn anbietet. Den Rest erhältst du dann als monatliche Rente.
Welche Riester-Rente ist die richtige für dich?
Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Varianten der Riester-Rente. Deshalb solltest du dich in Sachen Altersvorsorge individuell beraten lassen, um mit deiner Rentenversicherung die bestmögliche staatliche Förderung zu nutzen und die für dich geeignetsten Renditechancen zu erhalten. Im Folgenden erklären wir dir die unterschiedlichen Formen der Riester-Rente.
Im Vertrag zur klassischen Riester-Rente wird dir genau mitgeteilt, wie hoch deine spätere Rente ausfällt. Allerdings besteht hier kaum die Möglichkeit in besonders renditereiche Anlagen zu investieren.
Die fondsgebundene Riester-Rente ermöglicht eine freiere Anlagestrategie. So kann deine spätere Rente durch passende Fondsauswahl deutlich höher ausfallen. Zu bedenken ist hierbei aber die Abhängigkeit von den Bewegungen des Aktienmarktes.
Mit einem Riester-Fondssparplan hast du weniger Kosten als bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung. Dafür unterliegen deine Gewinne einer schlechteren Versteuerung. Auch das zu eröffnende Depotkonto kostet Gebühren.
Der Riester-Banksparplan ist für die Ansparphase die kostengünstigste Variante der Riester-Rente, die allerdings nur von wenigen Banken angeboten wird. Beim Banksparplan erhältst du stets eine Übersicht über dein Guthaben. Dafür schwankt die Verzinsung.
Der Wohn-Riester lohnt sich, wenn du absehen kannst, dass du eines Tages eine Immobilie erwerben möchtest. Hier können 175 Euro der Zulagen deinen Kredit oder Bausparvertrag tilgen. Bedingung: Die Immobilie muss als Eigentum selbst genutzt und darf innerhalb eines festgelegten Zeitraums nicht veräußert werden.
Fazit der unterschiedlichen Riester-Optionen: Jede Form der Riester-Rente hat ihre Vor- und Nachteile. Deshalb ist es besonders wichtig, dass du dich entsprechend beraten lässt, um die perfekte Riester-Rente für dich zu finden. Hier hilft dir ein Vermögensberater.
Die Beitragshöhe für die Riester-Rente
Die Höhe der Förderung ist abhängig von deinen eingezahlten Beiträgen. Grundsätzlich musst du mindestens 60 Euro jährlich in den Vertrag einzahlen. Um den vollen Zuschuss zu erhalten ist es aber notwendig, mindestens vier Prozent deines rentenversicherungspflichtigen Vorjahresbruttoeinkommens minus Zulagen in deinen Vertrag einzuzahlen. Deshalb raten wir dir, jedes Jahr (vor allem nach Gehaltserhöhung oder Jobwechsel) zu prüfen, ob deine Beiträge dir die vollen Zulagen der Riester-Rente sichern.
Zwei Beitrags-Beispiele für die Riester-Rente:
Peter ist Pfleger mit zwei Kindern (fünf und acht). Sein monatliches Einkommen beträgt seit zwei Jahren 2.000 Euro brutto. Dementsprechend ergibt sich ein Vorjahresbruttoeinkommen von 24.000 Euro. Um die vollen Zulagen zu erhalten, zahlt er jährlich vier Prozent davon in seine Rentenversicherung – das sind 960 Euro. Hiervon werden die Grundzulage von 175 Euro und die zweifache Kinderzulage von insgesamt 600 Euro abgezogen. Daraus ergibt sich für Peter ein Mindesteigenbeitrag von gut 15 Euro pro Monat bzw. 185 Euro pro Jahr.
Die kinderlose Svenja verdient in ihrem Job als Projektmanagerin monatlich 3.000 Euro brutto. Ihr Vorjahresbruttoeinkommen beläuft sich auf 36.000 Euro. Vier Prozent davon sind 1.440 Euro. Wenn man die Grundzulage von 175 Euro abzieht, ergibt sich für Svenja ein Mindesteigenbeitrag von gut 105 Euro pro Monat bzw. 1.265 Euro pro Jahr.
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Zusammenfassung:
Um mit der Riester-Rente für das Alter optimal vorzusorgen, solltest du dich genau beraten lassen, damit du die besten Möglichkeiten für deine persönliche Lebenssituation rausholst. Je früher du mit der zusätzlichen Altersvorsorge startest, um so attraktiver wird die spätere Rentenauszahlung sein.
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