So schützt du Hunde vor Zecken

Ein Hund läuft über eine grüne Wiese
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Draußen unterwegs
Lesezeit: 6-7 Minuten

Zecken­sti­che bei Hun­den vor­beu­gen

Toben, spielen, Gassi gehen. Bis weit in den Herbst hinein verbringst du mit deinem Hund die gemeinsame Zeit am liebsten im Freien. Ihr streift dabei durch Gräser und Sträucher. Dort lauert jedoch eine Gefahr: Zecken. Wie du deinen Hund vor Zeckenstichen und durch sie übertragbaren Krankheiten wie FSME oder Borreliose schützen kannst, liest du hier.

Das und mehr erfährst du in diesem Artikel:

  • Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen – die typischen Symptome.
  • Es gibt einige Mittel, mit denen du das Risiko für einen Zeckenstich beim Hund verringern kannst.
  • Tipps für das sichere Entfernen einer Zecke aus dem Hundefell.

Zeckenstich: auf Hunde übertragbare Krankheiten

In der Umgangssprache ist häufig vom „Zeckenbiss“ die Rede. Wissenschaftlich korrekt ist dieser Begriff aber nicht. Zecken beißen nicht, sie stechen. Die Hauptinfektionskrankheit, die durch Zeckenstiche ausgelöst werden kann, ist die Lyme-Borreliose. Beim Stich des Spinnentiers können Bakterien und Viren durch den Speichel übertragen werden. Diese breiten sich anschließend im Körper des gestochenen Tiers aus. Da jede dritte Zecke mit Borrelien infiziert ist, wird das Risiko für Hunde und Katzen sehr hoch eingeschätzt, nach einem Zeckenstich an einer bakteriellen Borreliose zu erkranken.

Die gute Nachricht: Zecken müssen mehrere Stunden in Kontakt mit ihrem Wirt stehen, bevor sie die Krankheit übertragen können. Daher gilt: Du solltest Zecken immer so bald wie möglich entfernen. Im Körper werden sonst vor allem die Gelenke angegriffen, was sich in Lähmungserscheinungen niederschlägt. Innere Organe wie die Nieren können ebenfalls von einer Infektion betroffen sein. Symptome einer Borreliose-Infektion reichen von Appetitlosigkeit und Erschöpfung bis Fieber. Im Gegensatz zum Zeckenstich beim Menschen rötet sich beim Hund die Haut um die Einstichstelle nicht, deshalb ist es umso wichtiger, andere Symptome zu erkennen. Behandelt wird eine Borreliose mit Antibiotika. Vorbeugend rät die Ständige Impfkommission für Tiermedizin zur Impfung.

Die Borreliose-Impfung bewahrt Hunde zwar nicht vor Zeckenstichen, doch sie ist das einzige wirksame Mittel gegen einen Ausbruch der Krankheit. Die Infektionskrankheit wird von verschiedenen Zeckenarten übertragen und kann lebensbedrohlich sein. Schätzungsweise zehn Prozent der Hunde in Deutschland tragen Antikörper gegen verschiedene Borreliose-Stämme im Blut, sind also mit dem Erreger bereits in Kontakt gekommen. Solche Antiviren sind auch im Impfstoff enthalten. Trinkt eine Zecke das Blut des geimpften Hundes, gelangen die Antikörper in den Kreislauf des Parasiten, setzen die Bakterien außer Gefecht und verhindern die Übertragung. Die Impfung wird Welpen ab der zwölften Woche zweimal in vierzehn Tagen beim Tierarzt verabreicht. Im folgenden Halbjahr muss sie einmal aufgefrischt werden, danach einmal pro Jahr. Auch im späteren Hundeleben kann noch gegen Borreliose geimpft werden.

Seltener tritt die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, bei Hunden auf. Das durch Zeckenstiche übertragbare FSME-Virus ist vor allem im südöstlichen und süddeutschen Raum verbreitet. In vielen Fällen kommt es zu keinem sichtbaren Krankheitsausbruch. Treten jedoch Symptome auf, verläuft FSME oft schwer. Symptome umfassen Fieber und Lähmungserscheinungen, Verhaltensauffälligkeiten wie Apathie oder Aggressivität, erhöhtes Schmerzempfinden und Anfälle. Treten diese auf, sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Eine Impfung gegen FSME gibt es für Hunde bisher nicht. Der beste Schutz ist daher, Zeckenstiche möglichst zu vermeiden.

Effektiver Schutz: Augen auf beim Gassilauf

Das richtige Gassigehen kann das Risiko eines Zeckenstichs verringern. Meide beim Gassigehen Flächen mit hohem Gras. Zecken sitzen überwiegend in ungemähten Wiesen und im Unterholz. Sie beißen sich bevorzugt an Stellen mit wenig Fell fest. Suche deinen Vierbeiner nach jedem Gassigehen nach Zeckenstichen ab, insbesondere die Ohren, den Nacken und die Pfoten solltest du abtasten. Beim Streicheln fühlst du sie als kleine Knoten oder Verhärtung auf der Haut.

Die kleinen Spinnentiere sind genau dann aktiv, wenn auch Mensch und Tier viel Zeit in der freien Natur verbringen: Die Zeckenzeit in Deutschland kann je nach Temperaturen von Februar bis Oktober andauern. Das Robert Koch-Institut informiert über FSME-Risikogebiete, also Regionen, in denen eine Übertragung mit dem FSME-Virus häufiger vorkommt.

Zeckenschutz von innen

Als Wirkstoff gegen Zecken kann Schwarzkümmelöl eingesetzt werden. Die Wirksamkeit von Schwarzkümmelöl ist zwar nicht eindeutig erwiesen, könnte aber einen leichten Schutz bieten. Das Öl riecht für die Blutsauger unangenehm und hält sie vom Zubeißen ab. Gib ein paar Tropfen in das Futter, das Trinkwasser oder auf das Leckerli deines Vierbeiners. Das ätherische Öl wird dann über die Leber deines Tiers abgebaut. Beachte, dass du das Mittel nur stark verdünnt und in kleinen Mengen anwenden darfst, nicht jedoch bei tragenden Hündinnen oder Hunden mit einer Lebererkrankung. Außer Zecken soll das Schwarzkümmelöl übrigens auch andere Parasiten wie Flöhe fernhalten und zusätzlich für ein seidigeres Fell sorgen. Sprich mit deinem Tierarzt über die Anwendbarkeit bei deinem Vierbeiner, denn das ätherische Öl kann Allergien auslösen. Beim Kauf solltest du darauf achten, dass das Schwarzkümmelöl aus kontrolliert biologischem Anbau stammt und kaltgepresst ist.

Zeckenschutz von außen

Wirkstoffe, die direkt auf die Haut aufgetragen werden, können äußerlich vor Zeckenstichen schützen. Diese sogenannten Spot-on-Präparate werden vom Körper aufgenommen und in die Blutbahn geführt. Die chemischen Anti-Zecken-Mittel werden im Nacken des Tiers aufgetragen und verteilen sich über die Talgschicht der Haut im Hundekörper. Bei Spot-on-Produkten wird zwischen Kontakt-Antiparasitika, die von der Zecke aufgenommen werden und sie töten, sowie Repellents unterschieden. Ein Repellent hält die Blutsauger generell von deinem Tier fern. Neben Spot-ons gibt es auch Sprays mit ähnlicher Wirkung, die jedoch am ganzen Tierkörper aufgetragen werden. Nach einer Wirkzeit von etwa vier Wochen müssen Spot-on und Spray erneut aufgetragen werden. Wasser kann die Wirksamkeit beeinträchtigen, achte deshalb zwei Tage nach der Anwendung darauf, dass das Fell des Hundes nicht nass wird.

Halsbänder gegen Zecken, die der Hund kontinuierlich trägt, sind eine weitere Möglichkeit zur Vorsorge. Zeckenhalsbänder geben für einige Monate Zeckenschutzmittel an das Hundefell ab und haben eine ähnliche Wirkung wie die Spot-on-Präparate. Beachte dabei, dass dein Haustier das Halsband immer trägt und es nicht abstreifen darf.

Natürliche Öle können Hunden ebenfalls gegen Zeckenstiche helfen. Ähnlich wie beim Schwarzkümmelöl ist die Wirksamkeit von Kokosöl umstritten. Laut Studien werden etwa achtzig Prozent der Zecken vom Kokosöl effektiv abgestoßen, jedoch nur wenn ein bestimmter Anteil an Laurinsäure im Öl vorhanden ist. Beim Kauf solltest du deshalb darauf achten, dass du ein schonend behandeltes und kaltgepresstes Kokosöl auswählst. Das enthält am meisten Laurinsäure und andere Fettsäuren. Reibe deinen Hund vor dem Spazierengehen mit dem Kokosöl hinter den Ohren, am Nacken und an der Innenseite der Beine ein. Bitte beachte bei Kokosöl, dass das Fell teilweise fettig aussehen kann und die Wirkung nur begrenzt anhält. Somit musst du deinen Hund täglich vor dem Spazierengehen einreiben, insbesondere bei Kontakt mit Wasser. Kokosöl kann somit vor Zeckenstichen schützen und pflegt zusätzlich das Fell deines Hundes.

Zecke beim Hund entfernen: So gehst du vor

Entferne jede Zecke so schnell es geht. Verwende eine Zeckenzange oder Pinzette. Dabei musst du sie möglichst am Stechapparat, also am Kopf greifen. Du solltest den Hinterleib nicht quetschen und die Zecke mit einem gleichmäßigen Zug oder einer Drehbewegung herausziehen. Danach solltest du die Wunde desinfizieren.

Zeckenpinzetten sind am besten geeignet, weil sie das Tier nicht zerquetschen und du so nicht Gefahr läufst, sie unvollständig zu ziehen. Wende dich an deinen Tierarzt, falls du Hilfe benötigst oder dir unsicher bist, ob dein Hund sich angesteckt hat. Die oben beschriebenen Symptome für Borreliose oder FSME treten zeitverzögert auf. Wenn du die Zecke bereits selbst gezogen hast, kannst du sie zum Tierarzt mitnehmen.

Um die Zecke ordentlich zu entsorgen, verbrenne sie oder tauche sie in hochprozentigen Alkohol oder Desinfektionsmittel. Vermeide den Kontakt mit Körperflüssigkeiten der Zecke. Spüle sie nicht die Toilette herunter und zerdrücke sie nicht, das würde sie überleben.

Gesund im Team

Im Team von Mensch und Hund darfst du deinen eigenen Schutz nicht vergessen. Menschen können sich gleichfalls mit gefährlichen Krankheiten wie der Lyme-Borreliose anstecken – und sich im Gegensatz zu Hunden nicht dagegen impfen lassen. Eine Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis kannst du vom Hausarzt erhalten. Trage beim Spazieren in Wald und Wiesen am besten lange Kleidung, die deine Haut bedeckt. Für Menschen gibt es ebenfalls Zeckenschutzmittel, zum Beispiel als Spray. Suche nach einem Besuch in der Natur nicht nur deinen Hund, sondern auch dich selbst ab.

Fazit

Der Zeckenschutz gehört zur medizinischen Grundversorgung jedes Hundes. Aus einem großen Angebot an Zeckenschutzmitteln kannst du dir das Geeignete für deinen Hund und eure Bedürfnisse heraussuchen. Wenn ihr oft im Freien unterwegs seid, ist eine Impfung gegen Borreliose sinnvoll. Über das Thema Zeckenschutz informiert dich dein Tierarzt weitergehend. Gemeinsam mit deinem Hund begleitet dich die Generali durch alle Lebenslagen. Lass dich noch heute zur Generali Tierhaftpflichtversicherung persönlich beraten.

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