Überspannungsschäden durch Blitz oder Stromausfall

Brand in einer Steckdose mit Stecker
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So ver­mei­dest du Über­span­nungs­schä­den durch Blitz­schlag, Strom­aus­fall oder Kurz­schluss

Bis zu 1 Million Blitze werden pro Jahr in Deutschland registriert. Rund ein Drittel davon schlägt ein und kann Überspannung in und an Gebäuden verursachen. Angeschlossene elektronische Geräte können durch Überspannungsschäden zerstört werden. Wir geben Tipps, was du beachten solltest.

Was sind Überspannungsschäden?

Gewitter sind faszinierende Naturschauspiele, die allerdings durch Blitzeinschläge erhebliche Schäden verursachen können. Während in Deutschland vergleichsweise wenige Personen dabei verletzt werden, richten elektrische Impulse hohe Sachschäden bei angeschlossenen Elektrogeräten an. Schäden, die im ersten Moment nicht immer direkt erkennbar sind. Denn während ein direkter Blitzeinschlag ins Haus durch seine hohe Energie deutlich sichtbare Schäden anrichten kann, lässt sich Überspannung an Fernseher, PC, WLAN-Empfangsgerät und anderen angeschlossenen Elektrogeräten nicht auf den ersten Blick erkennen.

So erkennst du Überspannungsschäden

Wenn der Blitz in ein Dach oder einen Baum einschlägt, sind die Folgen nicht zu übersehen und in diesem Moment auch nicht zu überhören. Holz oder Dachschindeln zerbersten, verkohlen und sind in hohem Maß zerstört. Schlägt der Blitz in eine elektrische Leitung ein, bemerkst du häufig davon nichts, außer womöglich einen Stromausfall oder Kurzschluss. Der Blitzeinschlag kann dabei mehrere Hundert Meter weiter entfernt erfolgen und verursacht dennoch in deinem Haus Schäden.

Erst wenn du nach einem Gewitter deine Endgeräte und Systeme wieder einschalten willst und sie nicht mehr oder nur noch eingeschränkt funktionieren, erkennst du Überspannungsschäden. Betroffen können angeschlossene Fernseher und Videogeräte, Handys, WLAN-Empfangsgeräte, Waschmaschinen, Küchengeräte aller Art, Rollladensysteme, automatische Garagentore oder auch Heizungen sein.

Wie entsteht Überspannung?

Überspannungsschäden entstehen durch Spannungsspitzen in Leitungen, beispielsweise verursacht durch einen Blitzschlag oder Leitungsarbeiten des Netzbetreibers. Ein Blitz kann ausreichend Energie erzeugen, um in bis zu zwei Kilometern Entfernung Schäden an deinen elektrischen Geräten zu erzeugen.

Die Spannungserhöhung dauert dabei zwar weniger als eine Tausendstelsekunde, liegt aber um ein Vielfaches höher als die übliche Betriebsspannung deiner Stereoanlage oder deiner Waschmaschine. Elektrische Impulse mit hoher Intensität führen vor allem bei vernetzten Verbrauchern wie Telefon-, Alarm- und Kommunikationsanlagen zu schweren Schäden.

Diese entstehen übrigens auch ohne Blitz, als Überspannungsschäden durch Kurzschluss beispielsweise. Dabei kann der Kurzschluss selbst durch ein defektes Gerät oder Feuchtigkeit ausgelöst werden. Auch Überspannungsschäden durch Schwankungen in der Stromleistung sind möglich.

Datenverluste durch Überspannungseinwirkung

Die häufigsten Ursachen für Überspannungsschäden und Kurzschlüsse:

  • Überspannung beim Ein- und Ausschalten von Endgeräten
  • Überspannung durch Blitzeinschlag im Gebäude oder in der näheren Umgebung
  • Überspannung nach Stromausfall und Schwankungen der Stromzufuhr

Schlägt der Blitz direkt in ein Gebäude ein, kann das umfangreiche Gebäudeschäden mit Feuer und Überschwemmung sowie der Totalausfall elektrischer Systeme bedeuten.

Selbst bei einem entfernt einschlagenden Blitz kann die Energie durch Stromversorgungs- oder Telekommunikationsleitungen ins Gebäude gelangen. Folgen können umfangreiche Datenverluste oder Systemzusammenbrüche sein.

Wie kannst du Überspannungsschäden vermeiden?

Gebäudeversicherer wissen: Die Folgen von Blitzeinwirkungen sind erheblich. Schlägt ein Blitz in das Gebäude oder in eine elektrische Leitung ein, sind nicht nur Endgeräte betroffen. Auch Generatoren und Kabelisolierungen haben der enormen elektrischen Spannung nichts entgegenzusetzen. Die meisten Hausbesitzer fühlen sich durch eine Blitzschutzanlage gut gesichert. Blitzschutzsysteme bestehen aus äußerem und innerem Blitzschutz.

Äußerer Blitzschutz

Zu dem äußeren Blitzschutz gehört der Blitzableiter. Er leitet einen auf das Haus abzielenden Blitz ab, bevor dieser auf das Dach, die Satellitenschüssel oder den Schornstein trifft. Der Blitzableiter leitet den Blitz zur Erdungsanlage, die ihn sicher in den Boden führt. So schützt er das Gebäude vor Brand und umfangreiche Bauschäden.

Innerer Blitzschutz

Der äußere Blitzschutz reicht nicht aus, um eine Überspannung im Stromnetz und damit Schäden an Elektrogeräten zu verhindern. Dazu brauchst du den inneren Blitzschutz, einen mehrstufigen Überspannungsschutz, wie ihn das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt.

Wichtig: Garantierten und kostenfreien Schutz vor Überspannungsschäden hast du, wenn du rechtzeitig vor einem heranziehenden Gewitter den Stecker sämtlicher Elektrogeräte aus den Steckdosen ziehst. Das gilt auch für Telefon- und Antennenkabel. Vor Reisen solltest du das auch ohne akute Gewitterwarnung tun, beispielsweise für den Fall eines Kurzschlusses. Denn sobald der Strom wieder fließt, kann es zu Schwankungen in der Stromleistung kommen, die empfindliche Geräte beschädigen können.

Daher empfiehlt sich vor allem für deine Homeoffice-Ausstattung, die Geräte nicht direkt an der Steckdose anzuschließen, sondern geprüfte Zwischensteckdosen einzusetzen.

Welche Versicherung übernimmt Überspannungsschäden?

Wenn dennoch ein Blitz oder Kurzschluss zu Überspannungsschäden geführt hat, solltest du den Schaden umgehend der zuständigen Versicherung melden. Aber welche Versicherung übernimmt solche Schäden?

(Wohn-)Gebäudeversicherung: Sie schützt Haus oder Wohnung vor Feuer-, Sturm-, Hagel- und Leitungswasserschäden. Zum Versicherungsumfang gehören in der Regel auch Schäden durch Blitzschläge, beispielsweise an Dach, Wänden und Fenstern.

Hausratversicherung: Bei Überspannungsschäden an Hausrat und elektronischen Geräten bzw. Systemen übernimmt deine Hausratversicherung die Kosten.

Wie meldest du einen Überspannungsschaden?

Wenn du feststellst, dass deine Elektrogeräte durch Überspannung Schaden genommen haben, solltest du diese Punkte berücksichtigen:

  • Das beschädigte Gerät unbedingt aufbewahren, um Überspannungsschäden bei Bedarf nachzuweisen. Tag und Uhrzeit des Gewitters oder Kurzschlusses aufschreiben.
  • Gib in der Schadensmeldung zusätzlich stets Art, Hersteller, Gerätetyp, Anschaffungsjahr und Kaufpreis der beschädigten Geräte an.
  • Sofern vorhanden, bitte auch den Kaufbeleg fotografieren und das Original auf Anforderung zusenden.

Wichtig: Falls die Ursache für den Geräteschaden nicht zweifelsfrei geklärt werden kann, beauftragt die Versicherung ggf. einen Sachverständigen mit der Begutachtung. Die Generali-Versicherung erstattet nach erfolgreicher Prüfung die Reparaturkosten oder den Wiederbeschaffungswert zum Zeitpunkt der Überspannungseinwirkung. Erkennt der Gutachter den Schaden nicht als Überspannungsschaden an, bleibt die Versicherung leistungsfrei.

Du bist Generali-Kunde und möchtest einen Überspannungsschaden melden? Nutze dazu unser Online-Formular.

Fazit: Blitzeinschlag und Kurzschluss können erhebliche Überspannungsschäden verursachen

Seit 2016 muss jeder Neubau nach DIN VDE 0100-443 und -534 mit Überspannungsschutzmaßnahmen versehen sein. Elektroinstallateure und Planer haben eine entsprechende Informationspflicht gegenüber ihren Kunden. Aber auch ohne Blitzschutzsysteme und Überspannungsschutzgeräte solltest du deine Unterhaltungselektronik und andere Geräte vor Beschädigung bewahren.

Unser Tipp: Bei Geräten, die du nicht gerade nutzt oder bei drohendem Unwetter — Stecker raus. Erst nach vollständigem Abzug eines Gewitters oder nach einem Stromausfall solltest du das Gerät wieder anschließen. Das garantiert eine unversehrte Elektronik und spart zudem Strom. Stellst du dennoch einen Überspannungsschaden fest, notiere den konkreten Zeitpunkt und informiere sofort online deine Hausrat- oder Gebäudeversicherung.

Die Hausratversicherung sichert die Vermögenswerte Ihres Zuhauses ab.

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