Rundum-Schutz
Wer einen neuen Laufschuh kaufen will, hat oft die Qual der Wahl. Dabei gibt es eine Variante, die in vielen Fällen gesünder sowie günstiger ist und dir die schwierige Entscheidung zwischen einem der zahlreichen Schuhmodelle erspart: Barfuß joggen. Was der Vorteil daran ist und was du dabei beachten musst, erfährst du hier.
Immer mehr Jogger folgen dem Barfuß-Trend und lassen beim Laufen das Schuhwerk weg. Das kann zunächst gewöhnungsbedürftig sein, dient aber tatsächlich einem medizinischen Zweck und verbessert so das Laufgefühl. Doch warum ist die Barfuß-Alternative überhaupt so empfehlenswert?
Fit auch ohne Schuhe: Darum ist barfuß joggen gesund
Viele Menschen haben mit Nacken-, Rücken- oder Hüftproblemen zu kämpfen, die oftmals Folge von Fehlstellungen der Füße sind. Barfuß laufen kann dem jedoch entgegenwirken, da es die Muskulatur in den Füßen stärkt und so dafür sorgt, dass sich die Haltung des ganzen Körpers deutlich verbessert.
Schuhe hingegen fördern diese schmerzhaften Fehlstellungen sogar, da durch sie wichtige Muskeln, Sehnen und Bänder weniger beansprucht werden, was zu einer Schwächung der Fußmuskulatur führen kann.
Viele werden vielleicht das Gegenteil vermuten, aber barfuß laufen schützt tatsächlich vor Pilzinfektionen. Zum einen liegt das daran, dass dadurch die Durchblutung des Körpers gefördert wird, was die Haut wärmt und Fußpilz fernhalten kann.
Zum anderen befinden sich die Füße durch das Barfuß-Jogging an der frischen Luft, was sie trocken hält und ebenfalls Pilzbefall vorbeugt. Da in Laufschuhen wenig Luftzirkulation herrscht, sorgt der Schweiß darin im Gegenzug eher für ein feuchtwarmes Klima – der ideale Nährboden für Pilzbakterien.
Dass Laufen an sich schon gut für das Immunsystem ist, ist weitreichend bekannt. Doch wenn du barfuß läufst, verstärkst du diesen positiven Effekt noch einmal, indem du dich sozusagen abhärtest. Die nackten Füße werden beim Laufen nämlich öfters mit Nässe oder Kälte konfrontiert als in Schuhen.
Dadurch gewöhnt sich dein Körper an diese Wetterbedingungen und kräftigt so die Immunabwehr. Die Folge: Erkältungen und andere kleine Erkrankungen werden seltener. Gewissermaßen trainierst du also nicht nur deine Fitness, sondern auch deine Widerstandsfähigkeit.
Zusätzlich funktioniert das Barfußlaufen wie eine Art Fußreflexzonenmassage. Über die Fußsohle werden demnach die Nervenbahnen zu bestimmten inneren Organen stimuliert, was deren Funktionsfähigkeit erhöhen kann. Dein gesamtes Körpergefühl wird sich dementsprechend spürbar zum Positiven verändern.
Ein weiterer Irrglaube ist, dass sich durch Barfüßigkeit mehr Hornhaut an den Fußsohlen bildet. Diese entsteht durch Reibung, die bei Barfüßlern eher geringfügig ausfällt. Durch den dauerhaften direkten Kontakt mit dem Untergrund nimmt stattdessen aber die Fettschicht unter der Oberhaut zu.
Das führt zu einer reduzierten Schmerzempfindlichkeit beim Laufen, weshalb man kleine Hindernisse wie Steinchen oder Unebenheiten im Boden eher „wegsteckt”. Dank dieser erhöhten Toleranz verbessert sich automatisch die sportliche Leistungsfähigkeit.
Barfuß laufen will gelernt sein: An diese Regeln solltest du dich halten
Trotz aller Vorteile solltest du nicht einfach von heute auf morgen mit dem Barfuß-Jogging loslegen, denn das erfordert Übung und Geduld. Experten raten deshalb, sich an bestimmte Regeln beim Barfußlaufen zu halten, die wir hier für dich aufgelistet haben.
1. Schätze dich selbst richtig ein
Nicht jeder Läufer ist physisch gesehen für das Barfußlaufen geeignet. Wer bereits unter starken Fußfehlstellungen leidet oder eher knochige Füße hat, sollte besser weiter auf unterstützende Turnschuhe setzen. Ansonsten kann die Barfuß-Variante schnell einen nachteiligen Effekt haben.
2. Nimm dir Zeit
Kein Mensch kann von einem Tag auf den anderen gleich mehrere Kilometer barfuß joggen. Die Belastung für den blanken Fuß wäre schlicht und einfach zu groß. Deine Fußmuskulatur muss sich erst Stück für Stück an die neuen Laufumstände gewöhnen und das benötigt Zeit.
Möchtest du in Zukunft barfuß laufen, suche dir zunächst schonende Strecken mit weichem Untergrund aus. Das kann eine Wiese, ein Strand oder gegebenenfalls auch ein Waldweg sein. Außerdem solltest du vorerst langsamer laufen und nicht einen neuen persönlichen Rekord anpeilen. Erst nach mehreren Übungsrunden kannst du die Häufigkeit und Geschwindigkeit deiner Barfuß-Einheit erhöhen.
Bis du bei deinem gewöhnlichen Pensum angekommen bist und auf härteren Untergründen wie Asphalt laufen kannst, können bis zu sechs Monate Training notwendig sein. Das ist aber von Läufer zu Läufer unterschiedlich.
3. Kenne die Gefahren
Wenn du barfuß läufst, besteht natürlich auch ein gewisses Verletzungsrisiko. Schließlich kann deine Laufstrecke je nach Umgebung mit allerlei unangenehmen Dingen wie Splittern, Scherben oder auch Dornen gesäumt sein. Trittst du auf solche Teile, verursacht das nicht nur Schmerzen, sondern kann auch gesundheitliche Auswirkungen wie Infektionen zur Folge haben.
Aus diesem Grund solltest du bestimmte Vorkehrungen treffen, bevor du dich barfuß auf den Weg machst. Falls deine Tetanus-Impfung schon überholt ist, ist es dringend zu empfehlen, diese auffrischen zu lassen.
Außerdem solltest du unbedingt Verbandszeug dabeihaben, falls du dir beim Laufen eine blutige Wunde zuziehst. Um innere Verletzungen der Bänder, Sehnen und Muskeln zu vermeiden, sind ausgiebige Dehn- und Aufwärmübungen vor der Barfuß-Laufrunde unabdingbar. Dies gilt vor allem für die Waden und die Achillessehnen, die dabei ganz besonders beansprucht werden.
Barfußschuhe: Sinnvoll oder überflüssig?
Wer sich mit dem Barfußlaufen beschäftigt, der wird sich vermutlich früher oder später auch Gedanken um Barfußschuhe machen. Viele stellen sich die Frage, ob die speziellen Treter eine hilfreiche Anschaffung sind oder nur eine unnötige Spielerei.
Doch tatsächlich sind Barfußschuhe für die meisten Läufer zu empfehlen, da sie die Vorteile von beiden Laufvarianten – also barfuß oder mit Schuhen – vereinen. So sorgen sie dank ihrer hautähnlichen Passform und Leichtigkeit für das typische Barfußgefühl, das die Fußmuskulatur stärkt und so die Laufleistung stark verbessert.
Zugleich sind Barfußschuhe mit einer dünnen Laufsohle ausgestattet und verringern so die Verletzungsgefahr des Fußes durch die zuvor bereits erwähnten Hindernisse.
Grundsätzlich sollten Barfußschuhe aber ebenfalls nur von trainierten Barfußläufern getragen werden, die die dafür erforderliche Muskulatur bereits entwickelt haben und mit dem speziellen Laufstil bestens vertraut sind.
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