Rundum-Schutz
Immer mehr Läufer hören beim Training auf ihr Herz – indem sie eine Pulsuhr verwenden. Sie misst in Echtzeit die Herzfrequenz und hilft so dabei, die Intensität der Belastung im Blick zu behalten. Hält man dabei das richtige Maß, kann man gesünder und effektiver trainieren.
Für wen ist der Kauf einer Laufuhr sinnvoll? Welche Herzwerte sind ideal? Und wie kann man sie am besten messen? Diese und weitere Fragen beantworten für dich hier.
Das Wichtigste über das smarte Equipment im Überblick:
- Die Herzfrequenz ist ein wichtiges Feedback des Körpers: Sie zeigt an, wie hoch die Belastung beim Sport ist.
- Sowohl Einsteiger als auch erfahrene Läufer können von Fitness-Trackern profitieren.
- Wie hoch der Puls beim Training sein sollte, hängt unter anderem von den Zielen ab, die man erreichen möchte.
- Über einen Brustgurt, Sensoren am Handgelenk oder eine App auf dem Smartphone: Es gibt verschiedene Wege, den eigenen Puls zu kontrollieren.
Sobald wir uns bewegen, braucht unser Körper mehr Sauerstoff. Das Herz muss dann schneller pumpen, um den erhöhten Bedarf zu decken. Je nach Intensität der Anstrengung steigt dadurch die Herzfrequenz, also die Anzahl der Herzschläge pro Minute. Mit dieser Messgröße lässt sich die Belastung für den Körper ganz einfach kontrollieren. Das ist zum Beispiel sinnvoll, um es beim Workout nicht zu übertreiben.
Inzwischen gibt es zahlreiche Sportuhren auf dem Markt, die diese Messung für uns übernehmen können. Dabei lassen sich zwei Varianten unterscheiden:
1. Laufuhren mit Brustgurt
Diese Modelle können EKG-genau sein. Dafür trägt man einen flexiblen Gurt unterhalb der Brust, der mit integrierten Elektroden die elektrischen Impulse des Herzens misst. Die Werte werden an die Pulsuhr am Handgelenk übermittelt.
2. Pulsuhren mit optischen Sensoren
Sportuhren ohne Brustgurt ermitteln den Puls mit Hilfe optischer Sensoren am Handgelenk. Diese Variante ist nicht ganz so genau wie der Brustgurt. Die Ergebnisse sind aber ausreichend verlässlich, solange man nicht zum günstigsten Modell greift. Für ein kontinuierliches Ausdauertraining sind die Sensoren eine gute Wahl. Wer gerne Intervalltrainings absolviert, ist allerdings mit einem Brustgurt besser beraten, weil der optische Sensor die schnellen Schwankungen nur schwer verarbeiten kann.
Es lässt sich also nicht nur messen, wie oft und lange man trainiert, mit einer Laufuhr hat man auch die Intensität des Workouts im Blick. Das ist besonders sinnvoll für diese drei Gruppen:
Ein Fitness-Tracker ist nur dann wirklich nützlich, wenn du die Zahlen deuten kannst, die er dir anzeigt. Im ersten Schritt ist es hilfreich, die folgenden zwei Werte kennenzulernen: den Ruhepuls und den Maximalpuls. Diese zwei Messwerte kannst du später bei der Trainingsplanung gut gebrauchen.
Der Ruhepuls zeigt die Anzahl der Herzschläge im Ruhezustand an. Er wird am besten nach dem Aufwachen gemessen, idealerweise noch im Liegen. Wer gut trainiert ist, hat in der Regel einen niedrigen Ruhepuls. Schlägt das Herz weniger als 60 Mal pro Minute, ist das schon ein Zeichen für ein ordentliches Fitnesslevel. Leistungssportler können sogar einen Ruhepuls von 40 oder weniger haben. Liegt er über 70, sieht es mit der Fitness wohl weniger gut aus. Gleichzeitig kann ein hoher Messwert jedoch auch ein Anzeichen für Stress oder einen beginnenden Infekt sein.
Die maximale Herzfrequenz ist die Anzahl der Herzschläge pro Minute, die man unter größtmöglicher körperlicher Belastung erreicht. Sie ist individuell und hängt ebenfalls vom Fitnesslevel ab. Ebenso vom Alter, im Laufe des Lebens sinkt der Maximalpuls nämlich ab. Um die individuellen Herzfrequenzbereiche möglichst genau festzustellen, kann man einen sportmedizinischen Leistungstest unter standardisierten Bedingungen machen. Es gibt aber auch verschiedene Formeln, mit denen sich der Wert abschätzen lässt. Eine davon geht so: Man multipliziert das Alter in Lebensjahren mit 0,7. Das Ergebnis zieht man dann von der Zahl 207 ab. Nach dieser Rechnung würde der Maximalpuls eines 30-Jährigen bei 186 Schlägen pro Minute liegen.
Bevor du dich mit einer Sportuhr auf den Weg machst, solltest du noch ein paar Dinge im Hinterkopf behalten: Es ist ganz normal, dass der eigene Puls variiert. Stress und äußere Einflüsse führen immer wieder zu Abweichungen. Betrachte die Angaben auf dem Display also eher als Richtwerte. Außerdem haben Frauen einen höheren Puls als Männer. Das liegt daran, dass das Herz kleiner ist – auf die Leistung hat das keinen Einfluss.
Je nachdem, welches sportliche Ziel du erreichen möchtest, sollte die Intensität deiner Sporteinheit unterschiedlich hoch sein. Ein Pulsmesser kann dir dabei helfen, indem er deine Herzfrequenz verrät – ist sie zu hoch oder niedrig, kannst du dein Workout entsprechend anpassen.
Für dein Training sind neben der Herzfrequenz aber noch andere Faktoren entscheidend, darunter das Alter, Gewicht oder allgemeine Fitnesslevel. Die folgende Übersicht kann dir dennoch eine Orientierung für deine Sporteinheiten mit Herzfrequenzmessung geben:
Ziel | Erläuterung | Anteil der maximalen Herzfrequenz |
Gesundheit | Auf diesem Niveau wird das Herz-Kreislauf-System gestärkt. Ein guter Richtwert für Einsteiger. | 50 bis 60 Prozent |
Fettverbrennung | Bei dieser Intensität nutzt der Körper Fett als Energiequelle. Auch hier profitiert das Herz-Kreislauf-System. | 60 bis 70 Prozent |
Aerober Bereich | Hier geht es vor allem um Muskelaufbau und Leistungssteigerung. Diese Belastungsart kann durch Intervalltraining gezielt ins Workout eingebunden werden. Es sollten aber höchstens 20 Prozent des Trainings in diesem Bereich stattfinden. | 70 bis 80 Prozent |
Anaerober Bereich | Hier geht es vor allem um Muskelaufbau und Leistungssteigerung. Diese Belastungsart kann durch Intervalltraining gezielt ins Workout eingebunden werden. Es sollten aber höchstens 20 Prozent des Trainings in diesem Bereich stattfinden. | 80 bis 90 Prozent |
Moderne Laufuhren sind mit unzähligen Funktionen ausgestattet – viele von ihnen sind selbst für ambitionierte Läufer überflüssig. Zu den wichtigsten Funktionen gehört das Messen der Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung, zurückgelegten Strecke, Geschwindigkeit und der verbrannten Kalorien.
Daneben gibt es ein paar weitere Funktionen, die je nach Sportart und Trainingsintensität sinnvoll sein können:
Ein besonderes Augenmerk solltest du beim Kauf auch auf die Akkulaufzeit legen. Der Fitness-Tracker sollte schon mit dir mithalten können. Möchtest du zum Beispiel lange Rennen absolvieren oder den Pulsmesser nicht jeden Tag aufladen müssen, brauchst du eine Sportuhr mit entsprechend langer Akkulaufzeit. Smartwatches fallen hier meist durch, weil sie oft nur eine Akkulaufzeit von einem Tag haben. Müssen sie die Aktivität aufzeichnen, machen manche Modelle schon nach wenigen Stunden schlapp. Entscheide dich dann lieber für eine Multisport- oder Outdoor-Uhr, die besten Laufuhren verfügen über eine Akkulaufzeit von bis zu 80 Stunden.
Vor dem Kauf solltest du das Menü des Pulsmessers unbedingt ausprobieren: Sind die wichtigsten Funktionen des Geräts leicht erreichbar? Kommst du mit der Darstellung der Zahlenwerte zurecht?
Falls du dir nicht extra eine Laufuhr anschaffen willst, kannst du deinen Pulsschlag auch mit dem Smartphone messen. Verschiedene, oft kostenlose Apps messen den Puls anhand der Verfärbung deines Zeigefingers. Dafür legst du einfach den Finger auf die Kamera. Anhand der Durchblutung des Fingers erkennt die App deinen Pulsschlag. Die entsprechenden Apps gibt es sowohl für iOS als auch für Android. Um ein möglichst zuverlässiges Ergebnis zu erhalten, solltest du die Messung per App zwei- oder dreimal wiederholen.
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